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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

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C. Winter-Aepfel Taf. 13.
C. Winter-Aepfel.
260. Der Blutapfel.

Diese ansehnlich große und überaus schöne Frucht,
ist zwar nicht unter die niedliche Tafeläpfel zu zählen,
aber doch dem Landmann nicht nur zum frischen Genuß
sehr angenehm, sondern auch für Küche und Oekonomie
vortrefflich. -- Sie ist hochaussehend und kegelförmig,
ja gegen den Stiel eyförmig, da sie von der grösten Wöl-
bung, die 3 Zoll 4 Linien breit ist, gegen den Stiel ab-
nimmt, mehr aber gegen die Blume, und eine Höhe
von 3 Zoll 7 Linien macht. -- Die Blume hat lange
geschlossene, spitze, grüne Blättchen, ist wollig und ste-
het in einer seichten Einsenkung, in feinen Fältchen; der
Stiel aber ist kurz und hat eine tiefe, glatte Höhle. --
Die Schale ist rund um glänzend blutroth, und nur
auf der Schattenseite etwas blaßröther und etwas ge-
flammt: sonst ist seine Grundfarbe gelb. Seine Puncte
sind sehr fein, weißgrau und häufig. Auch Rostflecken
sind nicht selten. -- Das Fleisch ist rosenröthlich, saf-
tig, derb und grobkörnig, aber von einem sehr angeneh-
men, weinsäuerlichen Geschmack, mit einem erdbeerar-
tigen Parfüm. -- Die Frucht reift Mitte November,
und hält sich den ganzen Winter durch.

Der Baum wird mittelmäßig groß und sehr trag-
bar. Seine Sommertriebe sind bräunlich, sehr
wollig, und wenig punctirt: die Augen nicht groß,
mit breiten Augenträgern. Das Blatt ist groß, läng-
lich herzförmig, grasgrün und unordentlich gezähnt.

C. Winter-Aepfel Taf. 13.
C. Winter-Aepfel.
260. Der Blutapfel.

Dieſe anſehnlich große und überaus ſchöne Frucht,
iſt zwar nicht unter die niedliche Tafeläpfel zu zählen,
aber doch dem Landmann nicht nur zum friſchen Genuß
ſehr angenehm, ſondern auch für Küche und Oekonomie
vortrefflich. — Sie iſt hochausſehend und kegelförmig,
ja gegen den Stiel eyförmig, da ſie von der gröſten Wöl-
bung, die 3 Zoll 4 Linien breit iſt, gegen den Stiel ab-
nimmt, mehr aber gegen die Blume, und eine Höhe
von 3 Zoll 7 Linien macht. — Die Blume hat lange
geſchloſſene, ſpitze, grüne Blättchen, iſt wollig und ſte-
het in einer ſeichten Einſenkung, in feinen Fältchen; der
Stiel aber iſt kurz und hat eine tiefe, glatte Höhle. —
Die Schale iſt rund um glänzend blutroth, und nur
auf der Schattenſeite etwas blaßröther und etwas ge-
flammt: ſonſt iſt ſeine Grundfarbe gelb. Seine Puncte
ſind ſehr fein, weißgrau und häufig. Auch Roſtflecken
ſind nicht ſelten. — Das Fleiſch iſt roſenröthlich, ſaf-
tig, derb und grobkörnig, aber von einem ſehr angeneh-
men, weinſäuerlichen Geſchmack, mit einem erdbeerar-
tigen Parfüm. — Die Frucht reift Mitte November,
und hält ſich den ganzen Winter durch.

Der Baum wird mittelmäßig groß und ſehr trag-
bar. Seine Sommertriebe ſind bräunlich, ſehr
wollig, und wenig punctirt: die Augen nicht groß,
mit breiten Augenträgern. Das Blatt iſt groß, läng-
lich herzförmig, grasgrün und unordentlich gezähnt.

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[339/0387] C. Winter-Aepfel Taf. 13. C. Winter-Aepfel. 260. Der Blutapfel. Dieſe anſehnlich große und überaus ſchöne Frucht, iſt zwar nicht unter die niedliche Tafeläpfel zu zählen, aber doch dem Landmann nicht nur zum friſchen Genuß ſehr angenehm, ſondern auch für Küche und Oekonomie vortrefflich. — Sie iſt hochausſehend und kegelförmig, ja gegen den Stiel eyförmig, da ſie von der gröſten Wöl- bung, die 3 Zoll 4 Linien breit iſt, gegen den Stiel ab- nimmt, mehr aber gegen die Blume, und eine Höhe von 3 Zoll 7 Linien macht. — Die Blume hat lange geſchloſſene, ſpitze, grüne Blättchen, iſt wollig und ſte- het in einer ſeichten Einſenkung, in feinen Fältchen; der Stiel aber iſt kurz und hat eine tiefe, glatte Höhle. — Die Schale iſt rund um glänzend blutroth, und nur auf der Schattenſeite etwas blaßröther und etwas ge- flammt: ſonſt iſt ſeine Grundfarbe gelb. Seine Puncte ſind ſehr fein, weißgrau und häufig. Auch Roſtflecken ſind nicht ſelten. — Das Fleiſch iſt roſenröthlich, ſaf- tig, derb und grobkörnig, aber von einem ſehr angeneh- men, weinſäuerlichen Geſchmack, mit einem erdbeerar- tigen Parfüm. — Die Frucht reift Mitte November, und hält ſich den ganzen Winter durch. Der Baum wird mittelmäßig groß und ſehr trag- bar. Seine Sommertriebe ſind bräunlich, ſehr wollig, und wenig punctirt: die Augen nicht groß, mit breiten Augenträgern. Das Blatt iſt groß, läng- lich herzförmig, grasgrün und unordentlich gezähnt.

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Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 339. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/387>, abgerufen am 28.03.2024.