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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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von Geschwären.
Fall er aber also nicht weichen wolte/ magCur durch
Narcoticae.

man zu den Narcoticis greiffen/ als welche
den Ort gleichsam unempfindlich machen/
nehmlich cataplasmata, gemacht von den
Blättern von Alraun/ Seeblumen/ Bil-
sen- Kraut/ Nacht-Schatten/ Schierling/
Magsaamen. Item/ der gleichen Oehle
mit dem opio, ungv: popoleo und andere der-
gleichen: Wann aber solcher Schmertz von
der bösen und gifftigen Schärffe seinen Ur-
sprung hat/ richtet man mit den anodynis
und narcoticis nichts aus/ sondern es wird
noch derselbe mehr erreget/ derohalben muß
man stärckere vor die Hand nehmen/ als
das gestärckte ungv: aegyptiacum, und das
ol: vitriol: ins Geschwar thun/ welches sehr
dienlich/ umb das Glied aber/ soll man er-
kaltende Sachen schlagen/ damit nicht
durch solche scharffe Sachen der Fluß hinzu-
gezogen werde.

22. Wie ist in den wüsten und
unflätigen Geschwären zu
verfahren?

Diese erfodern erstlich eine VorbereitungCur und Hei-
lung.

des gantzen Leibes/ nach diesem muß man
folgende Behung brauchen/ gemacht von
Tausendgülden-Kraut/ Johannes Kraut/
Andorn und Eppig/ laß mit einander sie-
den/ und zu der durch gesiehenen Brühe/

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Y v

von Geſchwaͤren.
Fall er aber alſo nicht weichen wolte/ magCur durch
Narcoticæ.

man zu den Narcoticis greiffen/ als welche
den Ort gleichſam unempfindlich machen/
nehmlich cataplasmata, gemacht von den
Blaͤttern von Alraun/ Seeblumen/ Bil-
ſen- Kraut/ Nacht-Schatten/ Schierling/
Magſaamen. Item/ der gleichen Oehle
mit dem opiò, ungv: popoleo und andere der-
gleichen: Wann aber ſolcher Schmertz von
der boͤſen und gifftigen Schaͤrffe ſeinen Ur-
ſprung hat/ richtet man mit den anodynis
und narcoticis nichts aus/ ſondern es wird
noch derſelbe mehr erreget/ derohalben muß
man ſtaͤrckere vor die Hand nehmen/ als
das geſtaͤrckte ungv: ægyptiacum, und das
ol: vitriol: ins Geſchwar thun/ welches ſehr
dienlich/ umb das Glied aber/ ſoll man er-
kaltende Sachen ſchlagen/ damit nicht
durch ſolche ſcharffe Sachen der Fluß hinzu-
gezogen werde.

22. Wie iſt in den wuͤſten und
unflaͤtigen Geſchwaͤren zu
verfahren?

Dieſe erfodern erſtlich eine VorbereitungCur und Hei-
lung.

des gantzen Leibes/ nach dieſem muß man
folgende Behung brauchen/ gemacht von
Tauſendguͤlden-Kraut/ Johannes Kraut/
Andorn und Eppig/ laß mit einander ſie-
den/ und zu der durch geſiehenen Bruͤhe/

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[345/0367] von Geſchwaͤren. Fall er aber alſo nicht weichen wolte/ mag man zu den Narcoticis greiffen/ als welche den Ort gleichſam unempfindlich machen/ nehmlich cataplasmata, gemacht von den Blaͤttern von Alraun/ Seeblumen/ Bil- ſen- Kraut/ Nacht-Schatten/ Schierling/ Magſaamen. Item/ der gleichen Oehle mit dem opiò, ungv: popoleo und andere der- gleichen: Wann aber ſolcher Schmertz von der boͤſen und gifftigen Schaͤrffe ſeinen Ur- ſprung hat/ richtet man mit den anodynis und narcoticis nichts aus/ ſondern es wird noch derſelbe mehr erreget/ derohalben muß man ſtaͤrckere vor die Hand nehmen/ als das geſtaͤrckte ungv: ægyptiacum, und das ol: vitriol: ins Geſchwar thun/ welches ſehr dienlich/ umb das Glied aber/ ſoll man er- kaltende Sachen ſchlagen/ damit nicht durch ſolche ſcharffe Sachen der Fluß hinzu- gezogen werde. Cur durch Narcoticæ. 22. Wie iſt in den wuͤſten und unflaͤtigen Geſchwaͤren zu verfahren? Dieſe erfodern erſtlich eine Vorbereitung des gantzen Leibes/ nach dieſem muß man folgende Behung brauchen/ gemacht von Tauſendguͤlden-Kraut/ Johannes Kraut/ Andorn und Eppig/ laß mit einander ſie- den/ und zu der durch geſiehenen Bruͤhe/ nim Cur und Hei- lung. Y v

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 345. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/367>, abgerufen am 16.04.2024.