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Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767.

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von dem Silber- und Kupferbergwerk bei Frankenberg an der Eder.
Das zweite Kapittel
von der Kentnis dieser Mineralien, durch das Feuer, oder das Probieren
in dem Kleinen.
§. 12.

Daß man durch diese Kunst den Gehalt der Erze, oder die Verhältnis zwischen den
metallischen und erdigen Teilchen eines Minerals bestimmen, und ihre mehrere
oder wenigere flüssigere Natur im Schmelzen erforschen, folglich sie dadurch am besten
kennen lernen könne, das ist bekant genug. Jch will mich daher hierbei nicht lang auf-
halten, weil ich keine Probierkunst zu schreiben gesonnen bin.

Man bedienet sich bei diesem Werk zu den Kupferproben des Gebläses, zu den
Silberproben aber der kleinen eisernen Probieröfen. Die Gefäse bestehen in den be-
rühmten allmeröder Tuten und Tiegeln. Die Treibscherben werden aus rothem Thon,
die Aschengefäse, oder die Kappellen aber aus einem Teil Bein- oder Knochenasche, und
zwei Teilen Holzasche zubereitet. Zu den Kupferproben wird der bekante schwarze Fluß
genommen, zu den Silberproben aber werden kleinerische Bleie, die im Waldekkischen
gemacht werden, gebrauchet, weiln dieselbe rein sind, und nur 1/2 Loth Silber halten.

§. 13.

Bei dem Probieren an diesem Ort finde ich nichts besonderes, das ich anmerken
könte. Jch will daher nur noch dieses überhaupt anführen. Es werden nämlich probieret:

1. Rohe Erze,
A. Auf Silber,
B. Auf Kupfer;
2. Alle Arten der Steine, die bei denen Schmelzen fallen,
A. Auf Silber,
B. Auf Kupfer;
3. Die rauhe, oder die sogenante Schwarzkupfer,
A. Auf Silber, und
B. Auf Kupfer;
4. Die silberhaltige Bleie, oder die Werke, auf Silber;
5. Die von dem Brennen gefallene Silber auf die Feine, wie viel rein und fein
Silber nämlich in einer Mark befindlich ist; und
6. Die Gaarkupfer auf Silber.
Die
von dem Silber- und Kupferbergwerk bei Frankenberg an der Eder.
Das zweite Kapittel
von der Kentnis dieſer Mineralien, durch das Feuer, oder das Probieren
in dem Kleinen.
§. 12.

Daß man durch dieſe Kunſt den Gehalt der Erze, oder die Verhaͤltnis zwiſchen den
metalliſchen und erdigen Teilchen eines Minerals beſtimmen, und ihre mehrere
oder wenigere fluͤſſigere Natur im Schmelzen erforſchen, folglich ſie dadurch am beſten
kennen lernen koͤnne, das iſt bekant genug. Jch will mich daher hierbei nicht lang auf-
halten, weil ich keine Probierkunſt zu ſchreiben geſonnen bin.

Man bedienet ſich bei dieſem Werk zu den Kupferproben des Geblaͤſes, zu den
Silberproben aber der kleinen eiſernen Probieroͤfen. Die Gefaͤſe beſtehen in den be-
ruͤhmten allmeroͤder Tuten und Tiegeln. Die Treibſcherben werden aus rothem Thon,
die Aſchengefaͤſe, oder die Kappellen aber aus einem Teil Bein- oder Knochenaſche, und
zwei Teilen Holzaſche zubereitet. Zu den Kupferproben wird der bekante ſchwarze Fluß
genommen, zu den Silberproben aber werden kleineriſche Bleie, die im Waldekkiſchen
gemacht werden, gebrauchet, weiln dieſelbe rein ſind, und nur ½ Loth Silber halten.

§. 13.

Bei dem Probieren an dieſem Ort finde ich nichts beſonderes, das ich anmerken
koͤnte. Jch will daher nur noch dieſes uͤberhaupt anfuͤhren. Es werden naͤmlich probieret:

1. Rohe Erze,
A. Auf Silber,
B. Auf Kupfer;
2. Alle Arten der Steine, die bei denen Schmelzen fallen,
A. Auf Silber,
B. Auf Kupfer;
3. Die rauhe, oder die ſogenante Schwarzkupfer,
A. Auf Silber, und
B. Auf Kupfer;
4. Die ſilberhaltige Bleie, oder die Werke, auf Silber;
5. Die von dem Brennen gefallene Silber auf die Feine, wie viel rein und fein
Silber naͤmlich in einer Mark befindlich iſt; und
6. Die Gaarkupfer auf Silber.
Die
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[7/0027] von dem Silber- und Kupferbergwerk bei Frankenberg an der Eder. Das zweite Kapittel von der Kentnis dieſer Mineralien, durch das Feuer, oder das Probieren in dem Kleinen. §. 12. Daß man durch dieſe Kunſt den Gehalt der Erze, oder die Verhaͤltnis zwiſchen den metalliſchen und erdigen Teilchen eines Minerals beſtimmen, und ihre mehrere oder wenigere fluͤſſigere Natur im Schmelzen erforſchen, folglich ſie dadurch am beſten kennen lernen koͤnne, das iſt bekant genug. Jch will mich daher hierbei nicht lang auf- halten, weil ich keine Probierkunſt zu ſchreiben geſonnen bin. Man bedienet ſich bei dieſem Werk zu den Kupferproben des Geblaͤſes, zu den Silberproben aber der kleinen eiſernen Probieroͤfen. Die Gefaͤſe beſtehen in den be- ruͤhmten allmeroͤder Tuten und Tiegeln. Die Treibſcherben werden aus rothem Thon, die Aſchengefaͤſe, oder die Kappellen aber aus einem Teil Bein- oder Knochenaſche, und zwei Teilen Holzaſche zubereitet. Zu den Kupferproben wird der bekante ſchwarze Fluß genommen, zu den Silberproben aber werden kleineriſche Bleie, die im Waldekkiſchen gemacht werden, gebrauchet, weiln dieſelbe rein ſind, und nur ½ Loth Silber halten. §. 13. Bei dem Probieren an dieſem Ort finde ich nichts beſonderes, das ich anmerken koͤnte. Jch will daher nur noch dieſes uͤberhaupt anfuͤhren. Es werden naͤmlich probieret: 1. Rohe Erze, A. Auf Silber, B. Auf Kupfer; 2. Alle Arten der Steine, die bei denen Schmelzen fallen, A. Auf Silber, B. Auf Kupfer; 3. Die rauhe, oder die ſogenante Schwarzkupfer, A. Auf Silber, und B. Auf Kupfer; 4. Die ſilberhaltige Bleie, oder die Werke, auf Silber; 5. Die von dem Brennen gefallene Silber auf die Feine, wie viel rein und fein Silber naͤmlich in einer Mark befindlich iſt; und 6. Die Gaarkupfer auf Silber. Die

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Zitationshilfe: Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cancrin_beschreibung_1767/27>, abgerufen am 18.04.2024.