Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

Bild:
<< vorherige Seite
IV. Cl. III. Ordn. Plattrunde Aepfel. Taf. 13.

Der Baum wächst sehr lebhaft, treibt seine Aeste
in die Luft und macht eine hochgewölbte Krone. Seine
Fruchtbarkeit ist vorzüglich, und stehen oft auf einem
Fruchtkuchen 3 bis 4 Früchte. Auch Zwillingsfrüchte
sind daher häufig. Es trägt aber zu seiner Fruchtbar-
keit auch dieses viel bey, daß er nicht nur später blühet,
als andere Aepfelbäume und daher mancher schädlicher
kalter Witterung entgehet, sondern auch seine Blüthe,
die außen schön roth ist, dauerhaft gegen ungünstige
Witterung ist, und auch nachher die Früchte sich sehr
veste hängen, daß nur die heftigsten Sturmwinde sie ab-
werfen können. -- Die Sommertriebe sind lang
und stark, dunkelviolet und fast schwärzlich, feinwollig
und zart punctirt: die Augen klein, herzförmig, sehr
wollig und haben stark vorstehende Augenträger. Das
Blatt ist groß, länglichrund, dunkelgrün, scharf und
spitz gezähnt.

254. Der Champagner Weinapfel.

Der Baum dieser guten Cyderfrucht ist aus dem
Samen oder Kern entstanden. Der Apfel gleicht an
Form und Größe sehr dem rothen Stettiner
Nr. 248. -- Seine Blume stehet ziemlich flach,
und sein Stiel ist kurz und stark. -- Die Schale
ist ganz roth, mit dunkelrothen Streifen geflammt, und
überall mit starken weißen Puncten besäet. -- Sein
Fleisch ist zum frischen Genuß nicht sonderlich einla-
dend. Es ist grobkörnig, mild, saftig, süßsäuerlich,
unter der Schale röthlich und bis an das Kernhaus mit

IV. Cl. III. Ordn. Plattrunde Aepfel. Taf. 13.

Der Baum wächſt ſehr lebhaft, treibt ſeine Aeſte
in die Luft und macht eine hochgewölbte Krone. Seine
Fruchtbarkeit iſt vorzüglich, und ſtehen oft auf einem
Fruchtkuchen 3 bis 4 Früchte. Auch Zwillingsfrüchte
ſind daher häufig. Es trägt aber zu ſeiner Fruchtbar-
keit auch dieſes viel bey, daß er nicht nur ſpäter blühet,
als andere Aepfelbäume und daher mancher ſchädlicher
kalter Witterung entgehet, ſondern auch ſeine Blüthe,
die außen ſchön roth iſt, dauerhaft gegen ungünſtige
Witterung iſt, und auch nachher die Früchte ſich ſehr
veſte hängen, daß nur die heftigſten Sturmwinde ſie ab-
werfen können. — Die Sommertriebe ſind lang
und ſtark, dunkelviolet und faſt ſchwärzlich, feinwollig
und zart punctirt: die Augen klein, herzförmig, ſehr
wollig und haben ſtark vorſtehende Augenträger. Das
Blatt iſt groß, länglichrund, dunkelgrün, ſcharf und
ſpitz gezähnt.

254. Der Champagner Weinapfel.

Der Baum dieſer guten Cyderfrucht iſt aus dem
Samen oder Kern entſtanden. Der Apfel gleicht an
Form und Größe ſehr dem rothen Stettiner
Nr. 248. — Seine Blume ſtehet ziemlich flach,
und ſein Stiel iſt kurz und ſtark. — Die Schale
iſt ganz roth, mit dunkelrothen Streifen geflammt, und
überall mit ſtarken weißen Puncten beſäet. — Sein
Fleiſch iſt zum friſchen Genuß nicht ſonderlich einla-
dend. Es iſt grobkörnig, mild, ſaftig, ſüßſäuerlich,
unter der Schale röthlich und bis an das Kernhaus mit

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <pb facs="#f0378" n="330"/>
                <fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">IV</hi>. Cl. <hi rendition="#aq">III</hi>. Ordn. <hi rendition="#g">Plattrunde Aepfel</hi>. Taf. 13.</fw><lb/>
                <p>Der <hi rendition="#g">Baum</hi> wäch&#x017F;t &#x017F;ehr lebhaft, treibt &#x017F;eine Ae&#x017F;te<lb/>
in die Luft und macht eine hochgewölbte Krone. Seine<lb/>
Fruchtbarkeit i&#x017F;t vorzüglich, und &#x017F;tehen oft auf <hi rendition="#g">einem</hi><lb/>
Fruchtkuchen 3 bis 4 Früchte. Auch Zwillingsfrüchte<lb/>
&#x017F;ind daher häufig. Es trägt aber zu &#x017F;einer Fruchtbar-<lb/>
keit auch die&#x017F;es viel bey, daß er nicht nur &#x017F;päter blühet,<lb/>
als andere Aepfelbäume und daher mancher &#x017F;chädlicher<lb/>
kalter Witterung entgehet, &#x017F;ondern auch &#x017F;eine Blüthe,<lb/>
die außen &#x017F;chön roth i&#x017F;t, dauerhaft gegen ungün&#x017F;tige<lb/>
Witterung i&#x017F;t, und auch nachher die Früchte &#x017F;ich &#x017F;ehr<lb/>
ve&#x017F;te hängen, daß nur die heftig&#x017F;ten Sturmwinde &#x017F;ie ab-<lb/>
werfen können. &#x2014; Die <hi rendition="#g">Sommertriebe</hi> &#x017F;ind lang<lb/>
und &#x017F;tark, dunkelviolet und fa&#x017F;t &#x017F;chwärzlich, feinwollig<lb/>
und zart punctirt: die <hi rendition="#g">Augen</hi> klein, herzförmig, &#x017F;ehr<lb/>
wollig und haben &#x017F;tark vor&#x017F;tehende Augenträger. Das<lb/><hi rendition="#g">Blatt</hi> i&#x017F;t groß, länglichrund, dunkelgrün, &#x017F;charf und<lb/>
&#x017F;pitz gezähnt.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head>254. <hi rendition="#g">Der Champagner Weinapfel</hi>.</head><lb/>
                <p>Der Baum die&#x017F;er guten Cyderfrucht i&#x017F;t aus dem<lb/>
Samen oder Kern ent&#x017F;tanden. Der Apfel gleicht an<lb/>
Form und Größe &#x017F;ehr dem <hi rendition="#g">rothen Stettiner</hi><lb/>
Nr. 248. &#x2014; Seine <hi rendition="#g">Blume</hi> &#x017F;tehet ziemlich flach,<lb/>
und &#x017F;ein <hi rendition="#g">Stiel</hi> i&#x017F;t kurz und &#x017F;tark. &#x2014; Die <hi rendition="#g">Schale</hi><lb/>
i&#x017F;t ganz roth, mit dunkelrothen Streifen geflammt, und<lb/>
überall mit &#x017F;tarken weißen Puncten be&#x017F;äet. &#x2014; Sein<lb/><hi rendition="#g">Flei&#x017F;ch</hi> i&#x017F;t zum fri&#x017F;chen Genuß nicht &#x017F;onderlich einla-<lb/>
dend. Es i&#x017F;t grobkörnig, mild, &#x017F;aftig, &#x017F;üß&#x017F;äuerlich,<lb/>
unter der Schale röthlich und bis an das Kernhaus mit<lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[330/0378] IV. Cl. III. Ordn. Plattrunde Aepfel. Taf. 13. Der Baum wächſt ſehr lebhaft, treibt ſeine Aeſte in die Luft und macht eine hochgewölbte Krone. Seine Fruchtbarkeit iſt vorzüglich, und ſtehen oft auf einem Fruchtkuchen 3 bis 4 Früchte. Auch Zwillingsfrüchte ſind daher häufig. Es trägt aber zu ſeiner Fruchtbar- keit auch dieſes viel bey, daß er nicht nur ſpäter blühet, als andere Aepfelbäume und daher mancher ſchädlicher kalter Witterung entgehet, ſondern auch ſeine Blüthe, die außen ſchön roth iſt, dauerhaft gegen ungünſtige Witterung iſt, und auch nachher die Früchte ſich ſehr veſte hängen, daß nur die heftigſten Sturmwinde ſie ab- werfen können. — Die Sommertriebe ſind lang und ſtark, dunkelviolet und faſt ſchwärzlich, feinwollig und zart punctirt: die Augen klein, herzförmig, ſehr wollig und haben ſtark vorſtehende Augenträger. Das Blatt iſt groß, länglichrund, dunkelgrün, ſcharf und ſpitz gezähnt. 254. Der Champagner Weinapfel. Der Baum dieſer guten Cyderfrucht iſt aus dem Samen oder Kern entſtanden. Der Apfel gleicht an Form und Größe ſehr dem rothen Stettiner Nr. 248. — Seine Blume ſtehet ziemlich flach, und ſein Stiel iſt kurz und ſtark. — Die Schale iſt ganz roth, mit dunkelrothen Streifen geflammt, und überall mit ſtarken weißen Puncten beſäet. — Sein Fleiſch iſt zum friſchen Genuß nicht ſonderlich einla- dend. Es iſt grobkörnig, mild, ſaftig, ſüßſäuerlich, unter der Schale röthlich und bis an das Kernhaus mit

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/378
Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 330. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/378>, abgerufen am 19.04.2024.