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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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Vierter Theil

Dieses muß man wieder/ wie offt gesagt/
an seine Stelle bringen/ denselben Ort/ wo-
hin es gewichen gewesen/ mit Wülstlein
außfüllen/ nachmahls der Gebühr nach ver-
binden/ die Binden bey der Verrenckung
anlegen/ mit derselben hinauffahren/ daß
es das Gesunde treffe/ und also den Patien-
ten 40. Tage liegen lassen/ biß die Sehnen
starck genug/ doch soll man im binden den
grossen tendinem nicht zu sehr drücken.

51. Woher werden die Fersen
zur Verrenckung gebracht?

Solches geschicht gemeiniglich in dem ei-
ner von der Höhe herab springet/ daß also
durch das harte Anstossen die Ferse von dem
Knoden abgerissen wird: Es geschicht aber
vielmehr und offters hinein/ denn heraus-
werts/ dieweil das hinabfallende Waden-
Bein den Knoden gleichsahm umbfasset/
und also die Fersen desto fäster und steiffer
auffhält.

52. Wie sind sie zu curiren?

Solches wird durch das Außdehnen und
Hineintrucken erlanget/ und ist an ihr selbst
die Verrichtung nicht schwär/ es sey dann
daß etwann ein grosser Fluß und Entzün-
dung dasselbige verhindere.

53. Was
Vierter Theil

Dieſes muß man wieder/ wie offt geſagt/
an ſeine Stelle bringen/ denſelben Ort/ wo-
hin es gewichen geweſen/ mit Wuͤlſtlein
außfuͤllen/ nachmahls der Gebuͤhr nach ver-
binden/ die Binden bey der Verrenckung
anlegen/ mit derſelben hinauffahren/ daß
es das Geſunde treffe/ und alſo den Patien-
ten 40. Tage liegen laſſen/ biß die Sehnen
ſtarck genug/ doch ſoll man im binden den
groſſen tendinem nicht zu ſehr druͤcken.

51. Woher werden die Ferſen
zur Verrenckung gebracht?

Solches geſchicht gemeiniglich in dem ei-
ner von der Hoͤhe herab ſpringet/ daß alſo
durch das harte Anſtoſſen die Ferſe von dem
Knoden abgeriſſen wird: Es geſchicht aber
vielmehr und offters hinein/ denn heraus-
werts/ dieweil das hinabfallende Waden-
Bein den Knoden gleichſahm umbfaſſet/
und alſo die Ferſen deſto faͤſter und ſteiffer
auffhaͤlt.

52. Wie ſind ſie zu curiren?

Solches wird durch das Außdehnen und
Hineintrucken erlanget/ und iſt an ihr ſelbſt
die Verrichtung nicht ſchwaͤr/ es ſey dann
daß etwann ein groſſer Fluß und Entzuͤn-
dung daſſelbige verhindere.

53. Was
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[456/0478] Vierter Theil Dieſes muß man wieder/ wie offt geſagt/ an ſeine Stelle bringen/ denſelben Ort/ wo- hin es gewichen geweſen/ mit Wuͤlſtlein außfuͤllen/ nachmahls der Gebuͤhr nach ver- binden/ die Binden bey der Verrenckung anlegen/ mit derſelben hinauffahren/ daß es das Geſunde treffe/ und alſo den Patien- ten 40. Tage liegen laſſen/ biß die Sehnen ſtarck genug/ doch ſoll man im binden den groſſen tendinem nicht zu ſehr druͤcken. 51. Woher werden die Ferſen zur Verrenckung gebracht? Solches geſchicht gemeiniglich in dem ei- ner von der Hoͤhe herab ſpringet/ daß alſo durch das harte Anſtoſſen die Ferſe von dem Knoden abgeriſſen wird: Es geſchicht aber vielmehr und offters hinein/ denn heraus- werts/ dieweil das hinabfallende Waden- Bein den Knoden gleichſahm umbfaſſet/ und alſo die Ferſen deſto faͤſter und ſteiffer auffhaͤlt. 52. Wie ſind ſie zu curiren? Solches wird durch das Außdehnen und Hineintrucken erlanget/ und iſt an ihr ſelbſt die Verrichtung nicht ſchwaͤr/ es ſey dann daß etwann ein groſſer Fluß und Entzuͤn- dung daſſelbige verhindere. 53. Was

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 456. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/478>, abgerufen am 29.03.2024.