Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

Bild:
<< vorherige Seite
III. Cl. II. Ordn. Irreg. Ren. B. Rippige. Taf. 10.
172. Die holländische Renette. Fig. 172.

Ein sehr großer Apfel, der öfters der größten eng-
lischen Renette nichts nachgibt. von 2 Zoll 10 Linien
hoch und 3 Zoll 2 Linien breit. Andere aber sind kleiner.
Die Blume stehet in einer tiefen, geräumigen Einsen-
kung und ist mit Rippchen umgeben, die sich über die
Frucht mit breiten und flachen Erhöhungen verbreiten,
wovon die eine vorzüglich erhabener ist, und sämmtlich
bis in die stark ausgeschweifte Stielhöhle gehen. Dieser
stehet der kurze Stiel gleich. -- Die Schale ist
glatt und blaßgelb, wird aber auf dem Lager goldgelb,
mit feinen grauen und vielen untermischten grünen Punc-
ten übersäet. Besonnte Früchte haben vom Stiel an
nur einen ganz sanften Anflug von Röthe. -- Das
Fleisch ist weiß, mild, saftig, delikat von Geschmack
und hat einen sehr starken Renettenparfüm, und gleicht
viel im Fleisch und Geschmack der großen engl. Renette.
Das Kernhaus ist offen, weit, und hat schwarzbraune
vollkommene Kerne. -- Die Frucht reift um Weih-
nachten und dauert lange in den Winter.

Der Baum wird ansehnlich groß. Seine Som-
schosse sind stark, braunroth, mit einem Silberhäut-
chen belegt, hinten olivengrün, mit gelbröthlichen, lan-
gen und runden, größern und kleinern Puncten stark
besetzt: die Augen etwas groß, breit, platt, wollig,
und stehen auf wulstigen, gerippten Trägern. Das
Blatt ist nicht groß, rundoval, grasgrün, etwas
glänzend, scharf und gleich gezähnt und haben After-
blättchen.

III. Cl. II. Ordn. Irreg. Ren. B. Rippige. Taf. 10.
172. Die holländiſche Renette. Fig. 172.

Ein ſehr großer Apfel, der öfters der größten eng-
liſchen Renette nichts nachgibt. von 2 Zoll 10 Linien
hoch und 3 Zoll 2 Linien breit. Andere aber ſind kleiner.
Die Blume ſtehet in einer tiefen, geräumigen Einſen-
kung und iſt mit Rippchen umgeben, die ſich über die
Frucht mit breiten und flachen Erhöhungen verbreiten,
wovon die eine vorzüglich erhabener iſt, und ſämmtlich
bis in die ſtark ausgeſchweifte Stielhöhle gehen. Dieſer
ſtehet der kurze Stiel gleich. — Die Schale iſt
glatt und blaßgelb, wird aber auf dem Lager goldgelb,
mit feinen grauen und vielen untermiſchten grünen Punc-
ten überſäet. Beſonnte Früchte haben vom Stiel an
nur einen ganz ſanften Anflug von Röthe. — Das
Fleiſch iſt weiß, mild, ſaftig, delikat von Geſchmack
und hat einen ſehr ſtarken Renettenparfüm, und gleicht
viel im Fleiſch und Geſchmack der großen engl. Renette.
Das Kernhaus iſt offen, weit, und hat ſchwarzbraune
vollkommene Kerne. — Die Frucht reift um Weih-
nachten und dauert lange in den Winter.

Der Baum wird anſehnlich groß. Seine Som-
ſchoſſe ſind ſtark, braunroth, mit einem Silberhäut-
chen belegt, hinten olivengrün, mit gelbröthlichen, lan-
gen und runden, größern und kleinern Puncten ſtark
beſetzt: die Augen etwas groß, breit, platt, wollig,
und ſtehen auf wulſtigen, gerippten Trägern. Das
Blatt iſt nicht groß, rundoval, grasgrün, etwas
glänzend, ſcharf und gleich gezähnt und haben After-
blättchen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <pb facs="#f0276" n="228"/>
                <fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">III</hi>. <hi rendition="#g">Cl</hi>. <hi rendition="#aq">II</hi>. <hi rendition="#g">Ordn</hi>. <hi rendition="#g">Irreg</hi>. <hi rendition="#g">Ren</hi>. <hi rendition="#aq">B</hi>. <hi rendition="#g">Rippige</hi>. Taf. 10.</fw><lb/>
                <div n="6">
                  <head>172. <hi rendition="#g">Die holländi&#x017F;che Renette</hi>. Fig. 172.</head><lb/>
                  <p>Ein &#x017F;ehr großer Apfel, der öfters der größten eng-<lb/>
li&#x017F;chen Renette nichts nachgibt. von 2 Zoll 10 Linien<lb/>
hoch und 3 Zoll 2 Linien breit. Andere aber &#x017F;ind kleiner.<lb/>
Die <hi rendition="#g">Blume</hi> &#x017F;tehet in einer tiefen, geräumigen Ein&#x017F;en-<lb/>
kung und i&#x017F;t mit Rippchen umgeben, die &#x017F;ich über die<lb/>
Frucht mit breiten und flachen Erhöhungen verbreiten,<lb/>
wovon die eine vorzüglich erhabener i&#x017F;t, und &#x017F;ämmtlich<lb/>
bis in die &#x017F;tark ausge&#x017F;chweifte Stielhöhle gehen. Die&#x017F;er<lb/>
&#x017F;tehet der kurze <hi rendition="#g">Stiel</hi> gleich. &#x2014; Die <hi rendition="#g">Schale</hi> i&#x017F;t<lb/>
glatt und blaßgelb, wird aber auf dem Lager goldgelb,<lb/>
mit feinen grauen und vielen untermi&#x017F;chten grünen Punc-<lb/>
ten über&#x017F;äet. Be&#x017F;onnte Früchte haben vom Stiel an<lb/>
nur einen ganz &#x017F;anften Anflug von Röthe. &#x2014; Das<lb/><hi rendition="#g">Flei&#x017F;ch</hi> i&#x017F;t weiß, mild, &#x017F;aftig, delikat von Ge&#x017F;chmack<lb/>
und hat einen &#x017F;ehr &#x017F;tarken Renettenparfüm, und gleicht<lb/>
viel im Flei&#x017F;ch und Ge&#x017F;chmack der großen engl. Renette.<lb/>
Das <hi rendition="#g">Kernhaus</hi> i&#x017F;t offen, weit, und hat &#x017F;chwarzbraune<lb/>
vollkommene Kerne. &#x2014; Die Frucht <hi rendition="#g">reift</hi> um Weih-<lb/>
nachten und dauert lange in den Winter.</p><lb/>
                  <p>Der <hi rendition="#g">Baum</hi> wird an&#x017F;ehnlich groß. Seine <hi rendition="#g">Som</hi>-<lb/><hi rendition="#g">&#x017F;cho&#x017F;&#x017F;e</hi> &#x017F;ind &#x017F;tark, braunroth, mit einem Silberhäut-<lb/>
chen belegt, hinten olivengrün, mit gelbröthlichen, lan-<lb/>
gen und runden, größern und kleinern Puncten &#x017F;tark<lb/>
be&#x017F;etzt: die <hi rendition="#g">Augen</hi> etwas groß, breit, platt, wollig,<lb/>
und &#x017F;tehen auf wul&#x017F;tigen, gerippten Trägern. Das<lb/><hi rendition="#g">Blatt</hi> i&#x017F;t nicht groß, rundoval, grasgrün, etwas<lb/>
glänzend, &#x017F;charf und gleich gezähnt und haben After-<lb/>
blättchen.</p>
                </div><lb/>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[228/0276] III. Cl. II. Ordn. Irreg. Ren. B. Rippige. Taf. 10. 172. Die holländiſche Renette. Fig. 172. Ein ſehr großer Apfel, der öfters der größten eng- liſchen Renette nichts nachgibt. von 2 Zoll 10 Linien hoch und 3 Zoll 2 Linien breit. Andere aber ſind kleiner. Die Blume ſtehet in einer tiefen, geräumigen Einſen- kung und iſt mit Rippchen umgeben, die ſich über die Frucht mit breiten und flachen Erhöhungen verbreiten, wovon die eine vorzüglich erhabener iſt, und ſämmtlich bis in die ſtark ausgeſchweifte Stielhöhle gehen. Dieſer ſtehet der kurze Stiel gleich. — Die Schale iſt glatt und blaßgelb, wird aber auf dem Lager goldgelb, mit feinen grauen und vielen untermiſchten grünen Punc- ten überſäet. Beſonnte Früchte haben vom Stiel an nur einen ganz ſanften Anflug von Röthe. — Das Fleiſch iſt weiß, mild, ſaftig, delikat von Geſchmack und hat einen ſehr ſtarken Renettenparfüm, und gleicht viel im Fleiſch und Geſchmack der großen engl. Renette. Das Kernhaus iſt offen, weit, und hat ſchwarzbraune vollkommene Kerne. — Die Frucht reift um Weih- nachten und dauert lange in den Winter. Der Baum wird anſehnlich groß. Seine Som- ſchoſſe ſind ſtark, braunroth, mit einem Silberhäut- chen belegt, hinten olivengrün, mit gelbröthlichen, lan- gen und runden, größern und kleinern Puncten ſtark beſetzt: die Augen etwas groß, breit, platt, wollig, und ſtehen auf wulſtigen, gerippten Trägern. Das Blatt iſt nicht groß, rundoval, grasgrün, etwas glänzend, ſcharf und gleich gezähnt und haben After- blättchen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/276
Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/276>, abgerufen am 25.04.2024.