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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

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III. Cl. I. Ordn. Reine Renetten. Taf. 7.
103. Die rothe Herbst-Renette. Reinette
rouge d'Automne.

Ein mittelmäßig großer, trefflicher Apfel: in seiner
Gestalt einem stark hochgebauten Borsdörfer ähnlich;
2 Zoll 6 Linien breit, und 2 Zoll 2 Linien hoch. Die
Stielwölbung ist etwas weniges flacher und stärker, als
die um die Blume. Es gibt aber darunter auch plat-
tere von Form, da die beide Wölbungen sich ziemlich
gleich sind. Die Blume hat lange spitze, grüne Blätt-
chen, und stehet in einer flachen, unbedeutenden Ein-
senkung mit feinen Fleischperlen umgeben, die aber keine
Folgen auf Seitenrippen haben. Der Stiel ist kurz,
aber stark, und befindet sich in einer ausgeschweiften,
tiefen Höhle, die bisweilen mit Rost ausgefüttert ist. --
Die Schale ist zart und dünne: um und um carmosin-
roth, und auf der Sonnenseite mit dunkleren, abgesetz-
ten Streifen besetzt und mit zerstreuten, sehr feinen, weiß-
grauen Puncten. Bisweilen finden sich auch erhabene
Warzen. -- Die Frucht riecht äußerlich angenehm.
Das Fleisch ist sehr weiß, etwas locker, nicht allzu
saftig, von einem erfrischenden, süßweinigten Geschmack.
Das Kernhaus hat vollkommene Kerne und ist ge-
schlossen. -- Die Zeitigung der Frucht erfolgt oft
schon Mitte Sept. und ist genießbar bis zum Winter.

Der Baum wird nicht groß, und sehr frühzeitig
tragbar: hat feine, lange, dunkelbraune Sommer-
schosse, mit einem Silberhäutchen und vielen feinen,
länglichen Puncten besetzt: kleine Augen mit spitz vorste-
henden Trägern: ein mittelmäßig großes Blatt von
trübgrüner Farbe und ungleicher Zähnung.

III. Cl. I. Ordn. Reine Renetten. Taf. 7.
103. Die rothe Herbſt-Renette. Reinette
rouge d'Automne.

Ein mittelmäßig großer, trefflicher Apfel: in ſeiner
Geſtalt einem ſtark hochgebauten Borsdörfer ähnlich;
2 Zoll 6 Linien breit, und 2 Zoll 2 Linien hoch. Die
Stielwölbung iſt etwas weniges flacher und ſtärker, als
die um die Blume. Es gibt aber darunter auch plat-
tere von Form, da die beide Wölbungen ſich ziemlich
gleich ſind. Die Blume hat lange ſpitze, grüne Blätt-
chen, und ſtehet in einer flachen, unbedeutenden Ein-
ſenkung mit feinen Fleiſchperlen umgeben, die aber keine
Folgen auf Seitenrippen haben. Der Stiel iſt kurz,
aber ſtark, und befindet ſich in einer ausgeſchweiften,
tiefen Höhle, die bisweilen mit Roſt ausgefüttert iſt. —
Die Schale iſt zart und dünne: um und um carmoſin-
roth, und auf der Sonnenſeite mit dunkleren, abgeſetz-
ten Streifen beſetzt und mit zerſtreuten, ſehr feinen, weiß-
grauen Puncten. Bisweilen finden ſich auch erhabene
Warzen. — Die Frucht riecht äußerlich angenehm.
Das Fleiſch iſt ſehr weiß, etwas locker, nicht allzu
ſaftig, von einem erfriſchenden, ſüßweinigten Geſchmack.
Das Kernhaus hat vollkommene Kerne und iſt ge-
ſchloſſen. — Die Zeitigung der Frucht erfolgt oft
ſchon Mitte Sept. und iſt genießbar bis zum Winter.

Der Baum wird nicht groß, und ſehr frühzeitig
tragbar: hat feine, lange, dunkelbraune Sommer-
ſchoſſe, mit einem Silberhäutchen und vielen feinen,
länglichen Puncten beſetzt: kleine Augen mit ſpitz vorſte-
henden Trägern: ein mittelmäßig großes Blatt von
trübgrüner Farbe und ungleicher Zähnung.

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[146/0194] III. Cl. I. Ordn. Reine Renetten. Taf. 7. 103. Die rothe Herbſt-Renette. Reinette rouge d'Automne. Ein mittelmäßig großer, trefflicher Apfel: in ſeiner Geſtalt einem ſtark hochgebauten Borsdörfer ähnlich; 2 Zoll 6 Linien breit, und 2 Zoll 2 Linien hoch. Die Stielwölbung iſt etwas weniges flacher und ſtärker, als die um die Blume. Es gibt aber darunter auch plat- tere von Form, da die beide Wölbungen ſich ziemlich gleich ſind. Die Blume hat lange ſpitze, grüne Blätt- chen, und ſtehet in einer flachen, unbedeutenden Ein- ſenkung mit feinen Fleiſchperlen umgeben, die aber keine Folgen auf Seitenrippen haben. Der Stiel iſt kurz, aber ſtark, und befindet ſich in einer ausgeſchweiften, tiefen Höhle, die bisweilen mit Roſt ausgefüttert iſt. — Die Schale iſt zart und dünne: um und um carmoſin- roth, und auf der Sonnenſeite mit dunkleren, abgeſetz- ten Streifen beſetzt und mit zerſtreuten, ſehr feinen, weiß- grauen Puncten. Bisweilen finden ſich auch erhabene Warzen. — Die Frucht riecht äußerlich angenehm. Das Fleiſch iſt ſehr weiß, etwas locker, nicht allzu ſaftig, von einem erfriſchenden, ſüßweinigten Geſchmack. Das Kernhaus hat vollkommene Kerne und iſt ge- ſchloſſen. — Die Zeitigung der Frucht erfolgt oft ſchon Mitte Sept. und iſt genießbar bis zum Winter. Der Baum wird nicht groß, und ſehr frühzeitig tragbar: hat feine, lange, dunkelbraune Sommer- ſchoſſe, mit einem Silberhäutchen und vielen feinen, länglichen Puncten beſetzt: kleine Augen mit ſpitz vorſte- henden Trägern: ein mittelmäßig großes Blatt von trübgrüner Farbe und ungleicher Zähnung.

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Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/194>, abgerufen am 16.04.2024.