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Candidus, Karl: Der deutsche Christus. Fünfzehn Canzonen. Leipzig, 1844.

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Canzone XV.
Eins weiß ich, Andres glaub' ich nur zu wissen.
Ich weiß das mein Erlöser lebt und treu ist.
Im Lachen weiß ich dies und unter Thränen
Weil er in Wol und Weh mir immer neu ist.
Ich habe redlich mich vor ihm beflissen,
Als unter seinen Augen, alles Wähnen
Und mißverstand'ne Sehnen
Zu ihm zu bringen als zum Vollgenügen
Der Heiligkeit und Wahrheit, und ich glaube
Nicht daß mein Thun zum Raube
Dem Wahn, zur Beute ward dem Selbstbetrügen.
Doch nur auf Eins mag leben ich und sterben:
Mein Jesus lebt und läßt mich nicht verderben.
Canzone XV.
Eins weiß ich, Andres glaub' ich nur zu wiſſen.
Ich weiß das mein Erlöſer lebt und treu iſt.
Im Lachen weiß ich dies und unter Thränen
Weil er in Wol und Weh mir immer neu iſt.
Ich habe redlich mich vor ihm befliſſen,
Als unter ſeinen Augen, alles Wähnen
Und mißverſtand'ne Sehnen
Zu ihm zu bringen als zum Vollgenügen
Der Heiligkeit und Wahrheit, und ich glaube
Nicht daß mein Thun zum Raube
Dem Wahn, zur Beute ward dem Selbſtbetrügen.
Doch nur auf Eins mag leben ich und ſterben:
Mein Jeſus lebt und läßt mich nicht verderben.
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[[88]/0102] Canzone XV. Eins weiß ich, Andres glaub' ich nur zu wiſſen. Ich weiß das mein Erlöſer lebt und treu iſt. Im Lachen weiß ich dies und unter Thränen Weil er in Wol und Weh mir immer neu iſt. Ich habe redlich mich vor ihm befliſſen, Als unter ſeinen Augen, alles Wähnen Und mißverſtand'ne Sehnen Zu ihm zu bringen als zum Vollgenügen Der Heiligkeit und Wahrheit, und ich glaube Nicht daß mein Thun zum Raube Dem Wahn, zur Beute ward dem Selbſtbetrügen. Doch nur auf Eins mag leben ich und ſterben: Mein Jeſus lebt und läßt mich nicht verderben.

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Zitationshilfe: Candidus, Karl: Der deutsche Christus. Fünfzehn Canzonen. Leipzig, 1844, S. [88]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/candidus_christus_1854/102>, abgerufen am 24.04.2024.