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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 1. Leipzig, 1820.

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geben. -- Die Form wie das Material derselben ist indeß
äußerst verschieden, am wenigsten zu empfehlen sind, ihres
Drucks und ihrer Form wegen, die cylinder-, apfel- und
birnförmigen Pessarien; besser, und doch sehr einfach, ist der,
auch von Richter besonders empfohlne Levret'sche Mutter-
kranz (T. I. f IX.), welcher aus einem Ringe von Kork,
gegen 3 Zoll im Querdurchmesser und ein Sechstheil weniger
im geraden Durchmesser betragend, verfertigt und mit einem
Ueberzuge aus Wachs, mit etwas Gyps vermischt, überzo-
gen wird. *) Weniger gut sind die hölzernen, bloß teller-
förmigen, runden, oder die nach Art des Brüninghausi-
schen hinten und vorn etwas ausgeschnittenen (nach Art
einer infinity), welche sehr leicht abgleiten und ausfallen.

§. 488.

Ferner gehören hierher die elastischen ungestielten
Pessarien, worunter das Hunold'sche, aus einem Fischbein-
ringe mit Seide umwickelt und mit einem Netze von Haar-
bändern innen durchflochten (s. T. I. f. X.), Erwähnung
verdient, obwohl auch dieses wegen des dünnen Randes leicht
ausfallen kann. Dieses leichte Herausgleiten ist indeß auch
von den andern elastischen Pessarien, z. B. von den Juvil-
le
'schen und Bernard'schen, zu befürchten, von denen das
erste aus einer kleinen Flasche elastischen Harzes, am Boden
mit einem eingelegten goldenen Ringe (T. I. f. XII.), der
zweyte aus Leinwand, mit Auflösung des elastischen Harzes
bestrichen, besteht, und welche namentlich durch die Erwär-
mung sich erweichen und so herausfallen.

§. 489.

Die gestielten Mutterkränze betreffend, so hat
man auch von dieser Art theils elastische, theils unelastische.

*) Wenn ein solcher Kranz gut liegen soll, so muß er namentlich nicht
zu dünn seyn, denn je breiter natürlich der an der Vaginalwand
liegende Rand ist, desto weniger wird er abgleiten.

geben. — Die Form wie das Material derſelben iſt indeß
aͤußerſt verſchieden, am wenigſten zu empfehlen ſind, ihres
Drucks und ihrer Form wegen, die cylinder-, apfel- und
birnfoͤrmigen Peſſarien; beſſer, und doch ſehr einfach, iſt der,
auch von Richter beſonders empfohlne Levret’ſche Mutter-
kranz (T. I. f IX.), welcher aus einem Ringe von Kork,
gegen 3 Zoll im Querdurchmeſſer und ein Sechstheil weniger
im geraden Durchmeſſer betragend, verfertigt und mit einem
Ueberzuge aus Wachs, mit etwas Gyps vermiſcht, uͤberzo-
gen wird. *) Weniger gut ſind die hoͤlzernen, bloß teller-
foͤrmigen, runden, oder die nach Art des Bruͤninghauſi-
ſchen hinten und vorn etwas ausgeſchnittenen (nach Art
einer ∞), welche ſehr leicht abgleiten und ausfallen.

§. 488.

Ferner gehoͤren hierher die elaſtiſchen ungeſtielten
Peſſarien, worunter das Hunold’ſche, aus einem Fiſchbein-
ringe mit Seide umwickelt und mit einem Netze von Haar-
baͤndern innen durchflochten (ſ. T. I. f. X.), Erwaͤhnung
verdient, obwohl auch dieſes wegen des duͤnnen Randes leicht
ausfallen kann. Dieſes leichte Herausgleiten iſt indeß auch
von den andern elaſtiſchen Peſſarien, z. B. von den Juvil-
le
’ſchen und Bernard’ſchen, zu befuͤrchten, von denen das
erſte aus einer kleinen Flaſche elaſtiſchen Harzes, am Boden
mit einem eingelegten goldenen Ringe (T. I. f. XII.), der
zweyte aus Leinwand, mit Aufloͤſung des elaſtiſchen Harzes
beſtrichen, beſteht, und welche namentlich durch die Erwaͤr-
mung ſich erweichen und ſo herausfallen.

§. 489.

Die geſtielten Mutterkraͤnze betreffend, ſo hat
man auch von dieſer Art theils elaſtiſche, theils unelaſtiſche.

*) Wenn ein ſolcher Kranz gut liegen ſoll, ſo muß er namentlich nicht
zu duͤnn ſeyn, denn je breiter natuͤrlich der an der Vaginalwand
liegende Rand iſt, deſto weniger wird er abgleiten.
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[374/0394] geben. — Die Form wie das Material derſelben iſt indeß aͤußerſt verſchieden, am wenigſten zu empfehlen ſind, ihres Drucks und ihrer Form wegen, die cylinder-, apfel- und birnfoͤrmigen Peſſarien; beſſer, und doch ſehr einfach, iſt der, auch von Richter beſonders empfohlne Levret’ſche Mutter- kranz (T. I. f IX.), welcher aus einem Ringe von Kork, gegen 3 Zoll im Querdurchmeſſer und ein Sechstheil weniger im geraden Durchmeſſer betragend, verfertigt und mit einem Ueberzuge aus Wachs, mit etwas Gyps vermiſcht, uͤberzo- gen wird. *) Weniger gut ſind die hoͤlzernen, bloß teller- foͤrmigen, runden, oder die nach Art des Bruͤninghauſi- ſchen hinten und vorn etwas ausgeſchnittenen (nach Art einer ∞), welche ſehr leicht abgleiten und ausfallen. §. 488. Ferner gehoͤren hierher die elaſtiſchen ungeſtielten Peſſarien, worunter das Hunold’ſche, aus einem Fiſchbein- ringe mit Seide umwickelt und mit einem Netze von Haar- baͤndern innen durchflochten (ſ. T. I. f. X.), Erwaͤhnung verdient, obwohl auch dieſes wegen des duͤnnen Randes leicht ausfallen kann. Dieſes leichte Herausgleiten iſt indeß auch von den andern elaſtiſchen Peſſarien, z. B. von den Juvil- le’ſchen und Bernard’ſchen, zu befuͤrchten, von denen das erſte aus einer kleinen Flaſche elaſtiſchen Harzes, am Boden mit einem eingelegten goldenen Ringe (T. I. f. XII.), der zweyte aus Leinwand, mit Aufloͤſung des elaſtiſchen Harzes beſtrichen, beſteht, und welche namentlich durch die Erwaͤr- mung ſich erweichen und ſo herausfallen. §. 489. Die geſtielten Mutterkraͤnze betreffend, ſo hat man auch von dieſer Art theils elaſtiſche, theils unelaſtiſche. *) Wenn ein ſolcher Kranz gut liegen ſoll, ſo muß er namentlich nicht zu duͤnn ſeyn, denn je breiter natuͤrlich der an der Vaginalwand liegende Rand iſt, deſto weniger wird er abgleiten.

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Zitationshilfe: Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 1. Leipzig, 1820, S. 374. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie01_1820/394>, abgerufen am 29.03.2024.