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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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von Geschwären.
Pestilentz verursache. 2. Aus einer sonder-
lichen Verderbung und Verfaulung der
humoren beym Menschen.

73. Wie kompt die Pest an einen
Menschen?

Der Mensch wird angesteckt/ entweder
von der inficirten Lufft/ oder von einem in-
ficir
ten Menschen/ in dem schon vorhin der
Leib mit bösen Feuchtigkeiten angefüllet ist/
und gleichsam fähig ist/ durch das Athemen
solche gleichförmige Unrechtmässigkeit an
sich zuziehen/ und also den Saamen der Pe-
stilentz ihm theilhafftig machet/ welches Gifft
nicht allein den Hertzen/ sondern auch allen
anderen Gliedern communiciret wird.

74. Wo und an welchen Orten
erzeiget sich am meisten
die Pest?

Ins gemein an denen Orthen/ welche
sumpficht/ schwefelicht/ eines bösen Ge-
stancks und Unflatts/ und an dem Meer
gelegen seyn/ aus welchen offt böse und un-
gesunde Nebel hervor steigen/ auch geben
die Erdbeben offt Ursach zur Pestilentz.

75. Was hat die Pest vor Zu-
fäll?

Solche sind Eckel vor der Speise/ Er-

brechen
Bb iiij

von Geſchwaͤren.
Peſtilentz verurſache. 2. Aus einer ſonder-
lichen Verderbung und Verfaulung der
humoren beym Menſchen.

73. Wie kompt die Peſt an einen
Menſchen?

Der Menſch wird angeſteckt/ entweder
von der inficirten Lufft/ oder von einem in-
ficir
ten Menſchen/ in dem ſchon vorhin der
Leib mit boͤſen Feuchtigkeiten angefuͤllet iſt/
und gleichſam faͤhig iſt/ durch das Athemen
ſolche gleichfoͤrmige Unrechtmaͤſſigkeit an
ſich zuziehen/ und alſo den Saamen der Pe-
ſtilentz ihm theilhafftig machet/ welches Gifft
nicht allein den Hertzen/ ſondern auch allen
anderen Gliedern communiciret wird.

74. Wo und an welchen Orten
erzeiget ſich am meiſten
die Peſt?

Ins gemein an denen Orthen/ welche
ſumpficht/ ſchwefelicht/ eines boͤſen Ge-
ſtancks und Unflatts/ und an dem Meer
gelegen ſeyn/ aus welchen offt boͤſe und un-
geſunde Nebel hervor ſteigen/ auch geben
die Erdbeben offt Urſach zur Peſtilentz.

75. Was hat die Peſt vor Zu-
faͤll?

Solche ſind Eckel vor der Speiſe/ Er-

brechen
Bb iiij
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[391/0413] von Geſchwaͤren. Peſtilentz verurſache. 2. Aus einer ſonder- lichen Verderbung und Verfaulung der humoren beym Menſchen. 73. Wie kompt die Peſt an einen Menſchen? Der Menſch wird angeſteckt/ entweder von der inficirten Lufft/ oder von einem in- ficirten Menſchen/ in dem ſchon vorhin der Leib mit boͤſen Feuchtigkeiten angefuͤllet iſt/ und gleichſam faͤhig iſt/ durch das Athemen ſolche gleichfoͤrmige Unrechtmaͤſſigkeit an ſich zuziehen/ und alſo den Saamen der Pe- ſtilentz ihm theilhafftig machet/ welches Gifft nicht allein den Hertzen/ ſondern auch allen anderen Gliedern communiciret wird. 74. Wo und an welchen Orten erzeiget ſich am meiſten die Peſt? Ins gemein an denen Orthen/ welche ſumpficht/ ſchwefelicht/ eines boͤſen Ge- ſtancks und Unflatts/ und an dem Meer gelegen ſeyn/ aus welchen offt boͤſe und un- geſunde Nebel hervor ſteigen/ auch geben die Erdbeben offt Urſach zur Peſtilentz. 75. Was hat die Peſt vor Zu- faͤll? Solche ſind Eckel vor der Speiſe/ Er- brechen Bb iiij

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 391. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/413>, abgerufen am 29.03.2024.