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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

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IV. Cl. I. Ordn. Sanftbrüchige Birnen. Taf. 20.
126. Die Winter-Gute Christenbirne ohne
Kerne
. Bon Chretien d'hyver Sans peppins.
Fig. 126.

Ich gebe diese für keine eigene besondere Sorte an,
sondern halte sie für die nemliche Bon Chret. d'hyver
Nr. 124. wie auch du Hamel behauptet, der jedoch
aber zu weit gehet, und die Bon Chret. panache und
mehrere andere Sorten mit darunter wirft, die er alle
für eine und dieselbe Sorte hält. Auch ist dem du Ha-
mel
nicht darin beyzupflichten, daß er behaupten will:
"wenn der Baum schmachte, so werde die Frucht ohne
Kerne." Ich habe auf einem und demselben freudig
wachsenden, gesunden und wohlstehenden Baum, den
ich mit Reisern von Bon Chret. sans peppins gepfropft
hatte, die schönsten grösten Früchte allermeist
ohne Kerne
gefunden, jedoch darunter auch Früchte
mit Kernen. Ich mußte also daraus das Resultat
ziehen: daß -- (obschon der B. C. Sans peppins eben
der Baum des B. Ch. d'hyver ist, weil er ihm in Frucht
und Holz und Vegetation gleich ist, auch bisweilen
Früchte mit Kernen darunter sind --) dennoch solche
Bäume, die mit Reisern von einem Baum B. C. Sans
peppins
gepfropft sind, lieber Früchte ohne Kern tra-
gen, als die, so von dem B. Chr. d'hyver gepfropft
sind.

Uebrigens hat besagte Frucht ein häutiges Kern-
haus, das ganz enge ist, und anstatt der Kerne nur
schwarze Puncte darin befindlich sind.

IV. Cl. I. Ordn. Sanftbrüchige Birnen. Taf. 20.
126. Die Winter-Gute Chriſtenbirne ohne
Kerne
. Bon Chretien d'hyver Sans peppins.
Fig. 126.

Ich gebe dieſe für keine eigene beſondere Sorte an,
ſondern halte ſie für die nemliche Bon Chret. d'hyver
Nr. 124. wie auch du Hamel behauptet, der jedoch
aber zu weit gehet, und die Bon Chret. panaché und
mehrere andere Sorten mit darunter wirft, die er alle
für eine und dieſelbe Sorte hält. Auch iſt dem du Ha-
mel
nicht darin beyzupflichten, daß er behaupten will:
„wenn der Baum ſchmachte, ſo werde die Frucht ohne
Kerne.“ Ich habe auf einem und demſelben freudig
wachſenden, geſunden und wohlſtehenden Baum, den
ich mit Reiſern von Bon Chret. sans peppins gepfropft
hatte, die ſchönſten gröſten Früchte allermeiſt
ohne Kerne
gefunden, jedoch darunter auch Früchte
mit Kernen. Ich mußte alſo daraus das Reſultat
ziehen: daß — (obſchon der B. C. Sans peppins eben
der Baum des B. Ch. d'hyver iſt, weil er ihm in Frucht
und Holz und Vegetation gleich iſt, auch bisweilen
Früchte mit Kernen darunter ſind —) dennoch ſolche
Bäume, die mit Reiſern von einem Baum B. C. Sans
peppins
gepfropft ſind, lieber Früchte ohne Kern tra-
gen, als die, ſo von dem B. Chr. d'hyver gepfropft
ſind.

Uebrigens hat beſagte Frucht ein häutiges Kern-
haus, das ganz enge iſt, und anſtatt der Kerne nur
ſchwarze Puncte darin befindlich ſind.

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[538/0586] IV. Cl. I. Ordn. Sanftbrüchige Birnen. Taf. 20. 126. Die Winter-Gute Chriſtenbirne ohne Kerne. Bon Chretien d'hyver Sans peppins. Fig. 126. Ich gebe dieſe für keine eigene beſondere Sorte an, ſondern halte ſie für die nemliche Bon Chret. d'hyver Nr. 124. wie auch du Hamel behauptet, der jedoch aber zu weit gehet, und die Bon Chret. panaché und mehrere andere Sorten mit darunter wirft, die er alle für eine und dieſelbe Sorte hält. Auch iſt dem du Ha- mel nicht darin beyzupflichten, daß er behaupten will: „wenn der Baum ſchmachte, ſo werde die Frucht ohne Kerne.“ Ich habe auf einem und demſelben freudig wachſenden, geſunden und wohlſtehenden Baum, den ich mit Reiſern von Bon Chret. sans peppins gepfropft hatte, die ſchönſten gröſten Früchte allermeiſt ohne Kerne gefunden, jedoch darunter auch Früchte mit Kernen. Ich mußte alſo daraus das Reſultat ziehen: daß — (obſchon der B. C. Sans peppins eben der Baum des B. Ch. d'hyver iſt, weil er ihm in Frucht und Holz und Vegetation gleich iſt, auch bisweilen Früchte mit Kernen darunter ſind —) dennoch ſolche Bäume, die mit Reiſern von einem Baum B. C. Sans peppins gepfropft ſind, lieber Früchte ohne Kern tra- gen, als die, ſo von dem B. Chr. d'hyver gepfropft ſind. Uebrigens hat beſagte Frucht ein häutiges Kern- haus, das ganz enge iſt, und anſtatt der Kerne nur ſchwarze Puncte darin befindlich ſind.

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Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 538. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/586>, abgerufen am 29.03.2024.