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Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767.

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von den einseitigen churhannöv. Silber-Kupfer- u. Bleibergwerken etc.
dem Holz viel schwächer, als wie an ienem Ort, weil man alle zwei Lachter Kästen
schläget, und die Weiten, wegen den schmahlen Gängen, viel kleiner sind. Jm Meh-
reren lese man, so viel auch diesen Bau angehet, den 43. 44. und 45. §.

Der dritte Tittel
von dem Grubenbau an und vor sich selbst zu Lauterberg.
§. 50.

Da die meiste Erze an diesem Ort zwischen dem Hangenden und dem Liegenden in dem
Sand brechen (§. 27.): So ist auch der Grubenbau etwas beschwerlich. Die
Schächte, die in dem Gang sind, habe ich §. 19. schon angezeigt. Jch bemerke also
nur noch so viel, daß ihre Teufen 50, 60, 70, 80, und 100 Lachter betragen.

§. 51.

Die Arbeiten, die Schichten, und die Löhne der Bergleute sind auch hier
nicht merklich von den klausthalischen verschieden. Es bekomt ein Bergmann die
Woche einen Gülden Lohn, und noch einen Gülden Gedinggeld, wobei ihm dann wö-
chentlich noch 8 Loth Unschlitt gereicht werden, wovon der Steiger das 8te Loth vor
das Auswiegen zu seinem Geleucht behält.

§. 52.

Die Erze werden strossen- und firstenweis, und eines Teils mit Schlägel und Ei-
sen, andern Teils aber mit Keilhauen gewonnen. Man macht die Strossen nur ein
Lachter hoch, alle Lachter aber schläget man Kästen, damit das Gebäude nicht zusam-
men gehen möge, wann die Wasser aufgehen, und in den Sand kommen. Die
Verzimmerung ist zwar von der vorigen Beschaffenheit: Wann aber unter einer
First ein Ort aufgehauen werden muß; So verzimmert man diese Firste, wie in
den Strossen, mit Stempeln und Anpfählen.

§. 53.

Die alte Kupferrose, die ich schon §. 19. in der Anmerkung angeführt habe, ste-
het in dem Sand. Sie ist daher, weil sie ohne zu grose Kosten in dem Gezimmer
nicht zu erhalten stunde, bis auf das Feste oder das Ganze ausgemauert worden. Noch
heut zu Tag stehet sie auf, aber unbearbeitet. Jn der VIII. Taf. fig. 44. stelle ich die
Art und Weise vor, wie sie ausg[em]auert worden. Um die Dauer dieser Grube nicht
zu schwächen: So hat man sich zugleich auch zu beiden Seiten des Schachts auf dem
Gang, statt der Verzimmerung, ein Stük Weges der gemauerten Gewölbe bedienet,
die von dem Hangenden nach dem Liegenden gesprenget, und alle 10 Lachter über ein-
ander gesezzet worden, welche ich Taf. VIII. fig. 45. vorstelle. Zwischen diese Gewölbe

hat
Y 2

von den einſeitigen churhannoͤv. Silber-Kupfer- u. Bleibergwerken ꝛc.
dem Holz viel ſchwaͤcher, als wie an ienem Ort, weil man alle zwei Lachter Kaͤſten
ſchlaͤget, und die Weiten, wegen den ſchmahlen Gaͤngen, viel kleiner ſind. Jm Meh-
reren leſe man, ſo viel auch dieſen Bau angehet, den 43. 44. und 45. §.

Der dritte Tittel
von dem Grubenbau an und vor ſich ſelbſt zu Lauterberg.
§. 50.

Da die meiſte Erze an dieſem Ort zwiſchen dem Hangenden und dem Liegenden in dem
Sand brechen (§. 27.): So iſt auch der Grubenbau etwas beſchwerlich. Die
Schaͤchte, die in dem Gang ſind, habe ich §. 19. ſchon angezeigt. Jch bemerke alſo
nur noch ſo viel, daß ihre Teufen 50, 60, 70, 80, und 100 Lachter betragen.

§. 51.

Die Arbeiten, die Schichten, und die Loͤhne der Bergleute ſind auch hier
nicht merklich von den klausthaliſchen verſchieden. Es bekomt ein Bergmann die
Woche einen Guͤlden Lohn, und noch einen Guͤlden Gedinggeld, wobei ihm dann woͤ-
chentlich noch 8 Loth Unſchlitt gereicht werden, wovon der Steiger das 8te Loth vor
das Auswiegen zu ſeinem Geleucht behaͤlt.

§. 52.

Die Erze werden ſtroſſen- und firſtenweis, und eines Teils mit Schlaͤgel und Ei-
ſen, andern Teils aber mit Keilhauen gewonnen. Man macht die Stroſſen nur ein
Lachter hoch, alle Lachter aber ſchlaͤget man Kaͤſten, damit das Gebaͤude nicht zuſam-
men gehen moͤge, wann die Waſſer aufgehen, und in den Sand kommen. Die
Verzimmerung iſt zwar von der vorigen Beſchaffenheit: Wann aber unter einer
Firſt ein Ort aufgehauen werden muß; So verzimmert man dieſe Firſte, wie in
den Stroſſen, mit Stempeln und Anpfaͤhlen.

§. 53.

Die alte Kupferroſe, die ich ſchon §. 19. in der Anmerkung angefuͤhrt habe, ſte-
het in dem Sand. Sie iſt daher, weil ſie ohne zu groſe Koſten in dem Gezimmer
nicht zu erhalten ſtunde, bis auf das Feſte oder das Ganze ausgemauert worden. Noch
heut zu Tag ſtehet ſie auf, aber unbearbeitet. Jn der VIII. Taf. fig. 44. ſtelle ich die
Art und Weiſe vor, wie ſie ausg[em]auert worden. Um die Dauer dieſer Grube nicht
zu ſchwaͤchen: So hat man ſich zugleich auch zu beiden Seiten des Schachts auf dem
Gang, ſtatt der Verzimmerung, ein Stuͤk Weges der gemauerten Gewoͤlbe bedienet,
die von dem Hangenden nach dem Liegenden geſprenget, und alle 10 Lachter uͤber ein-
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[171/0191] von den einſeitigen churhannoͤv. Silber-Kupfer- u. Bleibergwerken ꝛc. dem Holz viel ſchwaͤcher, als wie an ienem Ort, weil man alle zwei Lachter Kaͤſten ſchlaͤget, und die Weiten, wegen den ſchmahlen Gaͤngen, viel kleiner ſind. Jm Meh- reren leſe man, ſo viel auch dieſen Bau angehet, den 43. 44. und 45. §. Der dritte Tittel von dem Grubenbau an und vor ſich ſelbſt zu Lauterberg. §. 50. Da die meiſte Erze an dieſem Ort zwiſchen dem Hangenden und dem Liegenden in dem Sand brechen (§. 27.): So iſt auch der Grubenbau etwas beſchwerlich. Die Schaͤchte, die in dem Gang ſind, habe ich §. 19. ſchon angezeigt. Jch bemerke alſo nur noch ſo viel, daß ihre Teufen 50, 60, 70, 80, und 100 Lachter betragen. §. 51. Die Arbeiten, die Schichten, und die Loͤhne der Bergleute ſind auch hier nicht merklich von den klausthaliſchen verſchieden. Es bekomt ein Bergmann die Woche einen Guͤlden Lohn, und noch einen Guͤlden Gedinggeld, wobei ihm dann woͤ- chentlich noch 8 Loth Unſchlitt gereicht werden, wovon der Steiger das 8te Loth vor das Auswiegen zu ſeinem Geleucht behaͤlt. §. 52. Die Erze werden ſtroſſen- und firſtenweis, und eines Teils mit Schlaͤgel und Ei- ſen, andern Teils aber mit Keilhauen gewonnen. Man macht die Stroſſen nur ein Lachter hoch, alle Lachter aber ſchlaͤget man Kaͤſten, damit das Gebaͤude nicht zuſam- men gehen moͤge, wann die Waſſer aufgehen, und in den Sand kommen. Die Verzimmerung iſt zwar von der vorigen Beſchaffenheit: Wann aber unter einer Firſt ein Ort aufgehauen werden muß; So verzimmert man dieſe Firſte, wie in den Stroſſen, mit Stempeln und Anpfaͤhlen. §. 53. Die alte Kupferroſe, die ich ſchon §. 19. in der Anmerkung angefuͤhrt habe, ſte- het in dem Sand. Sie iſt daher, weil ſie ohne zu groſe Koſten in dem Gezimmer nicht zu erhalten ſtunde, bis auf das Feſte oder das Ganze ausgemauert worden. Noch heut zu Tag ſtehet ſie auf, aber unbearbeitet. Jn der VIII. Taf. fig. 44. ſtelle ich die Art und Weiſe vor, wie ſie ausgemauert worden. Um die Dauer dieſer Grube nicht zu ſchwaͤchen: So hat man ſich zugleich auch zu beiden Seiten des Schachts auf dem Gang, ſtatt der Verzimmerung, ein Stuͤk Weges der gemauerten Gewoͤlbe bedienet, die von dem Hangenden nach dem Liegenden geſprenget, und alle 10 Lachter uͤber ein- ander geſezzet worden, welche ich Taf. VIII. fig. 45. vorſtelle. Zwiſchen dieſe Gewoͤlbe hat Y 2

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Zitationshilfe: Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cancrin_beschreibung_1767/191>, abgerufen am 19.04.2024.