Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

von Geschwären.
in welcher viel feuchte oder trockne Bläter-
lein auffschiessen/ da dann auff die feuchte
etwa eyterige Geschwärlein/ auff die truckne
aber ein hefftiges und unleidliches Jucken/
mit vielen kleinen Schuppen erfolgen/
welche auch schwerer zu heilen ist/ als die
Feuchte.

51. Was ist für ein Unterscheid
unter dem Aussatz und
Grind?

Der Grind nimpt nur allein die eussersteUnterscheid.
Haut ein/ erreget daselbst kleine Schuppen/
Jucken und unebene: Der Aussatz aber
macht die Haut fast rauch/ erreget noch ein
grösser Jucken/ verschmeltzet den Leib/ hat
tieffere und runde Schuppen/ welche end-
lich das gantze Glied einnehmen/ und nach-
mahls mit grossen Gestanck abfallen.

52. Wie unterschiedlich ist der
Grind?

Der Grind ist dreyerley als 1. der Feuch-Dreytrley
Grind.
te/ wann nemblich das Geblüth verfaulet/
und auf der Haut hin und wieder viel Blät-
terlein eines dünnen Wassers erreget. 2. Der
Truckne/ welcher entstehet auß einer nitro-
sischen und gesaltzene Feuchtigkeit/ auß wel-
cher auch das hefftige Jucken entspringet/

und
A a iij

von Geſchwaͤren.
in welcher viel feuchte oder trockne Blaͤter-
lein auffſchieſſen/ da dann auff die feuchte
etwa eyterige Geſchwaͤrlein/ auff die truckne
aber ein hefftiges und unleidliches Jucken/
mit vielen kleinen Schuppen erfolgen/
welche auch ſchwerer zu heilen iſt/ als die
Feuchte.

51. Was iſt fuͤr ein Unterſcheid
unter dem Auſſatz und
Grind?

Der Grind nimpt nur allein die euſſerſteUnterſcheid.
Haut ein/ erreget daſelbſt kleine Schuppen/
Jucken und unebene: Der Auſſatz aber
macht die Haut faſt rauch/ erreget noch ein
groͤſſer Jucken/ verſchmeltzet den Leib/ hat
tieffere und runde Schuppen/ welche end-
lich das gantze Glied einnehmen/ und nach-
mahls mit groſſen Geſtanck abfallen.

52. Wie unterſchiedlich iſt der
Grind?

Der Grind iſt dreyerley als 1. der Feuch-Dreytrley
Grind.
te/ wann nemblich das Gebluͤth verfaulet/
und auf der Haut hin und wieder viel Blaͤt-
terlein eines duͤnnen Waſſers erreget. 2. Der
Truckne/ welcher entſtehet auß einer nitro-
ſiſchen und geſaltzene Feuchtigkeit/ auß wel-
cher auch das hefftige Jucken entſpringet/

und
A a iij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0395" n="373"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von Ge&#x017F;chwa&#x0364;ren.</hi></fw><lb/>
in welcher viel feuchte oder trockne Bla&#x0364;ter-<lb/>
lein auff&#x017F;chie&#x017F;&#x017F;en/ da dann auff die feuchte<lb/>
etwa eyterige Ge&#x017F;chwa&#x0364;rlein/ auff die truckne<lb/>
aber ein hefftiges und unleidliches Jucken/<lb/>
mit vielen kleinen Schuppen erfolgen/<lb/>
welche auch &#x017F;chwerer zu heilen i&#x017F;t/ als die<lb/>
Feuchte.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">51. Was i&#x017F;t fu&#x0364;r ein Unter&#x017F;cheid<lb/>
unter dem Au&#x017F;&#x017F;atz und<lb/>
Grind?</hi> </head><lb/>
          <p>Der Grind nimpt nur allein die eu&#x017F;&#x017F;er&#x017F;te<note place="right">Unter&#x017F;cheid.</note><lb/>
Haut ein/ erreget da&#x017F;elb&#x017F;t kleine Schuppen/<lb/>
Jucken und unebene: Der Au&#x017F;&#x017F;atz aber<lb/>
macht die Haut fa&#x017F;t rauch/ erreget noch ein<lb/>
gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er Jucken/ ver&#x017F;chmeltzet den Leib/ hat<lb/>
tieffere und runde Schuppen/ welche end-<lb/>
lich das gantze Glied einnehmen/ und nach-<lb/>
mahls mit gro&#x017F;&#x017F;en Ge&#x017F;tanck abfallen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">52. Wie unter&#x017F;chiedlich i&#x017F;t der<lb/>
Grind?</hi> </head><lb/>
          <p>Der Grind i&#x017F;t dreyerley als 1. der Feuch-<note place="right">Dreytrley<lb/>
Grind.</note><lb/>
te/ wann nemblich das Geblu&#x0364;th verfaulet/<lb/>
und auf der Haut hin und wieder viel Bla&#x0364;t-<lb/>
terlein eines du&#x0364;nnen Wa&#x017F;&#x017F;ers erreget. 2. Der<lb/>
Truckne/ welcher ent&#x017F;tehet auß einer <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">nitro-<lb/>
&#x017F;i</hi></hi>&#x017F;chen und ge&#x017F;altzene Feuchtigkeit/ auß wel-<lb/>
cher auch das hefftige Jucken ent&#x017F;pringet/<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">A a iij</fw><fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[373/0395] von Geſchwaͤren. in welcher viel feuchte oder trockne Blaͤter- lein auffſchieſſen/ da dann auff die feuchte etwa eyterige Geſchwaͤrlein/ auff die truckne aber ein hefftiges und unleidliches Jucken/ mit vielen kleinen Schuppen erfolgen/ welche auch ſchwerer zu heilen iſt/ als die Feuchte. 51. Was iſt fuͤr ein Unterſcheid unter dem Auſſatz und Grind? Der Grind nimpt nur allein die euſſerſte Haut ein/ erreget daſelbſt kleine Schuppen/ Jucken und unebene: Der Auſſatz aber macht die Haut faſt rauch/ erreget noch ein groͤſſer Jucken/ verſchmeltzet den Leib/ hat tieffere und runde Schuppen/ welche end- lich das gantze Glied einnehmen/ und nach- mahls mit groſſen Geſtanck abfallen. Unterſcheid. 52. Wie unterſchiedlich iſt der Grind? Der Grind iſt dreyerley als 1. der Feuch- te/ wann nemblich das Gebluͤth verfaulet/ und auf der Haut hin und wieder viel Blaͤt- terlein eines duͤnnen Waſſers erreget. 2. Der Truckne/ welcher entſtehet auß einer nitro- ſiſchen und geſaltzene Feuchtigkeit/ auß wel- cher auch das hefftige Jucken entſpringet/ und Dreytrley Grind. A a iij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Bei der vorliegenden Ausgabe handelt es sich um e… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/395
Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 373. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/395>, abgerufen am 19.04.2024.