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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

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A. Sommer-Bergamotten. Taf. 22.
ist weiß, voll süßen Safts und butterhaft schmelzend,
von angenehmen, erhabenem Geschmack, und einem eige-
nen Bergamottenparfüm. -- Die Frucht zeitiget
Mitte Augusts, und hält sich 14 Tage.

Der Baum macht, wie der Art eigen, eine flach
abgerundete Krone, deren Sommerschosse dünne,
und an jedem Auge etwas gebogen sind. Das Blatt
ist eyförmig, und hat eine kurze Spitze, von Farbe dun-
kelgrün und ungezähnt.

166. Die frühe Schweizerbergamott. Berga-
motte suisse hative.
Fig. 166.

Sie hat zwar mit der gewöhnlichen, der folgenden
Winter-Schweizerbergamott Nr. 170. volle
Aehnlichkeit, ist aber wegen ihrer frühen Reife eine ganz
verschiedene Sorte, und so, wie jene, eine köstliche
Frucht, und wegen ihren schönen Bandstreifen * eine
Zierde der Obstschule.

Ihre Größe ist stärker, als mittelmäßig, und hat
21/2 Zoll in der Höhe, und eben so viel in die Breite.
Sie ist ziemlich rund, doch mehr kreiselförmig, und endi-

* )Wegen ihren Bandstreifen wird sie auch wohl öfters die
Schweizerhose genannt. Allein diese Benennung bestimmt
sie nicht genau, und könnte man auch darunter die Winter-
Schweizerbergamott und die verte longue panache verstehen,
welche letztere nur hauptsächlich und zuerst die Schweizer-
hose benennet worden, und deswegen nur dieser die Benen-
nung zukommt. Uebrigens gehört sie der Schweiz nicht zu,
und hat sie keineswegs zum Vaterland.

A. Sommer-Bergamotten. Taf. 22.
iſt weiß, voll ſüßen Safts und butterhaft ſchmelzend,
von angenehmen, erhabenem Geſchmack, und einem eige-
nen Bergamottenparfüm. — Die Frucht zeitiget
Mitte Auguſts, und hält ſich 14 Tage.

Der Baum macht, wie der Art eigen, eine flach
abgerundete Krone, deren Sommerſchoſſe dünne,
und an jedem Auge etwas gebogen ſind. Das Blatt
iſt eyförmig, und hat eine kurze Spitze, von Farbe dun-
kelgrün und ungezähnt.

166. Die frühe Schweizerbergamott. Berga-
motte suisse hative.
Fig. 166.

Sie hat zwar mit der gewöhnlichen, der folgenden
Winter-Schweizerbergamott Nr. 170. volle
Aehnlichkeit, iſt aber wegen ihrer frühen Reife eine ganz
verſchiedene Sorte, und ſo, wie jene, eine köſtliche
Frucht, und wegen ihren ſchönen Bandſtreifen * eine
Zierde der Obſtſchule.

Ihre Größe iſt ſtärker, als mittelmäßig, und hat
2½ Zoll in der Höhe, und eben ſo viel in die Breite.
Sie iſt ziemlich rund, doch mehr kreiſelförmig, und endi-

* )Wegen ihren Bandſtreifen wird ſie auch wohl öfters die
Schweizerhoſe genannt. Allein dieſe Benennung beſtimmt
ſie nicht genau, und könnte man auch darunter die Winter-
Schweizerbergamott und die verte longue panaché verſtehen,
welche letztere nur hauptſächlich und zuerſt die Schweizer-
hoſe benennet worden, und deswegen nur dieſer die Benen-
nung zukommt. Uebrigens gehört ſie der Schweiz nicht zu,
und hat ſie keineswegs zum Vaterland.
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[591/0639] A. Sommer-Bergamotten. Taf. 22. iſt weiß, voll ſüßen Safts und butterhaft ſchmelzend, von angenehmen, erhabenem Geſchmack, und einem eige- nen Bergamottenparfüm. — Die Frucht zeitiget Mitte Auguſts, und hält ſich 14 Tage. Der Baum macht, wie der Art eigen, eine flach abgerundete Krone, deren Sommerſchoſſe dünne, und an jedem Auge etwas gebogen ſind. Das Blatt iſt eyförmig, und hat eine kurze Spitze, von Farbe dun- kelgrün und ungezähnt. 166. Die frühe Schweizerbergamott. Berga- motte suisse hative. Fig. 166. Sie hat zwar mit der gewöhnlichen, der folgenden Winter-Schweizerbergamott Nr. 170. volle Aehnlichkeit, iſt aber wegen ihrer frühen Reife eine ganz verſchiedene Sorte, und ſo, wie jene, eine köſtliche Frucht, und wegen ihren ſchönen Bandſtreifen * eine Zierde der Obſtſchule. Ihre Größe iſt ſtärker, als mittelmäßig, und hat 2½ Zoll in der Höhe, und eben ſo viel in die Breite. Sie iſt ziemlich rund, doch mehr kreiſelförmig, und endi- * )Wegen ihren Bandſtreifen wird ſie auch wohl öfters die Schweizerhoſe genannt. Allein dieſe Benennung beſtimmt ſie nicht genau, und könnte man auch darunter die Winter- Schweizerbergamott und die verte longue panaché verſtehen, welche letztere nur hauptſächlich und zuerſt die Schweizer- hoſe benennet worden, und deswegen nur dieſer die Benen- nung zukommt. Uebrigens gehört ſie der Schweiz nicht zu, und hat ſie keineswegs zum Vaterland.

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Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 591. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/639>, abgerufen am 28.03.2024.