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Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778.

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Nent mir Propheten, die sie nicht
Verfolgt und hingerichtet,
Wenn sie aus göttlichem Gesicht
Des Heilands Kunft berichtet;
Des Heilands, welchen eur Verrath
Zu Tode jezt gekreuzigt hat.
Ihr wist zwar Gottes Willen;
Doch wolt ihn nie erfüllen." --
Und horch! ein dumpfer Lärm erschol.
Es knirschte das Getümmel.
Er aber ward des Geistes vol,
Und blikt' empor gen Himmel,
Und sah eröfnet, weit und breit,
Des ganzen Himmels Herlichkeit,
Und Jesum in den Höhen
Zur Rechten Gottes stehen.

Nun
Nent mir Propheten, die ſie nicht
Verfolgt und hingerichtet,
Wenn ſie aus goͤttlichem Geſicht
Des Heilands Kunft berichtet;
Des Heilands, welchen eur Verrath
Zu Tode jezt gekreuzigt hat.
Ihr wiſt zwar Gottes Willen;
Doch wolt ihn nie erfuͤllen.„ —
Und horch! ein dumpfer Laͤrm erſchol.
Es knirſchte das Getuͤmmel.
Er aber ward des Geiſtes vol,
Und blikt’ empor gen Himmel,
Und ſah eroͤfnet, weit und breit,
Des ganzen Himmels Herlichkeit,
Und Jeſum in den Hoͤhen
Zur Rechten Gottes ſtehen.

Nun
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[274/0349] Nent mir Propheten, die ſie nicht Verfolgt und hingerichtet, Wenn ſie aus goͤttlichem Geſicht Des Heilands Kunft berichtet; Des Heilands, welchen eur Verrath Zu Tode jezt gekreuzigt hat. Ihr wiſt zwar Gottes Willen; Doch wolt ihn nie erfuͤllen.„ — Und horch! ein dumpfer Laͤrm erſchol. Es knirſchte das Getuͤmmel. Er aber ward des Geiſtes vol, Und blikt’ empor gen Himmel, Und ſah eroͤfnet, weit und breit, Des ganzen Himmels Herlichkeit, Und Jeſum in den Hoͤhen Zur Rechten Gottes ſtehen. Nun

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Zitationshilfe: Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778, S. 274. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/349>, abgerufen am 25.04.2024.