Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767.

Bild:
<< vorherige Seite
Das fünfte Stük


Das fünfte Stük
von dem Eisenwerk bei Homberg in Hessen.


Die erste Abhandlung
von der Lage, und der Beschaffenheit dieses Werks.
Das erste Kapittel
von der oberirdischen Lage, und der äusern Beschaffenheit desselben.
§. 1.

Das Eisenwerk an diesem Ort liegt in einem flachen und sanften Gebirg, von
Mardorf aus gegen Mitternacht. Die in den Gruben befindliche Wasser
ziehen durch die Klüfte in dem Kalkstein ab, welcher das Liegende ist. Man
gebrauchet also bei diesem Werk keine Stollen. Eine halbe Stunde von
Mardorf, nach Cassell zu, liegt noch ein anderes, das so genante hebler Werk, wel-
ches mehrenteils ausgehauen ist, und strengen Eisenstein hat. Jn einer noch andern
Gegend bei Kaßdorf wird auser diesem ein Teil des Eisensteins einesteils auf dem Feld
zusammen gelesen, andernteils aber unter der Dammerde gewonnen. Dieser Stein
ist arm, und er wird nur um deswillen mit geschmolzen, damit er den Ofen lukker hal-
ten möge, wovon ich §. 12. mehr schreiben werde.

§. 2.

Die Eisenhütte, worauf der Eisenstein geschmolzen wird, den man an diesem Ort
gewinnet, liegt über Holzhausen. Sie wird mit einem Wasser betrieben, das die
Efze heiset, und in dem Sommer sehr klein wird.

§. 3.

Die Wasser, welche von der Hütte herunter kommen, gehen auf den Hammer, der
an dem Dorf Holzhausen liegt, wo sie zwei Räder zu den Bälgen, und ein Hammer-
rad treiben.

§. 4.

Der nötige Brand muß etwas weit, und auf vier Stunde Weges herbeigeschaft wer-
den. Mit dem Holz- und dem Kohlenmaas, und denen dabei vorkommenden übrigen Um-

ständen,
Das fuͤnfte Stuͤk


Das fuͤnfte Stuͤk
von dem Eiſenwerk bei Homberg in Heſſen.


Die erſte Abhandlung
von der Lage, und der Beſchaffenheit dieſes Werks.
Das erſte Kapittel
von der oberirdiſchen Lage, und der aͤuſern Beſchaffenheit deſſelben.
§. 1.

Das Eiſenwerk an dieſem Ort liegt in einem flachen und ſanften Gebirg, von
Mardorf aus gegen Mitternacht. Die in den Gruben befindliche Waſſer
ziehen durch die Kluͤfte in dem Kalkſtein ab, welcher das Liegende iſt. Man
gebrauchet alſo bei dieſem Werk keine Stollen. Eine halbe Stunde von
Mardorf, nach Caſſell zu, liegt noch ein anderes, das ſo genante hebler Werk, wel-
ches mehrenteils ausgehauen iſt, und ſtrengen Eiſenſtein hat. Jn einer noch andern
Gegend bei Kaßdorf wird auſer dieſem ein Teil des Eiſenſteins einesteils auf dem Feld
zuſammen geleſen, andernteils aber unter der Dammerde gewonnen. Dieſer Stein
iſt arm, und er wird nur um deswillen mit geſchmolzen, damit er den Ofen lukker hal-
ten moͤge, wovon ich §. 12. mehr ſchreiben werde.

§. 2.

Die Eiſenhuͤtte, worauf der Eiſenſtein geſchmolzen wird, den man an dieſem Ort
gewinnet, liegt uͤber Holzhauſen. Sie wird mit einem Waſſer betrieben, das die
Efze heiſet, und in dem Sommer ſehr klein wird.

§. 3.

Die Waſſer, welche von der Huͤtte herunter kommen, gehen auf den Hammer, der
an dem Dorf Holzhauſen liegt, wo ſie zwei Raͤder zu den Baͤlgen, und ein Hammer-
rad treiben.

§. 4.

Der noͤtige Brand muß etwas weit, und auf vier Stunde Weges herbeigeſchaft wer-
den. Mit dem Holz- und dem Kohlenmaas, und denen dabei vorkommenden uͤbrigen Um-

ſtaͤnden,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0078" n="58"/>
      <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das fu&#x0364;nfte Stu&#x0364;k</hi> </fw><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Das fu&#x0364;nfte Stu&#x0364;k</hi><lb/>
von dem Ei&#x017F;enwerk bei Homberg in He&#x017F;&#x017F;en.</hi> </head><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Die er&#x017F;te Abhandlung<lb/>
von der Lage, und der Be&#x017F;chaffenheit die&#x017F;es Werks.</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#fr">Das er&#x017F;te Kapittel</hi><lb/>
von der oberirdi&#x017F;chen Lage, und der a&#x0364;u&#x017F;ern Be&#x017F;chaffenheit de&#x017F;&#x017F;elben.</head><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 1.</head><lb/>
              <p><hi rendition="#in">D</hi>as Ei&#x017F;enwerk an die&#x017F;em Ort liegt in einem flachen und &#x017F;anften Gebirg, von<lb/>
Mardorf aus gegen Mitternacht. Die in den Gruben befindliche Wa&#x017F;&#x017F;er<lb/>
ziehen durch die Klu&#x0364;fte in dem Kalk&#x017F;tein ab, welcher das Liegende i&#x017F;t. Man<lb/>
gebrauchet al&#x017F;o bei die&#x017F;em Werk keine Stollen. Eine halbe Stunde von<lb/>
Mardorf, nach Ca&#x017F;&#x017F;ell zu, liegt noch ein anderes, das &#x017F;o genante <hi rendition="#fr">hebler Werk,</hi> wel-<lb/>
ches mehrenteils ausgehauen i&#x017F;t, und &#x017F;trengen Ei&#x017F;en&#x017F;tein hat. Jn einer noch andern<lb/>
Gegend bei Kaßdorf wird au&#x017F;er die&#x017F;em ein Teil des Ei&#x017F;en&#x017F;teins einesteils auf dem Feld<lb/>
zu&#x017F;ammen gele&#x017F;en, andernteils aber unter der Dammerde gewonnen. Die&#x017F;er Stein<lb/>
i&#x017F;t arm, und er wird nur um deswillen mit ge&#x017F;chmolzen, damit er den Ofen lukker hal-<lb/>
ten mo&#x0364;ge, wovon ich §. 12. mehr &#x017F;chreiben werde.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 2.</head><lb/>
              <p>Die Ei&#x017F;enhu&#x0364;tte, worauf der Ei&#x017F;en&#x017F;tein ge&#x017F;chmolzen wird, den man an die&#x017F;em Ort<lb/>
gewinnet, liegt u&#x0364;ber Holzhau&#x017F;en. Sie wird mit einem Wa&#x017F;&#x017F;er betrieben, das die<lb/><hi rendition="#fr">Efze</hi> hei&#x017F;et, und in dem Sommer &#x017F;ehr klein wird.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 3.</head><lb/>
              <p>Die Wa&#x017F;&#x017F;er, welche von der Hu&#x0364;tte herunter kommen, gehen auf den Hammer, der<lb/>
an dem Dorf Holzhau&#x017F;en liegt, wo &#x017F;ie zwei Ra&#x0364;der zu den Ba&#x0364;lgen, und ein Hammer-<lb/>
rad treiben.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 4.</head><lb/>
              <p>Der no&#x0364;tige Brand muß etwas weit, und auf vier Stunde Weges herbeige&#x017F;chaft wer-<lb/>
den. Mit dem Holz- und dem Kohlenmaas, und denen dabei vorkommenden u&#x0364;brigen Um-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;ta&#x0364;nden,</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[58/0078] Das fuͤnfte Stuͤk Das fuͤnfte Stuͤk von dem Eiſenwerk bei Homberg in Heſſen. Die erſte Abhandlung von der Lage, und der Beſchaffenheit dieſes Werks. Das erſte Kapittel von der oberirdiſchen Lage, und der aͤuſern Beſchaffenheit deſſelben. §. 1. Das Eiſenwerk an dieſem Ort liegt in einem flachen und ſanften Gebirg, von Mardorf aus gegen Mitternacht. Die in den Gruben befindliche Waſſer ziehen durch die Kluͤfte in dem Kalkſtein ab, welcher das Liegende iſt. Man gebrauchet alſo bei dieſem Werk keine Stollen. Eine halbe Stunde von Mardorf, nach Caſſell zu, liegt noch ein anderes, das ſo genante hebler Werk, wel- ches mehrenteils ausgehauen iſt, und ſtrengen Eiſenſtein hat. Jn einer noch andern Gegend bei Kaßdorf wird auſer dieſem ein Teil des Eiſenſteins einesteils auf dem Feld zuſammen geleſen, andernteils aber unter der Dammerde gewonnen. Dieſer Stein iſt arm, und er wird nur um deswillen mit geſchmolzen, damit er den Ofen lukker hal- ten moͤge, wovon ich §. 12. mehr ſchreiben werde. §. 2. Die Eiſenhuͤtte, worauf der Eiſenſtein geſchmolzen wird, den man an dieſem Ort gewinnet, liegt uͤber Holzhauſen. Sie wird mit einem Waſſer betrieben, das die Efze heiſet, und in dem Sommer ſehr klein wird. §. 3. Die Waſſer, welche von der Huͤtte herunter kommen, gehen auf den Hammer, der an dem Dorf Holzhauſen liegt, wo ſie zwei Raͤder zu den Baͤlgen, und ein Hammer- rad treiben. §. 4. Der noͤtige Brand muß etwas weit, und auf vier Stunde Weges herbeigeſchaft wer- den. Mit dem Holz- und dem Kohlenmaas, und denen dabei vorkommenden uͤbrigen Um- ſtaͤnden,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/cancrin_beschreibung_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/cancrin_beschreibung_1767/78
Zitationshilfe: Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cancrin_beschreibung_1767/78>, abgerufen am 16.04.2024.