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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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Dritter Theil
Ursprung/ und wie sind sie
zu curieren?
Ursach.

Solche entstehen/ entweder auß den hin-
zugeflossenen Feuchtigkeiten/ so mit ihrer
schärffe die Häutlein benagen/ oder etwa
auß einer Geschwulst/ welche zu einem Apo-
stem worden/ oder auß einer harten und
Kennzeichen.mühsamen Geburt. Sie werden fürnehm-
lich erkandt durch den Schmertz/ durch die
Weite zwischen dem Gemächt und Afftern/
wie dann auch auß dem Eyter und Wund-
schweiß/ so von dem Gemächt herauß fleust.
Cur und Hei-
lung.
Die Cur anlangend/ ist solche einerley mit
den Geschwären des Mundes/ als cap:
mort:
von dem aq: fort, vitriol-öhl und der-
gleichen/ auch kan man Clystier einsprützen/
gemacht von Gersten-Wasser/ Schwertel-
wurtz/ Wegrich/ Wermuth/ Tausend-
gülden-Kraut/ und Rosen-Honig und
Wermuth-Syrop dazu thun: Wider den
bösen Geruch kan man das ungv. aegyptiac.
hinzu thun; wann solches gereiniget/ kan
mans mit Wegrich-Wasser/ Alaun und
ein wenig Victriol zu heilen.

50. Was ist der Grind oder die
Räude?
Beschrel-
bung.

Die Räude oder Krätze ist ein beissender
ansteckender Gebrech der innerlichen Haut/

in
Dritter Theil
Urſprung/ und wie ſind ſie
zu curieren?
Urſach.

Solche entſtehen/ entweder auß den hin-
zugefloſſenen Feuchtigkeiten/ ſo mit ihrer
ſchaͤrffe die Haͤutlein benagen/ oder etwa
auß einer Geſchwulſt/ welche zu einem Apo-
ſtem worden/ oder auß einer harten und
Keñzeichen.muͤhſamen Geburt. Sie werden fuͤrnehm-
lich erkandt durch den Schmertz/ durch die
Weite zwiſchen dem Gemaͤcht und Afftern/
wie dann auch auß dem Eyter und Wund-
ſchweiß/ ſo von dem Gemaͤcht herauß fleuſt.
Cur und Hei-
lung.
Die Cur anlangend/ iſt ſolche einerley mit
den Geſchwaͤren des Mundes/ als cap:
mort:
von dem aq: fort, vitriol-oͤhl und der-
gleichen/ auch kan man Clyſtier einſpruͤtzen/
gemacht von Gerſten-Waſſer/ Schwertel-
wurtz/ Wegrich/ Wermuth/ Tauſend-
guͤlden-Kraut/ und Roſen-Honig und
Wermuth-Syrop dazu thun: Wider den
boͤſen Geruch kan man das ungv. ægyptiac.
hinzu thun; wann ſolches gereiniget/ kan
mans mit Wegrich-Waſſer/ Alaun und
ein wenig Victriol zu heilen.

50. Was iſt der Grind oder die
Raͤude?
Beſchrel-
bung.

Die Raͤude oder Kraͤtze iſt ein beiſſender
anſteckender Gebrech der innerlichen Haut/

in
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[372/0394] Dritter Theil Urſprung/ und wie ſind ſie zu curieren? Solche entſtehen/ entweder auß den hin- zugefloſſenen Feuchtigkeiten/ ſo mit ihrer ſchaͤrffe die Haͤutlein benagen/ oder etwa auß einer Geſchwulſt/ welche zu einem Apo- ſtem worden/ oder auß einer harten und muͤhſamen Geburt. Sie werden fuͤrnehm- lich erkandt durch den Schmertz/ durch die Weite zwiſchen dem Gemaͤcht und Afftern/ wie dann auch auß dem Eyter und Wund- ſchweiß/ ſo von dem Gemaͤcht herauß fleuſt. Die Cur anlangend/ iſt ſolche einerley mit den Geſchwaͤren des Mundes/ als cap: mort: von dem aq: fort, vitriol-oͤhl und der- gleichen/ auch kan man Clyſtier einſpruͤtzen/ gemacht von Gerſten-Waſſer/ Schwertel- wurtz/ Wegrich/ Wermuth/ Tauſend- guͤlden-Kraut/ und Roſen-Honig und Wermuth-Syrop dazu thun: Wider den boͤſen Geruch kan man das ungv. ægyptiac. hinzu thun; wann ſolches gereiniget/ kan mans mit Wegrich-Waſſer/ Alaun und ein wenig Victriol zu heilen. Keñzeichen. Cur und Hei- lung. 50. Was iſt der Grind oder die Raͤude? Die Raͤude oder Kraͤtze iſt ein beiſſender anſteckender Gebrech der innerlichen Haut/ in

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 372. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/394>, abgerufen am 19.04.2024.