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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820.

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4) Kennzeichen für das Leben oder den Tod des Kindes.
5) Kennzeichen der ersten, so wie der wiederholten
Schwangerschaft.
5) Zeichenlehre für die regelmäßige Schwan-
gerschaft
.
1) Kennzeichen der regelmäßigen einfachen
Schwangerschaft überhaupt, und ihrer ein-
zelnen Monate insbesondere
.
§. 772.

Wenn man die Zeichen, welche am weiblichen Körper
für den Zustand der Schwangerschaft sich auffinden lassen,
nach dem Grade ihrer Zuverlässigkeit ordnen will, so ist klar,
daß diejenigen oben an stehen müssen, welche unmittelbar
von dem Daseyn einer Frucht im Innern des Körpers über-
haupt uns Kunde geben, welches sonach nichts anderes seyn
kann, als das Wahrnehmen dieser Frucht durch das Gefühl
selbst. Hierauf werden diejenigen Zeichen folgen, welche be-
zeugen, daß der Uterus in dem Maaße umgeändert ist, wie
er es gewöhnlich durch die Schwangerschaft zu werden pflegt;
allein hier wird schon ein geringerer Grad von Zuverlässig-
keit eintreten, da unter gewissen Umständen diese Umände-
rungen auch durch andere Ursachen herbeigeführt werden kön-
nen. Noch geringer wird, aus demselben Grunde, die Zu-
verlässigkeit seyn, welche die Veränderungen der übrigen
Theile des Geschlechtssystems gewährt, und am wenigsten
diagnostischen Werth endlich werden die Veränderungen der
übrigen organischen Systeme gewähren, obwohl auch hier die
aus der vegetativen Sphäre entlehnten wichtiger sind, als
die aus der animalen.

§. 773.

1) Gewisse Kennzeichen der Schwangerschaft.

4) Kennzeichen fuͤr das Leben oder den Tod des Kindes.
5) Kennzeichen der erſten, ſo wie der wiederholten
Schwangerſchaft.
5) Zeichenlehre fuͤr die regelmaͤßige Schwan-
gerſchaft
.
1) Kennzeichen der regelmaͤßigen einfachen
Schwangerſchaft uͤberhaupt, und ihrer ein-
zelnen Monate insbeſondere
.
§. 772.

Wenn man die Zeichen, welche am weiblichen Koͤrper
fuͤr den Zuſtand der Schwangerſchaft ſich auffinden laſſen,
nach dem Grade ihrer Zuverlaͤſſigkeit ordnen will, ſo iſt klar,
daß diejenigen oben an ſtehen muͤſſen, welche unmittelbar
von dem Daſeyn einer Frucht im Innern des Koͤrpers uͤber-
haupt uns Kunde geben, welches ſonach nichts anderes ſeyn
kann, als das Wahrnehmen dieſer Frucht durch das Gefuͤhl
ſelbſt. Hierauf werden diejenigen Zeichen folgen, welche be-
zeugen, daß der Uterus in dem Maaße umgeaͤndert iſt, wie
er es gewoͤhnlich durch die Schwangerſchaft zu werden pflegt;
allein hier wird ſchon ein geringerer Grad von Zuverlaͤſſig-
keit eintreten, da unter gewiſſen Umſtaͤnden dieſe Umaͤnde-
rungen auch durch andere Urſachen herbeigefuͤhrt werden koͤn-
nen. Noch geringer wird, aus demſelben Grunde, die Zu-
verlaͤſſigkeit ſeyn, welche die Veraͤnderungen der uͤbrigen
Theile des Geſchlechtsſyſtems gewaͤhrt, und am wenigſten
diagnoſtiſchen Werth endlich werden die Veraͤnderungen der
uͤbrigen organiſchen Syſteme gewaͤhren, obwohl auch hier die
aus der vegetativen Sphaͤre entlehnten wichtiger ſind, als
die aus der animalen.

§. 773.

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[79/0101] 4) Kennzeichen fuͤr das Leben oder den Tod des Kindes. 5) Kennzeichen der erſten, ſo wie der wiederholten Schwangerſchaft. 5) Zeichenlehre fuͤr die regelmaͤßige Schwan- gerſchaft. 1) Kennzeichen der regelmaͤßigen einfachen Schwangerſchaft uͤberhaupt, und ihrer ein- zelnen Monate insbeſondere. §. 772. Wenn man die Zeichen, welche am weiblichen Koͤrper fuͤr den Zuſtand der Schwangerſchaft ſich auffinden laſſen, nach dem Grade ihrer Zuverlaͤſſigkeit ordnen will, ſo iſt klar, daß diejenigen oben an ſtehen muͤſſen, welche unmittelbar von dem Daſeyn einer Frucht im Innern des Koͤrpers uͤber- haupt uns Kunde geben, welches ſonach nichts anderes ſeyn kann, als das Wahrnehmen dieſer Frucht durch das Gefuͤhl ſelbſt. Hierauf werden diejenigen Zeichen folgen, welche be- zeugen, daß der Uterus in dem Maaße umgeaͤndert iſt, wie er es gewoͤhnlich durch die Schwangerſchaft zu werden pflegt; allein hier wird ſchon ein geringerer Grad von Zuverlaͤſſig- keit eintreten, da unter gewiſſen Umſtaͤnden dieſe Umaͤnde- rungen auch durch andere Urſachen herbeigefuͤhrt werden koͤn- nen. Noch geringer wird, aus demſelben Grunde, die Zu- verlaͤſſigkeit ſeyn, welche die Veraͤnderungen der uͤbrigen Theile des Geſchlechtsſyſtems gewaͤhrt, und am wenigſten diagnoſtiſchen Werth endlich werden die Veraͤnderungen der uͤbrigen organiſchen Syſteme gewaͤhren, obwohl auch hier die aus der vegetativen Sphaͤre entlehnten wichtiger ſind, als die aus der animalen. §. 773. 1) Gewiſſe Kennzeichen der Schwangerſchaft.

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Zitationshilfe: Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie02_1820/101>, abgerufen am 25.04.2024.