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Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767.

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Des dritten Stüks Anh. von dem adörfer Eisenwerk in dem Waldek.
§. 34.

Die Grubenarbeiten sind verdungen. Von einem Fuder Stein, das in 6 Karn,
oder 18 Kübeln bestehet, und etwa 18 bis 20 Centner wieget, werden 8 bis 9 Marien-
groschen Gewinnerlohn bezahlet, wobei man dann denen Bergleuten noch Stahl und
Eisen, und auf ein Fuder Stein eine Kanne, oder ein Maas Oehl reichet.

§. 35.

Der Eisenstein wird, ie nachdem er sich in dem Schmelzen erweiset, in hizzigen,
in willigen oder leichtflüssigen, und in kaltbläsigen oder strengen Eisenstein getei-
let. Er wird alle verkauft, und das Fuder kostet 16, 18 bis 24 Mariengroschen,
wobei die Käufer von allen Gattungen nehmen müssen. Bei dem Schmelzen wird er
dergestalt vergattiret, daß von einer ieden Gattung ein Drittel in die Malterung komt.
Wann dabei der Ofen verdorben ist; So darf man nur etliche Gichten von lauter
hizzigem Stein aufgeben; So wird er alsbald wieder gereiniget.

§. 36.

Die Oberbedienten bei diesem Werk bestehen in dem Jnspector, und dem Control-
leur: Die Unterbedienten hingegen aus drei Steigern.

§. 37.

Das ganze Bergwerk ist vergewerkschaftet, und es wird, wie zu Freiberg in Cursach-
sen, auf Fundgruben und Maasen verliehen. Jene ist ein Raum von 42 Lachter lang,
und 7 Lachter breit, diese aber von 28 Lachter lang und eben so viel Lachter breit, wor-
innen die Gewerken in eine ewige, oder in eine unbestimte Teufe zu bauen berech-
tiget sind.

§. 38.

Es werden von diesem Bergwerk sieben Hütten betrieben, wovon die meiste in dem
Waldekkischen liegen. Viele Eisensteine werden auser diesem iedennoch in das Cöllnnische
verkauft.



Das
Des dritten Stuͤks Anh. von dem adoͤrfer Eiſenwerk in dem Waldek.
§. 34.

Die Grubenarbeiten ſind verdungen. Von einem Fuder Stein, das in 6 Karn,
oder 18 Kuͤbeln beſtehet, und etwa 18 bis 20 Centner wieget, werden 8 bis 9 Marien-
groſchen Gewinnerlohn bezahlet, wobei man dann denen Bergleuten noch Stahl und
Eiſen, und auf ein Fuder Stein eine Kanne, oder ein Maas Oehl reichet.

§. 35.

Der Eiſenſtein wird, ie nachdem er ſich in dem Schmelzen erweiſet, in hizzigen,
in willigen oder leichtfluͤſſigen, und in kaltblaͤſigen oder ſtrengen Eiſenſtein getei-
let. Er wird alle verkauft, und das Fuder koſtet 16, 18 bis 24 Mariengroſchen,
wobei die Kaͤufer von allen Gattungen nehmen muͤſſen. Bei dem Schmelzen wird er
dergeſtalt vergattiret, daß von einer ieden Gattung ein Drittel in die Malterung komt.
Wann dabei der Ofen verdorben iſt; So darf man nur etliche Gichten von lauter
hizzigem Stein aufgeben; So wird er alsbald wieder gereiniget.

§. 36.

Die Oberbedienten bei dieſem Werk beſtehen in dem Jnſpector, und dem Control-
leur: Die Unterbedienten hingegen aus drei Steigern.

§. 37.

Das ganze Bergwerk iſt vergewerkſchaftet, und es wird, wie zu Freiberg in Curſach-
ſen, auf Fundgruben und Maaſen verliehen. Jene iſt ein Raum von 42 Lachter lang,
und 7 Lachter breit, dieſe aber von 28 Lachter lang und eben ſo viel Lachter breit, wor-
innen die Gewerken in eine ewige, oder in eine unbeſtimte Teufe zu bauen berech-
tiget ſind.

§. 38.

Es werden von dieſem Bergwerk ſieben Huͤtten betrieben, wovon die meiſte in dem
Waldekkiſchen liegen. Viele Eiſenſteine werden auſer dieſem iedennoch in das Coͤllnniſche
verkauft.



Das
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[44/0064] Des dritten Stuͤks Anh. von dem adoͤrfer Eiſenwerk in dem Waldek. §. 34. Die Grubenarbeiten ſind verdungen. Von einem Fuder Stein, das in 6 Karn, oder 18 Kuͤbeln beſtehet, und etwa 18 bis 20 Centner wieget, werden 8 bis 9 Marien- groſchen Gewinnerlohn bezahlet, wobei man dann denen Bergleuten noch Stahl und Eiſen, und auf ein Fuder Stein eine Kanne, oder ein Maas Oehl reichet. §. 35. Der Eiſenſtein wird, ie nachdem er ſich in dem Schmelzen erweiſet, in hizzigen, in willigen oder leichtfluͤſſigen, und in kaltblaͤſigen oder ſtrengen Eiſenſtein getei- let. Er wird alle verkauft, und das Fuder koſtet 16, 18 bis 24 Mariengroſchen, wobei die Kaͤufer von allen Gattungen nehmen muͤſſen. Bei dem Schmelzen wird er dergeſtalt vergattiret, daß von einer ieden Gattung ein Drittel in die Malterung komt. Wann dabei der Ofen verdorben iſt; So darf man nur etliche Gichten von lauter hizzigem Stein aufgeben; So wird er alsbald wieder gereiniget. §. 36. Die Oberbedienten bei dieſem Werk beſtehen in dem Jnſpector, und dem Control- leur: Die Unterbedienten hingegen aus drei Steigern. §. 37. Das ganze Bergwerk iſt vergewerkſchaftet, und es wird, wie zu Freiberg in Curſach- ſen, auf Fundgruben und Maaſen verliehen. Jene iſt ein Raum von 42 Lachter lang, und 7 Lachter breit, dieſe aber von 28 Lachter lang und eben ſo viel Lachter breit, wor- innen die Gewerken in eine ewige, oder in eine unbeſtimte Teufe zu bauen berech- tiget ſind. §. 38. Es werden von dieſem Bergwerk ſieben Huͤtten betrieben, wovon die meiſte in dem Waldekkiſchen liegen. Viele Eiſenſteine werden auſer dieſem iedennoch in das Coͤllnniſche verkauft. Das

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Zitationshilfe: Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cancrin_beschreibung_1767/64>, abgerufen am 29.03.2024.