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Burdach, Karl Friedrich: Propädeutik zum Studium der gesammten Heilkunst. Leipzig, 1800.

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Encyklopädie der Heilkunst.
Zweytes Kapitel.
Pathologische Anthropochemie
.


§ 286.

Die pathologische Antropochemie oder die Lehre der
krankhaften Mischung des menschlichen Körpers, stellt die
Veränderungen seiner Bestandtheile dar, durch welche er
unfähig gemacht wird, seinen ursprünglichen Verrichtungen
zweckmäßig vorzustehen, nebst den Ursachen und Würkungen
dieser Veränderungen.

§ 287.

Sie hat also ihre Quelle in der chemischen Analyse der
Leichname, oder der aus dem noch lebenden Körper ausge-
sonderten Säfte, oder andrer von ihm zertrennter Theile;
auch bedient sie sich verschiedener Versuche an dem lebenden
Körper.

§ 288.

Sie bedarf ferner einer genauen Kenntniß der mit Ge-
sundheit bestehenden Mischung des menschlichen Körpers,
um damit die vorgefundene krankhafte Mischung zu verglei-
chen; und der Nosologie, welche ihr die vorhergehenden,
gleichzeitigen und nachfolgenden Veränderungen zur Geschich-
te derselben darbietet.

§ 289.

Es ist diese Lehre zur Erkenntniß der Ursachen mehrerer
Krankheiten sowohl, als auch einzelner abhängiger Symp-
tome, wichtig für die Heilkunst, zumal wenn sie dieselbe
belehrt, ob diese krankhafte Mischung ursprüngliche Ursache
der übrigen Krankheitserscheinungen, oder ob sie spätere Fol-
ge derselben ist.


§ 290.
F 4
Encyklopaͤdie der Heilkunſt.
Zweytes Kapitel.
Pathologiſche Anthropochemie
.


§ 286.

Die pathologiſche Antropochemie oder die Lehre der
krankhaften Miſchung des menſchlichen Koͤrpers, ſtellt die
Veraͤnderungen ſeiner Beſtandtheile dar, durch welche er
unfaͤhig gemacht wird, ſeinen urſpruͤnglichen Verrichtungen
zweckmaͤßig vorzuſtehen, nebſt den Urſachen und Wuͤrkungen
dieſer Veraͤnderungen.

§ 287.

Sie hat alſo ihre Quelle in der chemiſchen Analyſe der
Leichname, oder der aus dem noch lebenden Koͤrper ausge-
ſonderten Saͤfte, oder andrer von ihm zertrennter Theile;
auch bedient ſie ſich verſchiedener Verſuche an dem lebenden
Koͤrper.

§ 288.

Sie bedarf ferner einer genauen Kenntniß der mit Ge-
ſundheit beſtehenden Miſchung des menſchlichen Koͤrpers,
um damit die vorgefundene krankhafte Miſchung zu verglei-
chen; und der Noſologie, welche ihr die vorhergehenden,
gleichzeitigen und nachfolgenden Veraͤnderungen zur Geſchich-
te derſelben darbietet.

§ 289.

Es iſt dieſe Lehre zur Erkenntniß der Urſachen mehrerer
Krankheiten ſowohl, als auch einzelner abhaͤngiger Symp-
tome, wichtig fuͤr die Heilkunſt, zumal wenn ſie dieſelbe
belehrt, ob dieſe krankhafte Miſchung urſpruͤngliche Urſache
der uͤbrigen Krankheitserſcheinungen, oder ob ſie ſpaͤtere Fol-
ge derſelben iſt.


§ 290.
F 4
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[87/0105] Encyklopaͤdie der Heilkunſt. Zweytes Kapitel. Pathologiſche Anthropochemie. § 286. Die pathologiſche Antropochemie oder die Lehre der krankhaften Miſchung des menſchlichen Koͤrpers, ſtellt die Veraͤnderungen ſeiner Beſtandtheile dar, durch welche er unfaͤhig gemacht wird, ſeinen urſpruͤnglichen Verrichtungen zweckmaͤßig vorzuſtehen, nebſt den Urſachen und Wuͤrkungen dieſer Veraͤnderungen. § 287. Sie hat alſo ihre Quelle in der chemiſchen Analyſe der Leichname, oder der aus dem noch lebenden Koͤrper ausge- ſonderten Saͤfte, oder andrer von ihm zertrennter Theile; auch bedient ſie ſich verſchiedener Verſuche an dem lebenden Koͤrper. § 288. Sie bedarf ferner einer genauen Kenntniß der mit Ge- ſundheit beſtehenden Miſchung des menſchlichen Koͤrpers, um damit die vorgefundene krankhafte Miſchung zu verglei- chen; und der Noſologie, welche ihr die vorhergehenden, gleichzeitigen und nachfolgenden Veraͤnderungen zur Geſchich- te derſelben darbietet. § 289. Es iſt dieſe Lehre zur Erkenntniß der Urſachen mehrerer Krankheiten ſowohl, als auch einzelner abhaͤngiger Symp- tome, wichtig fuͤr die Heilkunſt, zumal wenn ſie dieſelbe belehrt, ob dieſe krankhafte Miſchung urſpruͤngliche Urſache der uͤbrigen Krankheitserſcheinungen, oder ob ſie ſpaͤtere Fol- ge derſelben iſt. § 290. F 4

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Zitationshilfe: Burdach, Karl Friedrich: Propädeutik zum Studium der gesammten Heilkunst. Leipzig, 1800, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/burdach_propaedeutik_1800/105>, abgerufen am 29.03.2024.