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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

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C. Winter-Renetten. Taf. 7.
grüngelblich, zart und veste, hinreichend saftig, süß,
und von einem erhabenen Geschmack. -- Die Frucht
reift im December und hält sich bis in den May.

Der Baum trägt gut: wird mittelmäßig groß
und seine Krone macht eine hohe Kugel. Seine Som-
mertriebe sind lang und stark, hellbraun mit weißen
Dupfen und weißgrauer Wolle überzogen, und fein
punctirt: die Augen ziemlich groß, herzförmig, wollig,
und haben vorstehende Augenträger. Das Blatt ist
nicht groß, länglich, trübgrün, spitzig gezähnt.

(Dieses ist der wahre Character-Apfel. -- Derjenige,
den der Holländer Knoop beschreibt, ist die überstrickte
Renette
, welche weiterhin Nr. und Fig. 180. beschrieben
und vorgestellet ist, und die selbst aus den Niederlanden in
unsere Baumschule gekommen.)

116. Die graue Champagner Renette. Rei-
nette grise de Champagne.
Fig. 116.

Sie ist sehr gut und dauerhaft, von mittelmäßiger
Größe und plattrunder Form. Ihre Breite ist 21/2 Zoll
und die Höhe 2 Zoll 2 Linien. Die Wölbung oder Ab-
rundung um die Blume ist sehr wenig geschmeidiger,
als die um die Stielhöhle. -- Die Blume stehet in
einer tiefen, geräumigen Einsenkung, zwischen feinen
Falten. Der Stiel ist kurz, und stehet in einer tiefen,
weit ausgeschweiften Höhle. -- Die Grundfarbe der
Schale ist gelb, aber häufig mit einem grauen Rost
überzogen, und haben die besonnten Früchte auf der
Sonnenseite oder um die Blume einen ganz leichten An-

C. Winter-Renetten. Taf. 7.
grüngelblich, zart und veſte, hinreichend ſaftig, ſüß,
und von einem erhabenen Geſchmack. — Die Frucht
reift im December und hält ſich bis in den May.

Der Baum trägt gut: wird mittelmäßig groß
und ſeine Krone macht eine hohe Kugel. Seine Som-
mertriebe ſind lang und ſtark, hellbraun mit weißen
Dupfen und weißgrauer Wolle überzogen, und fein
punctirt: die Augen ziemlich groß, herzförmig, wollig,
und haben vorſtehende Augenträger. Das Blatt iſt
nicht groß, länglich, trübgrün, ſpitzig gezähnt.

(Dieſes iſt der wahre Character-Apfel. — Derjenige,
den der Holländer Knoop beſchreibt, iſt die überſtrickte
Renette
, welche weiterhin Nr. und Fig. 180. beſchrieben
und vorgeſtellet iſt, und die ſelbſt aus den Niederlanden in
unſere Baumſchule gekommen.)

116. Die graue Champagner Renette. Rei-
nette grise de Champagne.
Fig. 116.

Sie iſt ſehr gut und dauerhaft, von mittelmäßiger
Größe und plattrunder Form. Ihre Breite iſt 2½ Zoll
und die Höhe 2 Zoll 2 Linien. Die Wölbung oder Ab-
rundung um die Blume iſt ſehr wenig geſchmeidiger,
als die um die Stielhöhle. — Die Blume ſtehet in
einer tiefen, geräumigen Einſenkung, zwiſchen feinen
Falten. Der Stiel iſt kurz, und ſtehet in einer tiefen,
weit ausgeſchweiften Höhle. — Die Grundfarbe der
Schale iſt gelb, aber häufig mit einem grauen Roſt
überzogen, und haben die beſonnten Früchte auf der
Sonnenſeite oder um die Blume einen ganz leichten An-

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[159/0207] C. Winter-Renetten. Taf. 7. grüngelblich, zart und veſte, hinreichend ſaftig, ſüß, und von einem erhabenen Geſchmack. — Die Frucht reift im December und hält ſich bis in den May. Der Baum trägt gut: wird mittelmäßig groß und ſeine Krone macht eine hohe Kugel. Seine Som- mertriebe ſind lang und ſtark, hellbraun mit weißen Dupfen und weißgrauer Wolle überzogen, und fein punctirt: die Augen ziemlich groß, herzförmig, wollig, und haben vorſtehende Augenträger. Das Blatt iſt nicht groß, länglich, trübgrün, ſpitzig gezähnt. (Dieſes iſt der wahre Character-Apfel. — Derjenige, den der Holländer Knoop beſchreibt, iſt die überſtrickte Renette, welche weiterhin Nr. und Fig. 180. beſchrieben und vorgeſtellet iſt, und die ſelbſt aus den Niederlanden in unſere Baumſchule gekommen.) 116. Die graue Champagner Renette. Rei- nette grise de Champagne. Fig. 116. Sie iſt ſehr gut und dauerhaft, von mittelmäßiger Größe und plattrunder Form. Ihre Breite iſt 2½ Zoll und die Höhe 2 Zoll 2 Linien. Die Wölbung oder Ab- rundung um die Blume iſt ſehr wenig geſchmeidiger, als die um die Stielhöhle. — Die Blume ſtehet in einer tiefen, geräumigen Einſenkung, zwiſchen feinen Falten. Der Stiel iſt kurz, und ſtehet in einer tiefen, weit ausgeſchweiften Höhle. — Die Grundfarbe der Schale iſt gelb, aber häufig mit einem grauen Roſt überzogen, und haben die beſonnten Früchte auf der Sonnenſeite oder um die Blume einen ganz leichten An-

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Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/207>, abgerufen am 28.03.2024.