Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767.

Bild:
<< vorherige Seite
Das siebenzehnte Stük von denen Kupfer-Kobolts-
gen, abgestochen werden, wovon die leztere wieder unter andere Rohsteine ge-
than, und mit diesen geröstet werden.
§. 26.

Die Schwarzkupfer macht man in einem kleinen Gaarherd, der zwei Centner hält,
mit der gewöhnlichen Stübe, die bei Glimmerkupfern etwas schwerer ist, gaar. Die
Form gehet bei einem solchen Herd über 1/3 und beinahe in die Hälfte des Tiegels. Die
guten Kupfer sezt man nur einmal, dieienige aber, die sehr arsenikalisch und koboltisch
sind, und deswegen gelben Glimmer führen, zweimal auf. Jn 3 bis 4 Stunden ist
ein Herd gaar, da dann von den Glimmerkupfern einige Oberscheiben ausfallen, die
noch einmal mit eingeschmolzen werden müssen. Der Abgang beträgt im Uibrigen auf
einen Centner Schwarzkupfer, wann es gut ist, 3, 4, 5 bis 6-, bei schlechtem Kupfer
aber 12 Pfund. So wol die gute, als die Glimmerkupfer können inzwischen nur unter
dem Hammer gebraucht werden.

Das zweite Kapittel
von dem Blaufarbemachen.
§. 27.

Die mehreste Kobolte werden in ausländischen Fabriquen, denen man sie verkaufet,
zu einer Schmalte gemacht. Nur ein kleiner Teil wird daher auf der, bei der
Hütte stehenden Fabrique, verarbeitet, die zwei Mühlen hat. Die Verarbeitung die-
ser Kobolte geschiehet dabei auf eben die Art, wie ich §. 43. im 4. St. gewiesen habe.

Anmerkung.

Der Herr Lehmann hat in seiner Cadmiologia die Arten und die Zubereitungen des Kobolts
sehr gründlich beschrieben.

Das dritte Kapittel
von dem Vitriolsieden.
§. 28.

Die Steine, welche von dem Schieferschmelzen fallen, das mit Kies beschikt wor-
den (§. 24.), röstet und lauget man aus, indem man dieselbe warm aus dem
Rost in Bütten schüttet, die mit Wasser gefült sind. Man wiederhohlt aber dieses
Röften so oft, bis der Rost ganz ausgelaugt ist, und die leztere Lauge schwach wird.
Der Vitriol wird alsdann aus dieser Lauge nach eben den Regeln, und mit eben den

Hand-
Das ſiebenzehnte Stuͤk von denen Kupfer-Kobolts-
gen, abgeſtochen werden, wovon die leztere wieder unter andere Rohſteine ge-
than, und mit dieſen geroͤſtet werden.
§. 26.

Die Schwarzkupfer macht man in einem kleinen Gaarherd, der zwei Centner haͤlt,
mit der gewoͤhnlichen Stuͤbe, die bei Glimmerkupfern etwas ſchwerer iſt, gaar. Die
Form gehet bei einem ſolchen Herd uͤber ⅓ und beinahe in die Haͤlfte des Tiegels. Die
guten Kupfer ſezt man nur einmal, dieienige aber, die ſehr arſenikaliſch und koboltiſch
ſind, und deswegen gelben Glimmer fuͤhren, zweimal auf. Jn 3 bis 4 Stunden iſt
ein Herd gaar, da dann von den Glimmerkupfern einige Oberſcheiben ausfallen, die
noch einmal mit eingeſchmolzen werden muͤſſen. Der Abgang betraͤgt im Uibrigen auf
einen Centner Schwarzkupfer, wann es gut iſt, 3, 4, 5 bis 6-, bei ſchlechtem Kupfer
aber 12 Pfund. So wol die gute, als die Glimmerkupfer koͤnnen inzwiſchen nur unter
dem Hammer gebraucht werden.

Das zweite Kapittel
von dem Blaufarbemachen.
§. 27.

Die mehreſte Kobolte werden in auslaͤndiſchen Fabriquen, denen man ſie verkaufet,
zu einer Schmalte gemacht. Nur ein kleiner Teil wird daher auf der, bei der
Huͤtte ſtehenden Fabrique, verarbeitet, die zwei Muͤhlen hat. Die Verarbeitung die-
ſer Kobolte geſchiehet dabei auf eben die Art, wie ich §. 43. im 4. St. gewieſen habe.

Anmerkung.

Der Herr Lehmann hat in ſeiner Cadmiologia die Arten und die Zubereitungen des Kobolts
ſehr gruͤndlich beſchrieben.

Das dritte Kapittel
von dem Vitriolſieden.
§. 28.

Die Steine, welche von dem Schieferſchmelzen fallen, das mit Kies beſchikt wor-
den (§. 24.), roͤſtet und lauget man aus, indem man dieſelbe warm aus dem
Roſt in Buͤtten ſchuͤttet, die mit Waſſer gefuͤlt ſind. Man wiederhohlt aber dieſes
Roͤften ſo oft, bis der Roſt ganz ausgelaugt iſt, und die leztere Lauge ſchwach wird.
Der Vitriol wird alsdann aus dieſer Lauge nach eben den Regeln, und mit eben den

Hand-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <list>
                <item><pb facs="#f0422" n="402"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das &#x017F;iebenzehnte Stu&#x0364;k von denen Kupfer-Kobolts-</hi></fw><lb/>
gen, abge&#x017F;tochen werden, wovon die leztere wieder unter andere Roh&#x017F;teine ge-<lb/>
than, und mit die&#x017F;en gero&#x0364;&#x017F;tet werden.</item>
              </list>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 26.</head><lb/>
              <p>Die Schwarzkupfer macht man in einem kleinen Gaarherd, der zwei Centner ha&#x0364;lt,<lb/>
mit der gewo&#x0364;hnlichen Stu&#x0364;be, die bei Glimmerkupfern etwas &#x017F;chwerer i&#x017F;t, gaar. Die<lb/>
Form gehet bei einem &#x017F;olchen Herd u&#x0364;ber &#x2153; und beinahe in die Ha&#x0364;lfte des Tiegels. Die<lb/>
guten Kupfer &#x017F;ezt man nur einmal, dieienige aber, die &#x017F;ehr ar&#x017F;enikali&#x017F;ch und kobolti&#x017F;ch<lb/>
&#x017F;ind, und deswegen gelben Glimmer fu&#x0364;hren, zweimal auf. Jn 3 bis 4 Stunden i&#x017F;t<lb/>
ein Herd gaar, da dann von den Glimmerkupfern einige Ober&#x017F;cheiben ausfallen, die<lb/>
noch einmal mit einge&#x017F;chmolzen werden mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en. Der Abgang betra&#x0364;gt im Uibrigen auf<lb/>
einen Centner Schwarzkupfer, wann es gut i&#x017F;t, 3, 4, 5 bis 6-, bei &#x017F;chlechtem Kupfer<lb/>
aber 12 Pfund. So wol die gute, als die Glimmerkupfer ko&#x0364;nnen inzwi&#x017F;chen nur unter<lb/>
dem Hammer gebraucht werden.</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#fr">Das zweite Kapittel</hi><lb/> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">von dem Blaufarbemachen.</hi> </hi> </head><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 27.</head><lb/>
              <p><hi rendition="#in">D</hi>ie mehre&#x017F;te Kobolte werden in ausla&#x0364;ndi&#x017F;chen Fabriquen, denen man &#x017F;ie verkaufet,<lb/>
zu einer Schmalte gemacht. Nur ein kleiner Teil wird daher auf der, bei der<lb/>
Hu&#x0364;tte &#x017F;tehenden Fabrique, verarbeitet, die zwei Mu&#x0364;hlen hat. Die Verarbeitung die-<lb/>
&#x017F;er Kobolte ge&#x017F;chiehet dabei auf eben die Art, wie ich §. 43. im 4. St. gewie&#x017F;en habe.</p><lb/>
              <div n="5">
                <head> <hi rendition="#fr">Anmerkung.</hi> </head><lb/>
                <p>Der <hi rendition="#fr">Herr Lehmann</hi> hat in &#x017F;einer Cadmiologia die Arten und die Zubereitungen des Kobolts<lb/>
&#x017F;ehr gru&#x0364;ndlich be&#x017F;chrieben.</p>
              </div>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#fr">Das dritte Kapittel</hi><lb/> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">von dem Vitriol&#x017F;ieden.</hi> </hi> </head><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 28.</head><lb/>
              <p><hi rendition="#in">D</hi>ie Steine, welche von dem Schiefer&#x017F;chmelzen fallen, das mit Kies be&#x017F;chikt wor-<lb/>
den (§. 24.), ro&#x0364;&#x017F;tet und lauget man aus, indem man die&#x017F;elbe warm aus dem<lb/>
Ro&#x017F;t in Bu&#x0364;tten &#x017F;chu&#x0364;ttet, die mit Wa&#x017F;&#x017F;er gefu&#x0364;lt &#x017F;ind. Man wiederhohlt aber die&#x017F;es<lb/>
Ro&#x0364;ften &#x017F;o oft, bis der Ro&#x017F;t ganz ausgelaugt i&#x017F;t, und die leztere Lauge &#x017F;chwach wird.<lb/>
Der Vitriol wird alsdann aus die&#x017F;er Lauge nach eben den Regeln, und mit eben den<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Hand-</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[402/0422] Das ſiebenzehnte Stuͤk von denen Kupfer-Kobolts- gen, abgeſtochen werden, wovon die leztere wieder unter andere Rohſteine ge- than, und mit dieſen geroͤſtet werden. §. 26. Die Schwarzkupfer macht man in einem kleinen Gaarherd, der zwei Centner haͤlt, mit der gewoͤhnlichen Stuͤbe, die bei Glimmerkupfern etwas ſchwerer iſt, gaar. Die Form gehet bei einem ſolchen Herd uͤber ⅓ und beinahe in die Haͤlfte des Tiegels. Die guten Kupfer ſezt man nur einmal, dieienige aber, die ſehr arſenikaliſch und koboltiſch ſind, und deswegen gelben Glimmer fuͤhren, zweimal auf. Jn 3 bis 4 Stunden iſt ein Herd gaar, da dann von den Glimmerkupfern einige Oberſcheiben ausfallen, die noch einmal mit eingeſchmolzen werden muͤſſen. Der Abgang betraͤgt im Uibrigen auf einen Centner Schwarzkupfer, wann es gut iſt, 3, 4, 5 bis 6-, bei ſchlechtem Kupfer aber 12 Pfund. So wol die gute, als die Glimmerkupfer koͤnnen inzwiſchen nur unter dem Hammer gebraucht werden. Das zweite Kapittel von dem Blaufarbemachen. §. 27. Die mehreſte Kobolte werden in auslaͤndiſchen Fabriquen, denen man ſie verkaufet, zu einer Schmalte gemacht. Nur ein kleiner Teil wird daher auf der, bei der Huͤtte ſtehenden Fabrique, verarbeitet, die zwei Muͤhlen hat. Die Verarbeitung die- ſer Kobolte geſchiehet dabei auf eben die Art, wie ich §. 43. im 4. St. gewieſen habe. Anmerkung. Der Herr Lehmann hat in ſeiner Cadmiologia die Arten und die Zubereitungen des Kobolts ſehr gruͤndlich beſchrieben. Das dritte Kapittel von dem Vitriolſieden. §. 28. Die Steine, welche von dem Schieferſchmelzen fallen, das mit Kies beſchikt wor- den (§. 24.), roͤſtet und lauget man aus, indem man dieſelbe warm aus dem Roſt in Buͤtten ſchuͤttet, die mit Waſſer gefuͤlt ſind. Man wiederhohlt aber dieſes Roͤften ſo oft, bis der Roſt ganz ausgelaugt iſt, und die leztere Lauge ſchwach wird. Der Vitriol wird alsdann aus dieſer Lauge nach eben den Regeln, und mit eben den Hand-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/cancrin_beschreibung_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/cancrin_beschreibung_1767/422
Zitationshilfe: Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767, S. 402. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cancrin_beschreibung_1767/422>, abgerufen am 28.03.2024.