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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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Chirurgischer
mit zuthun etwas Myrrhae, Osterlucey
und Schwertel/ ein Sprütz-Wasser ma-
chet; Noch dennoch sind sie schwer zu hei-
len/ in dem nicht allein der Ort des Leibes
in stäter Bewegung/ sondern auch die
Brust selbst der überflüssigen Feuchtigkei-
ten/ vieler Dünste und Geister voll ist.

21. Welche Fisteln sind am
schwersten zu heilen?

Diese ben/ als von welchen kürtzlich ge-
sagt worden/ dann wann sie forne an der
Brust entspringen/ woselbsten der Mensch
der Musculen und Blut-Adern sonderlich
viel hat/ sind sie nimmer ohne Gefahr:
Wie auch auff dem Rücken/ als an einem
Ort voller Adern und Nerven: Welche
zwischen den Rippen hinein dringen/ pfle-
gen gemeiniglich das diaphragma zu belei-
digen/ auch sind solche Fisteln/ welche in-
wendig viel Hölen und krumme Busen
haben/ schwerlicher zu curieren/ als die ein-
fachen und schlechten.

22. Was ist die Schwindung
des Zahn-Fleisches/ und
wie ist solche zu benehmen?

Die Schwindung des Zahn-Fleisches
ist nichts anders/ dann eine Verzehrung
desselben vom Schorbuck/ wird benommen/

in

Chirurgiſcher
mit zuthun etwas Myrrhæ, Oſterlucey
und Schwertel/ ein Spruͤtz-Waſſer ma-
chet; Noch dennoch ſind ſie ſchwer zu hei-
len/ in dem nicht allein der Ort des Leibes
in ſtaͤter Bewegung/ ſondern auch die
Bruſt ſelbſt der uͤberfluͤſſigen Feuchtigkei-
ten/ vieler Duͤnſte und Geiſter voll iſt.

21. Welche Fiſteln ſind am
ſchwerſten zu heilen?

Dieſe ben/ als von welchen kuͤrtzlich ge-
ſagt worden/ dann wann ſie forne an der
Bruſt entſpringen/ woſelbſten der Menſch
der Muſculen und Blut-Adern ſonderlich
viel hat/ ſind ſie nimmer ohne Gefahr:
Wie auch auff dem Ruͤcken/ als an einem
Ort voller Adern und Nerven: Welche
zwiſchen den Rippen hinein dringen/ pfle-
gen gemeiniglich das diaphragma zu belei-
digen/ auch ſind ſolche Fiſteln/ welche in-
wendig viel Hoͤlen und krumme Buſen
haben/ ſchwerlicher zu curieren/ als die ein-
fachen und ſchlechten.

22. Was iſt die Schwindung
des Zahn-Fleiſches/ und
wie iſt ſolche zu benehmen?

Die Schwindung des Zahn-Fleiſches
iſt nichts anders/ dann eine Verzehrung
deſſelben vom Schorbuck/ wird benom̃en/

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[534/0556] Chirurgiſcher mit zuthun etwas Myrrhæ, Oſterlucey und Schwertel/ ein Spruͤtz-Waſſer ma- chet; Noch dennoch ſind ſie ſchwer zu hei- len/ in dem nicht allein der Ort des Leibes in ſtaͤter Bewegung/ ſondern auch die Bruſt ſelbſt der uͤberfluͤſſigen Feuchtigkei- ten/ vieler Duͤnſte und Geiſter voll iſt. 21. Welche Fiſteln ſind am ſchwerſten zu heilen? Dieſe ben/ als von welchen kuͤrtzlich ge- ſagt worden/ dann wann ſie forne an der Bruſt entſpringen/ woſelbſten der Menſch der Muſculen und Blut-Adern ſonderlich viel hat/ ſind ſie nimmer ohne Gefahr: Wie auch auff dem Ruͤcken/ als an einem Ort voller Adern und Nerven: Welche zwiſchen den Rippen hinein dringen/ pfle- gen gemeiniglich das diaphragma zu belei- digen/ auch ſind ſolche Fiſteln/ welche in- wendig viel Hoͤlen und krumme Buſen haben/ ſchwerlicher zu curieren/ als die ein- fachen und ſchlechten. 22. Was iſt die Schwindung des Zahn-Fleiſches/ und wie iſt ſolche zu benehmen? Die Schwindung des Zahn-Fleiſches iſt nichts anders/ dann eine Verzehrung deſſelben vom Schorbuck/ wird benom̃en/ in

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 534. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/556>, abgerufen am 20.04.2024.