Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

Bild:
<< vorherige Seite
I. Classe, II. Ordn. Halb-Calvillen. Taf. 3.
35. Der Cyrusapfel. Pomocyrus. Fig. 35.

Ein großer, schöner und guter Tafelapfel, von
plattrunder Form, der sich unten gegen den Stiel etwas
platt zurundet, gegen die Blume aber ganz oben etwas
weniges abnehmender einwölbet. Er mißt, als von
mittlerer Größe, 3 Zoll in die Breite und 21/2 Zoll in
die Höhe. Die kleine Blume mit spitzigen schmalen
Blättchen, sitzt in einer engen, etwas tiefen Einsenkung,
in vielen -- bis 10 -- scharfen Rippchen, die wie ein
Stern sie umgeben, wovon aber nur etwa fünf biswei-
len in starken Erhöhungen, öfters aber auch nur ganz
flach und unbedeutend über die Frucht herunter laufen.
Der Stiel ist gewöhnlich nur 1/2 Zoll lang und stehet
in einer tiefen, weit ausgeschweiften Höhle. Bisweilen
findet man auch mit Stielen, die über einen ganzen Zoll
lang sind. -- Die Schale wird bey der Reife goldgelb,
auf der Sonnenseite sanft roth angelaufen, und mit sehr
feinen grauen Puncten ganz weitläuftig bestreuet. --
Das Fleisch ist weiß, saftig, zart und dabey vest,
hat einen recht guten Geschmack und einen süßweinigten
Renettenparfüm. Das Kernhaus ist calvillenartig groß
und weit, und läuft bis an die Kelchröhre zur Blume. --
Die Frucht reift im Nov. und dauert bis Weihnachten.

Der Baum wird groß und fruchtbar, und bauet
eine flache Krone. Seine Sommerschosse sind stark
und lang, mit einem Silberhäutchen besetzt, durchaus
dunkelroth, glänzend und sehr wenig braun punctirt: die
Augen lang, anliegend und haben wenig vorstehende
Augenträger. Das Blatt ist mittelmäßig groß, herzför-
mig, aufwärts gebogen, grasgrün, glänzend, spitz gezähnt.

I. Claſſe, II. Ordn. Halb-Calvillen. Taf. 3.
35. Der Cyrusapfel. Pomocyrus. Fig. 35.

Ein großer, ſchöner und guter Tafelapfel, von
plattrunder Form, der ſich unten gegen den Stiel etwas
platt zurundet, gegen die Blume aber ganz oben etwas
weniges abnehmender einwölbet. Er mißt, als von
mittlerer Größe, 3 Zoll in die Breite und 2½ Zoll in
die Höhe. Die kleine Blume mit ſpitzigen ſchmalen
Blättchen, ſitzt in einer engen, etwas tiefen Einſenkung,
in vielen — bis 10 — ſcharfen Rippchen, die wie ein
Stern ſie umgeben, wovon aber nur etwa fünf biswei-
len in ſtarken Erhöhungen, öfters aber auch nur ganz
flach und unbedeutend über die Frucht herunter laufen.
Der Stiel iſt gewöhnlich nur ½ Zoll lang und ſtehet
in einer tiefen, weit ausgeſchweiften Höhle. Bisweilen
findet man auch mit Stielen, die über einen ganzen Zoll
lang ſind. — Die Schale wird bey der Reife goldgelb,
auf der Sonnenſeite ſanft roth angelaufen, und mit ſehr
feinen grauen Puncten ganz weitläuftig beſtreuet. —
Das Fleiſch iſt weiß, ſaftig, zart und dabey veſt,
hat einen recht guten Geſchmack und einen ſüßweinigten
Renettenparfüm. Das Kernhaus iſt calvillenartig groß
und weit, und läuft bis an die Kelchröhre zur Blume. —
Die Frucht reift im Nov. und dauert bis Weihnachten.

Der Baum wird groß und fruchtbar, und bauet
eine flache Krone. Seine Sommerſchoſſe ſind ſtark
und lang, mit einem Silberhäutchen beſetzt, durchaus
dunkelroth, glänzend und ſehr wenig braun punctirt: die
Augen lang, anliegend und haben wenig vorſtehende
Augenträger. Das Blatt iſt mittelmäßig groß, herzför-
mig, aufwärts gebogen, grasgrün, glänzend, ſpitz gezähnt.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0100" n="52"/>
              <fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">I</hi>. <hi rendition="#g">Cla&#x017F;&#x017F;e</hi>, <hi rendition="#aq">II</hi>. <hi rendition="#g">Ordn</hi>. <hi rendition="#g">Halb</hi>-<hi rendition="#g">Calvillen</hi>. Taf. 3.</fw><lb/>
              <div n="5">
                <head>35. <hi rendition="#g">Der Cyrusapfel</hi>. <hi rendition="#aq">Pomocyrus.</hi> Fig. 35.</head><lb/>
                <p>Ein großer, &#x017F;chöner und guter Tafelapfel, von<lb/>
plattrunder Form, der &#x017F;ich unten gegen den Stiel etwas<lb/>
platt zurundet, gegen die Blume aber ganz oben etwas<lb/>
weniges abnehmender einwölbet. Er mißt, als von<lb/>
mittlerer Größe, 3 Zoll in die Breite und 2½ Zoll in<lb/>
die Höhe. Die kleine <hi rendition="#g">Blume</hi> mit &#x017F;pitzigen &#x017F;chmalen<lb/>
Blättchen, &#x017F;itzt in einer engen, etwas tiefen Ein&#x017F;enkung,<lb/>
in vielen &#x2014; bis 10 &#x2014; &#x017F;charfen Rippchen, die wie ein<lb/>
Stern &#x017F;ie umgeben, wovon aber nur etwa fünf biswei-<lb/>
len in &#x017F;tarken Erhöhungen, öfters aber auch nur ganz<lb/>
flach und unbedeutend über die Frucht herunter laufen.<lb/>
Der <hi rendition="#g">Stiel</hi> i&#x017F;t gewöhnlich nur ½ Zoll lang und &#x017F;tehet<lb/>
in einer tiefen, weit ausge&#x017F;chweiften Höhle. Bisweilen<lb/>
findet man auch mit Stielen, die über einen ganzen Zoll<lb/>
lang &#x017F;ind. &#x2014; Die <hi rendition="#g">Schale</hi> wird bey der Reife goldgelb,<lb/>
auf der Sonnen&#x017F;eite &#x017F;anft roth angelaufen, und mit &#x017F;ehr<lb/>
feinen grauen Puncten ganz weitläuftig be&#x017F;treuet. &#x2014;<lb/>
Das <hi rendition="#g">Flei&#x017F;ch</hi> i&#x017F;t weiß, &#x017F;aftig, zart und dabey ve&#x017F;t,<lb/>
hat einen recht guten Ge&#x017F;chmack und einen &#x017F;üßweinigten<lb/>
Renettenparfüm. Das <hi rendition="#g">Kernhaus</hi> i&#x017F;t calvillenartig groß<lb/>
und weit, und läuft bis an die Kelchröhre zur Blume. &#x2014;<lb/>
Die Frucht <hi rendition="#g">reift</hi> im Nov. und dauert bis Weihnachten.</p><lb/>
                <p>Der <hi rendition="#g">Baum</hi> wird groß und fruchtbar, und bauet<lb/>
eine flache Krone. Seine <hi rendition="#g">Sommer&#x017F;cho&#x017F;&#x017F;e</hi> &#x017F;ind &#x017F;tark<lb/>
und lang, mit einem Silberhäutchen be&#x017F;etzt, durchaus<lb/>
dunkelroth, glänzend und &#x017F;ehr wenig braun punctirt: die<lb/><hi rendition="#g">Augen</hi> lang, anliegend und haben wenig vor&#x017F;tehende<lb/>
Augenträger. Das <hi rendition="#g">Blatt</hi> i&#x017F;t mittelmäßig groß, herzför-<lb/>
mig, aufwärts gebogen, grasgrün, glänzend, &#x017F;pitz gezähnt.</p>
              </div><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[52/0100] I. Claſſe, II. Ordn. Halb-Calvillen. Taf. 3. 35. Der Cyrusapfel. Pomocyrus. Fig. 35. Ein großer, ſchöner und guter Tafelapfel, von plattrunder Form, der ſich unten gegen den Stiel etwas platt zurundet, gegen die Blume aber ganz oben etwas weniges abnehmender einwölbet. Er mißt, als von mittlerer Größe, 3 Zoll in die Breite und 2½ Zoll in die Höhe. Die kleine Blume mit ſpitzigen ſchmalen Blättchen, ſitzt in einer engen, etwas tiefen Einſenkung, in vielen — bis 10 — ſcharfen Rippchen, die wie ein Stern ſie umgeben, wovon aber nur etwa fünf biswei- len in ſtarken Erhöhungen, öfters aber auch nur ganz flach und unbedeutend über die Frucht herunter laufen. Der Stiel iſt gewöhnlich nur ½ Zoll lang und ſtehet in einer tiefen, weit ausgeſchweiften Höhle. Bisweilen findet man auch mit Stielen, die über einen ganzen Zoll lang ſind. — Die Schale wird bey der Reife goldgelb, auf der Sonnenſeite ſanft roth angelaufen, und mit ſehr feinen grauen Puncten ganz weitläuftig beſtreuet. — Das Fleiſch iſt weiß, ſaftig, zart und dabey veſt, hat einen recht guten Geſchmack und einen ſüßweinigten Renettenparfüm. Das Kernhaus iſt calvillenartig groß und weit, und läuft bis an die Kelchröhre zur Blume. — Die Frucht reift im Nov. und dauert bis Weihnachten. Der Baum wird groß und fruchtbar, und bauet eine flache Krone. Seine Sommerſchoſſe ſind ſtark und lang, mit einem Silberhäutchen beſetzt, durchaus dunkelroth, glänzend und ſehr wenig braun punctirt: die Augen lang, anliegend und haben wenig vorſtehende Augenträger. Das Blatt iſt mittelmäßig groß, herzför- mig, aufwärts gebogen, grasgrün, glänzend, ſpitz gezähnt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/100
Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/100>, abgerufen am 19.04.2024.