Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

Bild:
<< vorherige Seite

I. Classe, Butterbirnen. Taf. 17.
ist dick und sändig, von Farbe bey der Reife grünlichgelb,
und wenn sie lange liegt, schmutzig gelb. Auf der Son-
nenseite hat sie bisweilen, jedoch selten, einen Anflug
von Röthe, und ist übrigens mit sehr vielen ganz feinen
grauen Pünctchen besäet. -- Das Fleisch ist stark
gelblich, voll zuckerhaften Saftes, schmelzend, und hat
einen eigenen erhabenen Geschmack und feinen Parfüm.
Das Kernhaus ist enge und hat lange, spitze Kerne. --
Die Frucht wird lagerreif im Januar, und dauret
bis März und April, da sie nach einander eßbar werden.

Der Baum wird groß und sehr fruchtbar, fängt
aber jedoch spät zu tragen an. Er erfordert eine gedeckte
Lage von Abend gegen die Herbststürme, die sich gerne
vor und nach Michaelis einfinden, weil diese Birnen
nicht nur schwer sind, sondern auch überhaupt gern fal-
len. Bey schlechten und ungünstigen Jahrgängen wer-
den sie knorzig und schlecht. Die Sommertriebe
sind lang, gelbbraun, und an der Sonnenseite röthlich,
und übrigens fein punctirt: die Augen rundlich, ab-
stehend, braun, und haben breite, platte Augenträger.
Das Blatt ist groß, oval, mit einer langen, unter
sich gebogenen Spitze, glänzend und schön grün, stumpf
und seicht gezähnt.

43. Die Amadott. Amadotte. Fig. 43.

Eine mittelmäßig große, oft wirklich große, sehr
köstliche Birn, von 21/2 Zoll Länge und 21/4 Zoll Breite
vom Hochstamm. Ihre Form ist rundlich und fast Ber-
gamottähnlich, jedoch mit einer verlängerten stumpfen

I. Claſſe, Butterbirnen. Taf. 17.
iſt dick und ſändig, von Farbe bey der Reife grünlichgelb,
und wenn ſie lange liegt, ſchmutzig gelb. Auf der Son-
nenſeite hat ſie bisweilen, jedoch ſelten, einen Anflug
von Röthe, und iſt übrigens mit ſehr vielen ganz feinen
grauen Pünctchen beſäet. — Das Fleiſch iſt ſtark
gelblich, voll zuckerhaften Saftes, ſchmelzend, und hat
einen eigenen erhabenen Geſchmack und feinen Parfüm.
Das Kernhaus iſt enge und hat lange, ſpitze Kerne. —
Die Frucht wird lagerreif im Januar, und dauret
bis März und April, da ſie nach einander eßbar werden.

Der Baum wird groß und ſehr fruchtbar, fängt
aber jedoch ſpät zu tragen an. Er erfordert eine gedeckte
Lage von Abend gegen die Herbſtſtürme, die ſich gerne
vor und nach Michaelis einfinden, weil dieſe Birnen
nicht nur ſchwer ſind, ſondern auch überhaupt gern fal-
len. Bey ſchlechten und ungünſtigen Jahrgängen wer-
den ſie knorzig und ſchlecht. Die Sommertriebe
ſind lang, gelbbraun, und an der Sonnenſeite röthlich,
und übrigens fein punctirt: die Augen rundlich, ab-
ſtehend, braun, und haben breite, platte Augenträger.
Das Blatt iſt groß, oval, mit einer langen, unter
ſich gebogenen Spitze, glänzend und ſchön grün, ſtumpf
und ſeicht gezähnt.

43. Die Amadott. Amadotte. Fig. 43.

Eine mittelmäßig große, oft wirklich große, ſehr
köſtliche Birn, von 2½ Zoll Länge und 2¼ Zoll Breite
vom Hochſtamm. Ihre Form iſt rundlich und faſt Ber-
gamottähnlich, jedoch mit einer verlängerten ſtumpfen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0486" n="438"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">I</hi>. <hi rendition="#g">Cla&#x017F;&#x017F;e</hi>, <hi rendition="#g">Butterbirnen</hi>. Taf. 17.</fw><lb/>
i&#x017F;t dick und &#x017F;ändig, von Farbe bey der Reife grünlichgelb,<lb/>
und wenn &#x017F;ie lange liegt, &#x017F;chmutzig gelb. Auf der Son-<lb/>
nen&#x017F;eite hat &#x017F;ie bisweilen, jedoch &#x017F;elten, einen Anflug<lb/>
von Röthe, und i&#x017F;t übrigens mit &#x017F;ehr vielen ganz feinen<lb/>
grauen Pünctchen be&#x017F;äet. &#x2014; Das <hi rendition="#g">Flei&#x017F;ch</hi> i&#x017F;t &#x017F;tark<lb/>
gelblich, voll zuckerhaften Saftes, &#x017F;chmelzend, und hat<lb/>
einen eigenen erhabenen Ge&#x017F;chmack und feinen Parfüm.<lb/>
Das <hi rendition="#g">Kernhaus</hi> i&#x017F;t enge und hat lange, &#x017F;pitze Kerne. &#x2014;<lb/>
Die Frucht wird <hi rendition="#g">lagerreif</hi> im Januar, und dauret<lb/>
bis März und April, da &#x017F;ie nach einander eßbar werden.</p><lb/>
                <p>Der <hi rendition="#g">Baum</hi> wird groß und &#x017F;ehr fruchtbar, fängt<lb/>
aber jedoch &#x017F;pät zu tragen an. Er erfordert eine gedeckte<lb/>
Lage von Abend gegen die Herb&#x017F;t&#x017F;türme, die &#x017F;ich gerne<lb/>
vor und nach Michaelis einfinden, weil die&#x017F;e Birnen<lb/>
nicht nur &#x017F;chwer &#x017F;ind, &#x017F;ondern auch überhaupt gern fal-<lb/>
len. Bey &#x017F;chlechten und ungün&#x017F;tigen Jahrgängen wer-<lb/>
den &#x017F;ie knorzig und &#x017F;chlecht. Die <hi rendition="#g">Sommertriebe</hi><lb/>
&#x017F;ind lang, gelbbraun, und an der Sonnen&#x017F;eite röthlich,<lb/>
und übrigens fein punctirt: die <hi rendition="#g">Augen</hi> rundlich, ab-<lb/>
&#x017F;tehend, braun, und haben breite, platte Augenträger.<lb/>
Das <hi rendition="#g">Blatt</hi> i&#x017F;t groß, oval, mit einer langen, unter<lb/>
&#x017F;ich gebogenen Spitze, glänzend und &#x017F;chön grün, &#x017F;tumpf<lb/>
und &#x017F;eicht gezähnt.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head>43. <hi rendition="#g">Die Amadott</hi>. <hi rendition="#aq">Amadotte</hi>. Fig. 43.</head><lb/>
                <p>Eine mittelmäßig große, oft wirklich große, &#x017F;ehr<lb/>&#x017F;tliche Birn, von 2½ Zoll Länge und 2¼ Zoll Breite<lb/>
vom Hoch&#x017F;tamm. Ihre Form i&#x017F;t rundlich und fa&#x017F;t Ber-<lb/>
gamottähnlich, jedoch mit einer verlängerten &#x017F;tumpfen<lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[438/0486] I. Claſſe, Butterbirnen. Taf. 17. iſt dick und ſändig, von Farbe bey der Reife grünlichgelb, und wenn ſie lange liegt, ſchmutzig gelb. Auf der Son- nenſeite hat ſie bisweilen, jedoch ſelten, einen Anflug von Röthe, und iſt übrigens mit ſehr vielen ganz feinen grauen Pünctchen beſäet. — Das Fleiſch iſt ſtark gelblich, voll zuckerhaften Saftes, ſchmelzend, und hat einen eigenen erhabenen Geſchmack und feinen Parfüm. Das Kernhaus iſt enge und hat lange, ſpitze Kerne. — Die Frucht wird lagerreif im Januar, und dauret bis März und April, da ſie nach einander eßbar werden. Der Baum wird groß und ſehr fruchtbar, fängt aber jedoch ſpät zu tragen an. Er erfordert eine gedeckte Lage von Abend gegen die Herbſtſtürme, die ſich gerne vor und nach Michaelis einfinden, weil dieſe Birnen nicht nur ſchwer ſind, ſondern auch überhaupt gern fal- len. Bey ſchlechten und ungünſtigen Jahrgängen wer- den ſie knorzig und ſchlecht. Die Sommertriebe ſind lang, gelbbraun, und an der Sonnenſeite röthlich, und übrigens fein punctirt: die Augen rundlich, ab- ſtehend, braun, und haben breite, platte Augenträger. Das Blatt iſt groß, oval, mit einer langen, unter ſich gebogenen Spitze, glänzend und ſchön grün, ſtumpf und ſeicht gezähnt. 43. Die Amadott. Amadotte. Fig. 43. Eine mittelmäßig große, oft wirklich große, ſehr köſtliche Birn, von 2½ Zoll Länge und 2¼ Zoll Breite vom Hochſtamm. Ihre Form iſt rundlich und faſt Ber- gamottähnlich, jedoch mit einer verlängerten ſtumpfen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/486
Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 438. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/486>, abgerufen am 25.04.2024.