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Burdach, Karl Friedrich: Propädeutik zum Studium der gesammten Heilkunst. Leipzig, 1800.

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Einleitung.
§ 6.

Es werden also die Bedingungen vorausgeschickt,
welche in demjenigen schon erfüllt seyn müssen, welcher sich
zum Arzte bilden will.

§ 7.

Sie schildert hierauf die Eigenschaften, welche der
Arzt, als denkendes Wesen besitzen muß, und ertheilt ge-
hörigen Rath über die Hülfsmittel, diese Eigenschaften sich
zu erwerben, oder zu vervollkommnen. Hier findet also
Belehrung über die geistige Bildung des Arztes
Statt.

§ 8.

Ferner zeigt sie die Erfordernisse des Arztes, in wiefern
derselbe in seiner Kunst es mit Gegenständen der äußern
Sinnenwelt zu thun hat, und da wir nun weder von den
äußern Gegenständen belehrt werden, noch eine Verände-
rung in ihnen veranlassen können, außer durch unsere kör-
perlichen Organe, so ist hier die Rede von der körper-
lichen Bildung des Arztes
.

§ 9.

In wiefern der Mensch Gegenstand des Arztes und
seiner Kunst ist, muß derselbe selbst einen gewissen Grad der
Vollkommenheit als Mensch, d. h. als ein Wesen, in wel-
chem Vernunft mit Sinnlichkeit vereinigt ist, besitzen; und
die Propädeutik belehrt daher auch über die menschliche
Bildung des Arztes
.

§ 10.

Die Erwerbung der mannichfaltigen, zur Ausübung der
Heilkunst nöthigen Kenntnisse, macht hierauf den Gegen-

stand
A 2
Einleitung.
§ 6.

Es werden alſo die Bedingungen vorausgeſchickt,
welche in demjenigen ſchon erfuͤllt ſeyn muͤſſen, welcher ſich
zum Arzte bilden will.

§ 7.

Sie ſchildert hierauf die Eigenſchaften, welche der
Arzt, als denkendes Weſen beſitzen muß, und ertheilt ge-
hoͤrigen Rath uͤber die Huͤlfsmittel, dieſe Eigenſchaften ſich
zu erwerben, oder zu vervollkommnen. Hier findet alſo
Belehrung uͤber die geiſtige Bildung des Arztes
Statt.

§ 8.

Ferner zeigt ſie die Erforderniſſe des Arztes, in wiefern
derſelbe in ſeiner Kunſt es mit Gegenſtaͤnden der aͤußern
Sinnenwelt zu thun hat, und da wir nun weder von den
aͤußern Gegenſtaͤnden belehrt werden, noch eine Veraͤnde-
rung in ihnen veranlaſſen koͤnnen, außer durch unſere koͤr-
perlichen Organe, ſo iſt hier die Rede von der koͤrper-
lichen Bildung des Arztes
.

§ 9.

In wiefern der Menſch Gegenſtand des Arztes und
ſeiner Kunſt iſt, muß derſelbe ſelbſt einen gewiſſen Grad der
Vollkommenheit als Menſch, d. h. als ein Weſen, in wel-
chem Vernunft mit Sinnlichkeit vereinigt iſt, beſitzen; und
die Propaͤdeutik belehrt daher auch uͤber die menſchliche
Bildung des Arztes
.

§ 10.

Die Erwerbung der mannichfaltigen, zur Ausuͤbung der
Heilkunſt noͤthigen Kenntniſſe, macht hierauf den Gegen-

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[3/0021] Einleitung. § 6. Es werden alſo die Bedingungen vorausgeſchickt, welche in demjenigen ſchon erfuͤllt ſeyn muͤſſen, welcher ſich zum Arzte bilden will. § 7. Sie ſchildert hierauf die Eigenſchaften, welche der Arzt, als denkendes Weſen beſitzen muß, und ertheilt ge- hoͤrigen Rath uͤber die Huͤlfsmittel, dieſe Eigenſchaften ſich zu erwerben, oder zu vervollkommnen. Hier findet alſo Belehrung uͤber die geiſtige Bildung des Arztes Statt. § 8. Ferner zeigt ſie die Erforderniſſe des Arztes, in wiefern derſelbe in ſeiner Kunſt es mit Gegenſtaͤnden der aͤußern Sinnenwelt zu thun hat, und da wir nun weder von den aͤußern Gegenſtaͤnden belehrt werden, noch eine Veraͤnde- rung in ihnen veranlaſſen koͤnnen, außer durch unſere koͤr- perlichen Organe, ſo iſt hier die Rede von der koͤrper- lichen Bildung des Arztes. § 9. In wiefern der Menſch Gegenſtand des Arztes und ſeiner Kunſt iſt, muß derſelbe ſelbſt einen gewiſſen Grad der Vollkommenheit als Menſch, d. h. als ein Weſen, in wel- chem Vernunft mit Sinnlichkeit vereinigt iſt, beſitzen; und die Propaͤdeutik belehrt daher auch uͤber die menſchliche Bildung des Arztes. § 10. Die Erwerbung der mannichfaltigen, zur Ausuͤbung der Heilkunſt noͤthigen Kenntniſſe, macht hierauf den Gegen- ſtand A 2

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Zitationshilfe: Burdach, Karl Friedrich: Propädeutik zum Studium der gesammten Heilkunst. Leipzig, 1800, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/burdach_propaedeutik_1800/21>, abgerufen am 29.03.2024.