Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792.

Bild:
<< vorherige Seite

Cap. 5. Vom Gelde versch. Staaten.
sich die Rechnung sehr. Dies hat in Ansehung
Dänemarks Statt, wo man in den Zahlungen nur
auf Banknoten rechnen kann, von deren Wehrt die
Bank nur einen kleinen Teil baar bezahlt. Noch ärger
war es in Schweden bis 1774. Für Spanien fiel
der Curs im lezten Kriege ungemein, weil der Wech-
sel nur zum kleinern Teil mit baarem Gelde bezahlt
werden konnte, und man fast alles in Staats-Billets
annehmen mußte. Es hat aber auch noch bis jezt
sich wenig darin geändert. In Rußland ist gar nicht
mehr auf dem Wehrt des silbernen Rubels zu rech-
nen, seit dem man auch dort es mit dem Misbrauch
der Bank so weit getrieben hat, daß die Zahlung
nur in deren Noten erwartet werden kann, und
diese nicht anders, als in Kupfer, von der Bank be-
zahlt werden.

§. 5.

Aus diesen Gründen ist die Berechnung des
Pari zwischen verschiedenen Ländern ziemlich schwer,
sezt viel Nebenuntersuchungen voraus, und es bedarf
zuverlässiger Erkundigungen, wie es mit dem Münz-
und Geldwesen in jedem Lande stehe. Da, wo es
beim Alten bleibt, tuhn Krusens Kontorist
und ähnliche Bücher noch immer gute Dienste.
Kruse hat in seiner 3ten Tabelle den Silberwehrt
aller im Handel vorkommenden, ihm bekannt gewor-

Cap. 5. Vom Gelde verſch. Staaten.
ſich die Rechnung ſehr. Dies hat in Anſehung
Daͤnemarks Statt, wo man in den Zahlungen nur
auf Banknoten rechnen kann, von deren Wehrt die
Bank nur einen kleinen Teil baar bezahlt. Noch aͤrger
war es in Schweden bis 1774. Fuͤr Spanien fiel
der Curs im lezten Kriege ungemein, weil der Wech-
ſel nur zum kleinern Teil mit baarem Gelde bezahlt
werden konnte, und man faſt alles in Staats-Billets
annehmen mußte. Es hat aber auch noch bis jezt
ſich wenig darin geaͤndert. In Rußland iſt gar nicht
mehr auf dem Wehrt des ſilbernen Rubels zu rech-
nen, ſeit dem man auch dort es mit dem Misbrauch
der Bank ſo weit getrieben hat, daß die Zahlung
nur in deren Noten erwartet werden kann, und
dieſe nicht anders, als in Kupfer, von der Bank be-
zahlt werden.

§. 5.

Aus dieſen Gruͤnden iſt die Berechnung des
Pari zwiſchen verſchiedenen Laͤndern ziemlich ſchwer,
ſezt viel Nebenunterſuchungen voraus, und es bedarf
zuverlaͤſſiger Erkundigungen, wie es mit dem Muͤnz-
und Geldweſen in jedem Lande ſtehe. Da, wo es
beim Alten bleibt, tuhn Kruſens Kontoriſt
und aͤhnliche Buͤcher noch immer gute Dienſte.
Kruſe hat in ſeiner 3ten Tabelle den Silberwehrt
aller im Handel vorkommenden, ihm bekannt gewor-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0067" n="45"/><fw place="top" type="header">Cap. 5. Vom Gelde ver&#x017F;ch. Staaten.</fw><lb/>
&#x017F;ich die Rechnung &#x017F;ehr. Dies hat in An&#x017F;ehung<lb/>
Da&#x0364;nemarks Statt, wo man in den Zahlungen nur<lb/>
auf Banknoten rechnen kann, von deren Wehrt die<lb/>
Bank nur einen kleinen Teil baar bezahlt. Noch a&#x0364;rger<lb/>
war es in Schweden bis 1774. Fu&#x0364;r Spanien fiel<lb/>
der Curs im lezten Kriege ungemein, weil der Wech-<lb/>
&#x017F;el nur zum kleinern Teil mit baarem Gelde bezahlt<lb/>
werden konnte, und man fa&#x017F;t alles in Staats-Billets<lb/>
annehmen mußte. Es hat aber auch noch bis jezt<lb/>
&#x017F;ich wenig darin gea&#x0364;ndert. In Rußland i&#x017F;t gar nicht<lb/>
mehr auf dem Wehrt des &#x017F;ilbernen Rubels zu rech-<lb/>
nen, &#x017F;eit dem man auch dort es mit dem Misbrauch<lb/>
der Bank &#x017F;o weit getrieben hat, daß die Zahlung<lb/>
nur in deren Noten erwartet werden kann, und<lb/>
die&#x017F;e nicht anders, als in Kupfer, von der Bank be-<lb/>
zahlt werden.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head>§. 5.</head><lb/>
                <p>Aus die&#x017F;en Gru&#x0364;nden i&#x017F;t die Berechnung des<lb/>
Pari zwi&#x017F;chen ver&#x017F;chiedenen La&#x0364;ndern ziemlich &#x017F;chwer,<lb/>
&#x017F;ezt viel Nebenunter&#x017F;uchungen voraus, und es bedarf<lb/>
zuverla&#x0364;&#x017F;&#x017F;iger Erkundigungen, wie es mit dem Mu&#x0364;nz-<lb/>
und Geldwe&#x017F;en in jedem Lande &#x017F;tehe. Da, wo es<lb/>
beim Alten bleibt, tuhn <hi rendition="#g">Kru&#x017F;ens Kontori&#x017F;t</hi><lb/>
und a&#x0364;hnliche Bu&#x0364;cher noch immer gute Dien&#x017F;te.<lb/><hi rendition="#g">Kru&#x017F;e</hi> hat in &#x017F;einer 3ten Tabelle den Silberwehrt<lb/>
aller im Handel vorkommenden, ihm bekannt gewor-<lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[45/0067] Cap. 5. Vom Gelde verſch. Staaten. ſich die Rechnung ſehr. Dies hat in Anſehung Daͤnemarks Statt, wo man in den Zahlungen nur auf Banknoten rechnen kann, von deren Wehrt die Bank nur einen kleinen Teil baar bezahlt. Noch aͤrger war es in Schweden bis 1774. Fuͤr Spanien fiel der Curs im lezten Kriege ungemein, weil der Wech- ſel nur zum kleinern Teil mit baarem Gelde bezahlt werden konnte, und man faſt alles in Staats-Billets annehmen mußte. Es hat aber auch noch bis jezt ſich wenig darin geaͤndert. In Rußland iſt gar nicht mehr auf dem Wehrt des ſilbernen Rubels zu rech- nen, ſeit dem man auch dort es mit dem Misbrauch der Bank ſo weit getrieben hat, daß die Zahlung nur in deren Noten erwartet werden kann, und dieſe nicht anders, als in Kupfer, von der Bank be- zahlt werden. §. 5. Aus dieſen Gruͤnden iſt die Berechnung des Pari zwiſchen verſchiedenen Laͤndern ziemlich ſchwer, ſezt viel Nebenunterſuchungen voraus, und es bedarf zuverlaͤſſiger Erkundigungen, wie es mit dem Muͤnz- und Geldweſen in jedem Lande ſtehe. Da, wo es beim Alten bleibt, tuhn Kruſens Kontoriſt und aͤhnliche Buͤcher noch immer gute Dienſte. Kruſe hat in ſeiner 3ten Tabelle den Silberwehrt aller im Handel vorkommenden, ihm bekannt gewor-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buesch_handlung01_1792
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buesch_handlung01_1792/67
Zitationshilfe: Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buesch_handlung01_1792/67>, abgerufen am 19.04.2024.