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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

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C. Winterbirnen. Taf. 18.
81. Die gute Luise. Louise bonne. Fig. 81.

Diese berühmte, gute Birne, ist von ziemlich an-
sehnlicher Größe, und hat 31/2 Zoll in der Länge und
3 Zoll in der D[ - 1 Zeichen fehlt]cke. Ihre Form ist conisch, und hat
ihren Bauch etwas über der Hälfte nach der Blume,
dahin sie sanft abnimmt, und um die Blume eine kleine,
aber etwas ungleiche Fläche bildet, in welcher die kleine
Blume etwas eingesenkt stehet. Nach dem Stiele zu
nimmt sie allmählich ab, und macht ohne Einbiegung
eine abgestumpfte Spitze, in welcher der sehr kurze und
dicke, oben meist gewürstelte fleischige Stiel wie einge-
steckt stehet. -- Die Schale ist glatt und etwas dick,
von Farbe günlichhellgelb, auf der Sonnenseite etwas
mehr goldgelb, aber nie roth: mit vielen feinen grauen
Puncten bestreuet, und hat auch hie und da braune Rost-
flecken und Rostfiguren. -- Das Fleisch ist weiß,
voll zuckersüßen Safts, zwar körnig, aber sehr zart
und halbschmelzend, angenehm von Geschmack und mit
einem rosenartigen Parfüm. -- Die Frucht reift ge-
gen Ende Decembers und dauret bis in Februar, und
wird, wie die St. Germain, nie teig.

Der Baum macht ein starkes Gewächs und py-
ramidenförmige, sehr fruchtbare, schön belaubte Krone:
lange und starke Sommertriebe, die grün und röth-
lichbraun punctirt sind: lange, spitze, abstehende und
dunkelbraune Augen: ein mittelmäßig großes, rinnen-
förmig gebogenes, grasgrünes und glänzendes Blatt,
das sehr fein gezähnt ist.

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C. Winterbirnen. Taf. 18.
81. Die gute Luiſe. Louise bonne. Fig. 81.

Dieſe berühmte, gute Birne, iſt von ziemlich an-
ſehnlicher Größe, und hat 3½ Zoll in der Länge und
3 Zoll in der D[ – 1 Zeichen fehlt]cke. Ihre Form iſt coniſch, und hat
ihren Bauch etwas über der Hälfte nach der Blume,
dahin ſie ſanft abnimmt, und um die Blume eine kleine,
aber etwas ungleiche Fläche bildet, in welcher die kleine
Blume etwas eingeſenkt ſtehet. Nach dem Stiele zu
nimmt ſie allmählich ab, und macht ohne Einbiegung
eine abgeſtumpfte Spitze, in welcher der ſehr kurze und
dicke, oben meiſt gewürſtelte fleiſchige Stiel wie einge-
ſteckt ſtehet. — Die Schale iſt glatt und etwas dick,
von Farbe günlichhellgelb, auf der Sonnenſeite etwas
mehr goldgelb, aber nie roth: mit vielen feinen grauen
Puncten beſtreuet, und hat auch hie und da braune Roſt-
flecken und Roſtfiguren. — Das Fleiſch iſt weiß,
voll zuckerſüßen Safts, zwar körnig, aber ſehr zart
und halbſchmelzend, angenehm von Geſchmack und mit
einem roſenartigen Parfüm. — Die Frucht reift ge-
gen Ende Decembers und dauret bis in Februar, und
wird, wie die St. Germain, nie teig.

Der Baum macht ein ſtarkes Gewächs und py-
ramidenförmige, ſehr fruchtbare, ſchön belaubte Krone:
lange und ſtarke Sommertriebe, die grün und röth-
lichbraun punctirt ſind: lange, ſpitze, abſtehende und
dunkelbraune Augen: ein mittelmäßig großes, rinnen-
förmig gebogenes, grasgrünes und glänzendes Blatt,
das ſehr fein gezähnt iſt.

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[481/0529] C. Winterbirnen. Taf. 18. 81. Die gute Luiſe. Louise bonne. Fig. 81. Dieſe berühmte, gute Birne, iſt von ziemlich an- ſehnlicher Größe, und hat 3½ Zoll in der Länge und 3 Zoll in der D_cke. Ihre Form iſt coniſch, und hat ihren Bauch etwas über der Hälfte nach der Blume, dahin ſie ſanft abnimmt, und um die Blume eine kleine, aber etwas ungleiche Fläche bildet, in welcher die kleine Blume etwas eingeſenkt ſtehet. Nach dem Stiele zu nimmt ſie allmählich ab, und macht ohne Einbiegung eine abgeſtumpfte Spitze, in welcher der ſehr kurze und dicke, oben meiſt gewürſtelte fleiſchige Stiel wie einge- ſteckt ſtehet. — Die Schale iſt glatt und etwas dick, von Farbe günlichhellgelb, auf der Sonnenſeite etwas mehr goldgelb, aber nie roth: mit vielen feinen grauen Puncten beſtreuet, und hat auch hie und da braune Roſt- flecken und Roſtfiguren. — Das Fleiſch iſt weiß, voll zuckerſüßen Safts, zwar körnig, aber ſehr zart und halbſchmelzend, angenehm von Geſchmack und mit einem roſenartigen Parfüm. — Die Frucht reift ge- gen Ende Decembers und dauret bis in Februar, und wird, wie die St. Germain, nie teig. Der Baum macht ein ſtarkes Gewächs und py- ramidenförmige, ſehr fruchtbare, ſchön belaubte Krone: lange und ſtarke Sommertriebe, die grün und röth- lichbraun punctirt ſind: lange, ſpitze, abſtehende und dunkelbraune Augen: ein mittelmäßig großes, rinnen- förmig gebogenes, grasgrünes und glänzendes Blatt, das ſehr fein gezähnt iſt. 31

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Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 481. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/529>, abgerufen am 23.04.2024.