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Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767.

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Das achte Stük
beschrieben habe: Jch will izzo auch zeigen, wie sie geleitet und auf die Künste verteilet
werden. Es ist aber ihre Leitung folgende. Jn dem Graben über dem Teich, der in
dem Thal herunter ziehet, ist bei a, Taf. V. fig. 16, eine doppelte Schüzze, wodurch
die Wasser auf der einen Seite in einem Graben a b herunter, und auf die an dem
Tag bei c stehende Treibkunst, in einem andern Graben a d aber, und bei e in den Teich
geschlagen werden können, die dann durch das Grundgerinn in den Graben g h gelas-
sen werden, der in den Berg und auf die Künste unter der Erde gehet, wobei in Fluth-
zeiten durch den Graben a d, und einen in den Damm gemachten Einschnitt i die über-
flüssige Wasser fortlausen können. Da die Treibkunst inzwischen noch höher lieget, als
der Grundzapfen des Teiches: So ist bei f ein Sumpf gemacht, damit man in der
Nacht, um sie bei dem Tag desto besser betreiben zu können, etwas Wasser samlen könne.
Damit aber auch in trokkenen Zeiten keine Wasser vergeblich wegfliesen mögen: So ist
die Treibkunft in der Höhe angelegt worden, daß nicht nur die auf dem Gerinn übrig
bleibende Wasser, durch eine Lutte g k, sondern auch die unter dem Rath wegfallende
Wasser c l in den Kunstgraben g h geschlagen werden können, der in der Höhe des
Grundzapfens von dem Teich lieget, und auf die in der Grube befindliche Künste ge-
het, wobei dann der Teich in dem Fall zugesezt wird, wann diese Wasser zu der Be-
treibung dieser Künste hinreichend sind. Weil nun endlich die unterirdische Künste so
vorgerichtet sind, daß das Wasser von einer auf die andere fält: So wird auch das
Wasser in dem Graben g h, Taf. V. fig. 16, durch eine Röhre a, Taf. III. fig 6, auf
das erste Kunstrad b geleitet. Unter diesem flieset es durch eine Strekke c wieder fort,
und auf das andere Rad d, wovon es noch einmal durch sein Röhrwerk in einer andern
Strekke e weiter, und auf das lezte Rad f geleitet wird, da es dann durch den tiefen
Stollen g ab- und zu Tag ausflieset.

§. 6.

Da ich die Künste, und ihre Wasserleitungen beschrieben habe: So will ich nun-
mehr auch der Gefälle Erwehnung thun, die zu den Hütten gebraucht werden, worin-
nen man die Erze schmilzet, und zu Kaufmansgut machet. Weil an diesem Ort viele
Erze gefördert werden; So hat man auch drei Hütten erbauet: Weiln aber nicht in
einer Gegend der nötige Fall zu erhalten stunde; So sind dieselbe an verschiedenen Or-
ten erbauet worden. Die erste, die so genante Frau Marienhütte, liegt zwischen Mor-
gen und Mittag, zur Seite des Rammelsbergs, eine halbe Stunde von Goslar, an
einem Wasser, das von dem Haarz herunter komt, und die Oker genennet wird. Es
werden in dieser Hütte, durch fünf Räder, die 10 Fus hoch und 3 Fus weit sind, vier
Bleiöfen, zwei Kupferschmelzöfen, ein Frisch- und ein Glättfrischofen, zwei Treiböfen
und ein kleiner Gaarherd betrieben, wobei dann noch zwei Seiger- und ein Darrofen
in derselben befindlich sind, wozu man keine Gebläse brauchet. Die Oker, welche, ie
nachdem es nötig ist, auf die zuvor gedachte Hüttenräder eingeteilt wird, gehet auser
dem, ehe sie bei der Hütte gebraucht werden kan, auf ein über derselben liegendes Mes-
singwerk, wo sie vier oberschlägtige Räder treibet, die 8 bis 9 Fus hoch sind, wovon
das eine zu dem Drahtzug, die andere aber zu den Hämmern gebraucht werden, wor-

unter

Das achte Stuͤk
beſchrieben habe: Jch will izzo auch zeigen, wie ſie geleitet und auf die Kuͤnſte verteilet
werden. Es iſt aber ihre Leitung folgende. Jn dem Graben uͤber dem Teich, der in
dem Thal herunter ziehet, iſt bei a, Taf. V. fig. 16, eine doppelte Schuͤzze, wodurch
die Waſſer auf der einen Seite in einem Graben a b herunter, und auf die an dem
Tag bei c ſtehende Treibkunſt, in einem andern Graben a d aber, und bei e in den Teich
geſchlagen werden koͤnnen, die dann durch das Grundgerinn in den Graben g h gelaſ-
ſen werden, der in den Berg und auf die Kuͤnſte unter der Erde gehet, wobei in Fluth-
zeiten durch den Graben a d, und einen in den Damm gemachten Einſchnitt i die uͤber-
fluͤſſige Waſſer fortlauſen koͤnnen. Da die Treibkunſt inzwiſchen noch hoͤher lieget, als
der Grundzapfen des Teiches: So iſt bei f ein Sumpf gemacht, damit man in der
Nacht, um ſie bei dem Tag deſto beſſer betreiben zu koͤnnen, etwas Waſſer ſamlen koͤnne.
Damit aber auch in trokkenen Zeiten keine Waſſer vergeblich wegflieſen moͤgen: So iſt
die Treibkunft in der Hoͤhe angelegt worden, daß nicht nur die auf dem Gerinn uͤbrig
bleibende Waſſer, durch eine Lutte g k, ſondern auch die unter dem Rath wegfallende
Waſſer c l in den Kunſtgraben g h geſchlagen werden koͤnnen, der in der Hoͤhe des
Grundzapfens von dem Teich lieget, und auf die in der Grube befindliche Kuͤnſte ge-
het, wobei dann der Teich in dem Fall zugeſezt wird, wann dieſe Waſſer zu der Be-
treibung dieſer Kuͤnſte hinreichend ſind. Weil nun endlich die unterirdiſche Kuͤnſte ſo
vorgerichtet ſind, daß das Waſſer von einer auf die andere faͤlt: So wird auch das
Waſſer in dem Graben g h, Taf. V. fig. 16, durch eine Roͤhre a, Taf. III. fig 6, auf
das erſte Kunſtrad b geleitet. Unter dieſem flieſet es durch eine Strekke c wieder fort,
und auf das andere Rad d, wovon es noch einmal durch ſein Roͤhrwerk in einer andern
Strekke e weiter, und auf das lezte Rad f geleitet wird, da es dann durch den tiefen
Stollen g ab- und zu Tag ausflieſet.

§. 6.

Da ich die Kuͤnſte, und ihre Waſſerleitungen beſchrieben habe: So will ich nun-
mehr auch der Gefaͤlle Erwehnung thun, die zu den Huͤtten gebraucht werden, worin-
nen man die Erze ſchmilzet, und zu Kaufmansgut machet. Weil an dieſem Ort viele
Erze gefoͤrdert werden; So hat man auch drei Huͤtten erbauet: Weiln aber nicht in
einer Gegend der noͤtige Fall zu erhalten ſtunde; So ſind dieſelbe an verſchiedenen Or-
ten erbauet worden. Die erſte, die ſo genante Frau Marienhuͤtte, liegt zwiſchen Mor-
gen und Mittag, zur Seite des Rammelsbergs, eine halbe Stunde von Goslar, an
einem Waſſer, das von dem Haarz herunter komt, und die Oker genennet wird. Es
werden in dieſer Huͤtte, durch fuͤnf Raͤder, die 10 Fus hoch und 3 Fus weit ſind, vier
Bleioͤfen, zwei Kupferſchmelzoͤfen, ein Friſch- und ein Glaͤttfriſchofen, zwei Treiboͤfen
und ein kleiner Gaarherd betrieben, wobei dann noch zwei Seiger- und ein Darrofen
in derſelben befindlich ſind, wozu man keine Geblaͤſe brauchet. Die Oker, welche, ie
nachdem es noͤtig iſt, auf die zuvor gedachte Huͤttenraͤder eingeteilt wird, gehet auſer
dem, ehe ſie bei der Huͤtte gebraucht werden kan, auf ein uͤber derſelben liegendes Meſ-
ſingwerk, wo ſie vier oberſchlaͤgtige Raͤder treibet, die 8 bis 9 Fus hoch ſind, wovon
das eine zu dem Drahtzug, die andere aber zu den Haͤmmern gebraucht werden, wor-

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[88/0108] Das achte Stuͤk beſchrieben habe: Jch will izzo auch zeigen, wie ſie geleitet und auf die Kuͤnſte verteilet werden. Es iſt aber ihre Leitung folgende. Jn dem Graben uͤber dem Teich, der in dem Thal herunter ziehet, iſt bei a, Taf. V. fig. 16, eine doppelte Schuͤzze, wodurch die Waſſer auf der einen Seite in einem Graben a b herunter, und auf die an dem Tag bei c ſtehende Treibkunſt, in einem andern Graben a d aber, und bei e in den Teich geſchlagen werden koͤnnen, die dann durch das Grundgerinn in den Graben g h gelaſ- ſen werden, der in den Berg und auf die Kuͤnſte unter der Erde gehet, wobei in Fluth- zeiten durch den Graben a d, und einen in den Damm gemachten Einſchnitt i die uͤber- fluͤſſige Waſſer fortlauſen koͤnnen. Da die Treibkunſt inzwiſchen noch hoͤher lieget, als der Grundzapfen des Teiches: So iſt bei f ein Sumpf gemacht, damit man in der Nacht, um ſie bei dem Tag deſto beſſer betreiben zu koͤnnen, etwas Waſſer ſamlen koͤnne. Damit aber auch in trokkenen Zeiten keine Waſſer vergeblich wegflieſen moͤgen: So iſt die Treibkunft in der Hoͤhe angelegt worden, daß nicht nur die auf dem Gerinn uͤbrig bleibende Waſſer, durch eine Lutte g k, ſondern auch die unter dem Rath wegfallende Waſſer c l in den Kunſtgraben g h geſchlagen werden koͤnnen, der in der Hoͤhe des Grundzapfens von dem Teich lieget, und auf die in der Grube befindliche Kuͤnſte ge- het, wobei dann der Teich in dem Fall zugeſezt wird, wann dieſe Waſſer zu der Be- treibung dieſer Kuͤnſte hinreichend ſind. Weil nun endlich die unterirdiſche Kuͤnſte ſo vorgerichtet ſind, daß das Waſſer von einer auf die andere faͤlt: So wird auch das Waſſer in dem Graben g h, Taf. V. fig. 16, durch eine Roͤhre a, Taf. III. fig 6, auf das erſte Kunſtrad b geleitet. Unter dieſem flieſet es durch eine Strekke c wieder fort, und auf das andere Rad d, wovon es noch einmal durch ſein Roͤhrwerk in einer andern Strekke e weiter, und auf das lezte Rad f geleitet wird, da es dann durch den tiefen Stollen g ab- und zu Tag ausflieſet. §. 6. Da ich die Kuͤnſte, und ihre Waſſerleitungen beſchrieben habe: So will ich nun- mehr auch der Gefaͤlle Erwehnung thun, die zu den Huͤtten gebraucht werden, worin- nen man die Erze ſchmilzet, und zu Kaufmansgut machet. Weil an dieſem Ort viele Erze gefoͤrdert werden; So hat man auch drei Huͤtten erbauet: Weiln aber nicht in einer Gegend der noͤtige Fall zu erhalten ſtunde; So ſind dieſelbe an verſchiedenen Or- ten erbauet worden. Die erſte, die ſo genante Frau Marienhuͤtte, liegt zwiſchen Mor- gen und Mittag, zur Seite des Rammelsbergs, eine halbe Stunde von Goslar, an einem Waſſer, das von dem Haarz herunter komt, und die Oker genennet wird. Es werden in dieſer Huͤtte, durch fuͤnf Raͤder, die 10 Fus hoch und 3 Fus weit ſind, vier Bleioͤfen, zwei Kupferſchmelzoͤfen, ein Friſch- und ein Glaͤttfriſchofen, zwei Treiboͤfen und ein kleiner Gaarherd betrieben, wobei dann noch zwei Seiger- und ein Darrofen in derſelben befindlich ſind, wozu man keine Geblaͤſe brauchet. Die Oker, welche, ie nachdem es noͤtig iſt, auf die zuvor gedachte Huͤttenraͤder eingeteilt wird, gehet auſer dem, ehe ſie bei der Huͤtte gebraucht werden kan, auf ein uͤber derſelben liegendes Meſ- ſingwerk, wo ſie vier oberſchlaͤgtige Raͤder treibet, die 8 bis 9 Fus hoch ſind, wovon das eine zu dem Drahtzug, die andere aber zu den Haͤmmern gebraucht werden, wor- unter

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Zitationshilfe: Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cancrin_beschreibung_1767/108>, abgerufen am 19.04.2024.