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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

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A. Sommerbirnen. Taf. 20.
zu, und solche sitzet in einer geringen Einsenkung und
fast eben auf. Nach dem Stiele nimmt sie von ihrer
Dicke stark ab, dehnt sich etwas ausgehöhlt langspitzig
zu, so daß sie mit dem Stiel in eins ausgehet. Die-
ser scheint angedrehet zu seyn, ist 13/4 Zoll lang, krumm,
und macht der Birne ein schiefes Ansehen. -- Die
Schale ist grüngelb, auf der Sonnenseite hellroth,
mit vielen weißgrauen und grünen Puncten bestreuet. --
Das Fleisch ist weiß, etwas brüchig, und hat vielen
angenehmen und erfrischenden Saft. -- Die Frucht
zeitiget Anfang Septembers, wird aber nach einigen
Tagen mehlig, und verlieret ihren guten Geschmack.

Der Baum wird mittelmäßig stark, macht ziem-
lich lange und starke Sommertriebe, die mit erhö-
heten Puncten besetzt sind, und eine hohe, pyramiden-
förmige Krone, die mit eyförmigen, glänzenden und
dunkelgrünen Blättern, die fein und stark gezähnt
sind, belaubet ist. Die Augen sind lang, conisch,
sehr spitz, weit abstehend, dunkelbraunschuppig, auf
etwas vorstehenden Trägern.

116. Die Persische Birne. Persik-Peer.
Fig. 116.

Eine mittelmäßig große, rundlichte, delikate Som-
merbirne, 2 Zoll hoch und etwas weniger breit. Sie
hat ihre gröste Dicke in der Mitte, und neiget sich etwas
zur Eyerform, da sie gegen die Blume eben so abgerun-
det sich zuwölbet, als fast gegen den Stiel. Die Blume
ist in Falten eingeschnürt und stehet hoch oben; der an-

A. Sommerbirnen. Taf. 20.
zu, und ſolche ſitzet in einer geringen Einſenkung und
faſt eben auf. Nach dem Stiele nimmt ſie von ihrer
Dicke ſtark ab, dehnt ſich etwas ausgehöhlt langſpitzig
zu, ſo daß ſie mit dem Stiel in eins ausgehet. Die-
ſer ſcheint angedrehet zu ſeyn, iſt 1¾ Zoll lang, krumm,
und macht der Birne ein ſchiefes Anſehen. — Die
Schale iſt grüngelb, auf der Sonnenſeite hellroth,
mit vielen weißgrauen und grünen Puncten beſtreuet. —
Das Fleiſch iſt weiß, etwas brüchig, und hat vielen
angenehmen und erfriſchenden Saft. — Die Frucht
zeitiget Anfang Septembers, wird aber nach einigen
Tagen mehlig, und verlieret ihren guten Geſchmack.

Der Baum wird mittelmäßig ſtark, macht ziem-
lich lange und ſtarke Sommertriebe, die mit erhö-
heten Puncten beſetzt ſind, und eine hohe, pyramiden-
förmige Krone, die mit eyförmigen, glänzenden und
dunkelgrünen Blättern, die fein und ſtark gezähnt
ſind, belaubet iſt. Die Augen ſind lang, coniſch,
ſehr ſpitz, weit abſtehend, dunkelbraunſchuppig, auf
etwas vorſtehenden Trägern.

116. Die Perſiſche Birne. Persik-Peer.
Fig. 116.

Eine mittelmäßig große, rundlichte, delikate Som-
merbirne, 2 Zoll hoch und etwas weniger breit. Sie
hat ihre gröſte Dicke in der Mitte, und neiget ſich etwas
zur Eyerform, da ſie gegen die Blume eben ſo abgerun-
det ſich zuwölbet, als faſt gegen den Stiel. Die Blume
iſt in Falten eingeſchnürt und ſtehet hoch oben; der an-

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[523/0571] A. Sommerbirnen. Taf. 20. zu, und ſolche ſitzet in einer geringen Einſenkung und faſt eben auf. Nach dem Stiele nimmt ſie von ihrer Dicke ſtark ab, dehnt ſich etwas ausgehöhlt langſpitzig zu, ſo daß ſie mit dem Stiel in eins ausgehet. Die- ſer ſcheint angedrehet zu ſeyn, iſt 1¾ Zoll lang, krumm, und macht der Birne ein ſchiefes Anſehen. — Die Schale iſt grüngelb, auf der Sonnenſeite hellroth, mit vielen weißgrauen und grünen Puncten beſtreuet. — Das Fleiſch iſt weiß, etwas brüchig, und hat vielen angenehmen und erfriſchenden Saft. — Die Frucht zeitiget Anfang Septembers, wird aber nach einigen Tagen mehlig, und verlieret ihren guten Geſchmack. Der Baum wird mittelmäßig ſtark, macht ziem- lich lange und ſtarke Sommertriebe, die mit erhö- heten Puncten beſetzt ſind, und eine hohe, pyramiden- förmige Krone, die mit eyförmigen, glänzenden und dunkelgrünen Blättern, die fein und ſtark gezähnt ſind, belaubet iſt. Die Augen ſind lang, coniſch, ſehr ſpitz, weit abſtehend, dunkelbraunſchuppig, auf etwas vorſtehenden Trägern. 116. Die Perſiſche Birne. Persik-Peer. Fig. 116. Eine mittelmäßig große, rundlichte, delikate Som- merbirne, 2 Zoll hoch und etwas weniger breit. Sie hat ihre gröſte Dicke in der Mitte, und neiget ſich etwas zur Eyerform, da ſie gegen die Blume eben ſo abgerun- det ſich zuwölbet, als faſt gegen den Stiel. Die Blume iſt in Falten eingeſchnürt und ſtehet hoch oben; der an-

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Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 523. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/571>, abgerufen am 25.04.2024.