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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

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I. Classe, III. Ordnung. Taf. 4.
Frucht, mit feinen Falten umgeben: der Stiel kurz,
dick und stehet in einer seichten Höhle. -- Die Schale
ist meist roth, und sind darinnen auf der Sonnenseite
kleine dunkelrothe, auf der Schattenseite aber hellrothe
Streifen, wobey sich zugleich die Röthe ins Hellgrüne
verläuft, meist aber fast ganz gestreift ist. -- Das
Fleisch ist schneeweiß, fein und zart, saftig und von
einem sehr angenehmen Geschmack. Die Frucht zei-
tigt im September und hält sich nur bis Ende October.

Der Baum wird nur mittelmäßig groß. Seine
Triebe sind stuffig, an jedem Auge gebogen, braun-
roth, mit feiner Wolle und mit wenigen ganz kleinen
Puncten besetzt. Die Augen sind lang, platt und
zugespitzt, und die Augenträger ziemlich vorstehend: die
Blätter klein, etwas gerollt und doppelt gezähnt.

51. Der rothe Sommer-Paßpomm. Passe
pomme rouge d'ete.
Fig. 51.

Ein mittelmäßig großer Apfel, 2 Zoll 2 Linien
hoch und eben so breit: von runder, ob schon etwas
hochaussehender, Form. Seine größte Wölbung ist in
der Mitte, bisweilen weiter unten, und rundet sich ge-
gen den Stiel etwas verlohren oder abnehmend zu; ge-
gen die Blume aber noch stärker verjüngt, und ist fast
etwas eyförmig. Die Blume hat lange spitze, weiß-
wolligte Blättchen und sitzt oben in einer ganz flachen
Einsenkung. Der Stiel ist einen ganzen Zoll lang,
dünne, und stehet in einer nicht tiefen und dagegen wei-
ten Höhle. -- Die Schale ist dünne, stark roth und

I. Claſſe, III. Ordnung. Taf. 4.
Frucht, mit feinen Falten umgeben: der Stiel kurz,
dick und ſtehet in einer ſeichten Höhle. — Die Schale
iſt meiſt roth, und ſind darinnen auf der Sonnenſeite
kleine dunkelrothe, auf der Schattenſeite aber hellrothe
Streifen, wobey ſich zugleich die Röthe ins Hellgrüne
verläuft, meiſt aber faſt ganz geſtreift iſt. — Das
Fleiſch iſt ſchneeweiß, fein und zart, ſaftig und von
einem ſehr angenehmen Geſchmack. Die Frucht zei-
tigt im September und hält ſich nur bis Ende October.

Der Baum wird nur mittelmäßig groß. Seine
Triebe ſind ſtuffig, an jedem Auge gebogen, braun-
roth, mit feiner Wolle und mit wenigen ganz kleinen
Puncten beſetzt. Die Augen ſind lang, platt und
zugeſpitzt, und die Augenträger ziemlich vorſtehend: die
Blätter klein, etwas gerollt und doppelt gezähnt.

51. Der rothe Sommer-Paßpomm. Passe
pomme rouge d'eté.
Fig. 51.

Ein mittelmäßig großer Apfel, 2 Zoll 2 Linien
hoch und eben ſo breit: von runder, ob ſchon etwas
hochausſehender, Form. Seine größte Wölbung iſt in
der Mitte, bisweilen weiter unten, und rundet ſich ge-
gen den Stiel etwas verlohren oder abnehmend zu; ge-
gen die Blume aber noch ſtärker verjüngt, und iſt faſt
etwas eyförmig. Die Blume hat lange ſpitze, weiß-
wolligte Blättchen und ſitzt oben in einer ganz flachen
Einſenkung. Der Stiel iſt einen ganzen Zoll lang,
dünne, und ſtehet in einer nicht tiefen und dagegen wei-
ten Höhle. — Die Schale iſt dünne, ſtark roth und

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[74/0122] I. Claſſe, III. Ordnung. Taf. 4. Frucht, mit feinen Falten umgeben: der Stiel kurz, dick und ſtehet in einer ſeichten Höhle. — Die Schale iſt meiſt roth, und ſind darinnen auf der Sonnenſeite kleine dunkelrothe, auf der Schattenſeite aber hellrothe Streifen, wobey ſich zugleich die Röthe ins Hellgrüne verläuft, meiſt aber faſt ganz geſtreift iſt. — Das Fleiſch iſt ſchneeweiß, fein und zart, ſaftig und von einem ſehr angenehmen Geſchmack. Die Frucht zei- tigt im September und hält ſich nur bis Ende October. Der Baum wird nur mittelmäßig groß. Seine Triebe ſind ſtuffig, an jedem Auge gebogen, braun- roth, mit feiner Wolle und mit wenigen ganz kleinen Puncten beſetzt. Die Augen ſind lang, platt und zugeſpitzt, und die Augenträger ziemlich vorſtehend: die Blätter klein, etwas gerollt und doppelt gezähnt. 51. Der rothe Sommer-Paßpomm. Passe pomme rouge d'eté. Fig. 51. Ein mittelmäßig großer Apfel, 2 Zoll 2 Linien hoch und eben ſo breit: von runder, ob ſchon etwas hochausſehender, Form. Seine größte Wölbung iſt in der Mitte, bisweilen weiter unten, und rundet ſich ge- gen den Stiel etwas verlohren oder abnehmend zu; ge- gen die Blume aber noch ſtärker verjüngt, und iſt faſt etwas eyförmig. Die Blume hat lange ſpitze, weiß- wolligte Blättchen und ſitzt oben in einer ganz flachen Einſenkung. Der Stiel iſt einen ganzen Zoll lang, dünne, und ſtehet in einer nicht tiefen und dagegen wei- ten Höhle. — Die Schale iſt dünne, ſtark roth und

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Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/122>, abgerufen am 24.04.2024.