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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

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I. Classe, III. Ordnung. Taf. 5.
B. Herbst-Rosenäpfel.
62. Der Sarbrücker Rosenapfel. Fig. 62.

Eine hochgebaute, walzenförmige Frucht, 2 Zoll
10 Linien hoch und 2 Zoll 6 Linien breit. Die große
grüne Blume stehet sehr characteristisch in einer fast
1/2 Zoll tiefen, senkrechten Höhle, welche inwendig rings
herum stark rippig ist, dergleichen Bau man sonst bey
einem Apfel selten findet. Diese Rippen erstrecken sich
in starken breiten Erhöhungen über die Frucht. Der
Stiel sitzt ebenfalls sehr tief, doch in einer spitz einlau-
fenden Höhle, die öfters ganz mit Beulen umgeben ist,
je mehr nemlich bey manchen die flachen Rippen sich er-
heben. Denn bey manchen sind diese Erhöhungen fast
unmerklich. Der Stiel stehet der Höhle gleich, oder ra-
get bisweilen hervor. Die fettige Schale ist glatt,
glänzend, grünlichgelb, und hat bey besonnten Früchten
einen sanften rothen Anflug auf der Sonnenseite, darin-
nen hellweiße, gleich vertheilte Puncte stehen. Im Gel-
ben fallen sie nicht so stark ins Auge; sind aber allda mit
vielen grünen Puncten untermischt. Das Fleisch ist
mild, angenehm süß, saftig, mit einem angenehmen
Parfüm, der etwas rosenartig ist: hat aber den Fehler,
daß es öfters stippig wird. Die Frucht reift Anfang
October und hält sich bis gegen Ende November. Ist
auch zum Kochen sehr gut.

I. Claſſe, III. Ordnung. Taf. 5.
B. Herbſt-Roſenäpfel.
62. Der Sarbrücker Roſenapfel. Fig. 62.

Eine hochgebaute, walzenförmige Frucht, 2 Zoll
10 Linien hoch und 2 Zoll 6 Linien breit. Die große
grüne Blume ſtehet ſehr characteriſtiſch in einer faſt
½ Zoll tiefen, ſenkrechten Höhle, welche inwendig rings
herum ſtark rippig iſt, dergleichen Bau man ſonſt bey
einem Apfel ſelten findet. Dieſe Rippen erſtrecken ſich
in ſtarken breiten Erhöhungen über die Frucht. Der
Stiel ſitzt ebenfalls ſehr tief, doch in einer ſpitz einlau-
fenden Höhle, die öfters ganz mit Beulen umgeben iſt,
je mehr nemlich bey manchen die flachen Rippen ſich er-
heben. Denn bey manchen ſind dieſe Erhöhungen faſt
unmerklich. Der Stiel ſtehet der Höhle gleich, oder ra-
get bisweilen hervor. Die fettige Schale iſt glatt,
glänzend, grünlichgelb, und hat bey beſonnten Früchten
einen ſanften rothen Anflug auf der Sonnenſeite, darin-
nen hellweiße, gleich vertheilte Puncte ſtehen. Im Gel-
ben fallen ſie nicht ſo ſtark ins Auge; ſind aber allda mit
vielen grünen Puncten untermiſcht. Das Fleiſch iſt
mild, angenehm ſüß, ſaftig, mit einem angenehmen
Parfüm, der etwas roſenartig iſt: hat aber den Fehler,
daß es öfters ſtippig wird. Die Frucht reift Anfang
October und hält ſich bis gegen Ende November. Iſt
auch zum Kochen ſehr gut.

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[88/0136] I. Claſſe, III. Ordnung. Taf. 5. B. Herbſt-Roſenäpfel. 62. Der Sarbrücker Roſenapfel. Fig. 62. Eine hochgebaute, walzenförmige Frucht, 2 Zoll 10 Linien hoch und 2 Zoll 6 Linien breit. Die große grüne Blume ſtehet ſehr characteriſtiſch in einer faſt ½ Zoll tiefen, ſenkrechten Höhle, welche inwendig rings herum ſtark rippig iſt, dergleichen Bau man ſonſt bey einem Apfel ſelten findet. Dieſe Rippen erſtrecken ſich in ſtarken breiten Erhöhungen über die Frucht. Der Stiel ſitzt ebenfalls ſehr tief, doch in einer ſpitz einlau- fenden Höhle, die öfters ganz mit Beulen umgeben iſt, je mehr nemlich bey manchen die flachen Rippen ſich er- heben. Denn bey manchen ſind dieſe Erhöhungen faſt unmerklich. Der Stiel ſtehet der Höhle gleich, oder ra- get bisweilen hervor. Die fettige Schale iſt glatt, glänzend, grünlichgelb, und hat bey beſonnten Früchten einen ſanften rothen Anflug auf der Sonnenſeite, darin- nen hellweiße, gleich vertheilte Puncte ſtehen. Im Gel- ben fallen ſie nicht ſo ſtark ins Auge; ſind aber allda mit vielen grünen Puncten untermiſcht. Das Fleiſch iſt mild, angenehm ſüß, ſaftig, mit einem angenehmen Parfüm, der etwas roſenartig iſt: hat aber den Fehler, daß es öfters ſtippig wird. Die Frucht reift Anfang October und hält ſich bis gegen Ende November. Iſt auch zum Kochen ſehr gut.

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Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/136>, abgerufen am 24.04.2024.