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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

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B. Herbst-Bergamotten. Taf. 23.
B. Herbst-Bergamotten.
175. Die teutsche National-Bergamott.
Fig. 175.

Dieses ist eine große, schöne Frucht, aus einem
Kern entstanden, 2 Zoll 6 Linien hoch und 2 Zoll 5 Li-
nien breit, aber oft viel größer. Sie weicht von der
regulären Bergamottenform etwas ab, da sie von der
Mitte des Bauches anfängt conisch abzunehmen, und
nach einer geringen Einbiegung in eine stumpfe Spitze
auszugehen. Jedoch gibt es auch mehrere, die am Stiel
platt sind. Der Bauch sitzet hoch oben, da sich die Birne
hoch zurundet, gleichwol eine Fläche macht, darauf sie
gestellet werden kann, und darinnen die Blume, die
oft ihre Blättchen verlieret, in einer oft sehr tiefen Ein-
senkung sitzet. Der Stiel ist dick, fleischig, hat Knöpf-
chen, ist gegen anderthalb Zoll lang, und scheinet einge-
steckt zu seyn. -- Die Schale ist ganz glatt, inwen-
dig rau und sandig, wie meist bey den Bergamotten,
bey der Zeitigung grünlichgelb und grün punctirt, im
höchsten Grad der Zeitigung aber goldgelb, und alsdenn
grau punctirt. Bey sehr besonnten Früchten zeigt sich
bisweilen ein ganz sanfter Anflug streifigter Röthe. Zu-
weilen zeigen sich auch graue Rostflecken. Das Fleisch
ist sehr zart, süßsaftig, mit einer feinen Säure erhöhet,
und von einem angenehmen Geschmack, und Bergamot-

B. Herbſt-Bergamotten. Taf. 23.
B. Herbſt-Bergamotten.
175. Die teutſche National-Bergamott.
Fig. 175.

Dieſes iſt eine große, ſchöne Frucht, aus einem
Kern entſtanden, 2 Zoll 6 Linien hoch und 2 Zoll 5 Li-
nien breit, aber oft viel größer. Sie weicht von der
regulären Bergamottenform etwas ab, da ſie von der
Mitte des Bauches anfängt coniſch abzunehmen, und
nach einer geringen Einbiegung in eine ſtumpfe Spitze
auszugehen. Jedoch gibt es auch mehrere, die am Stiel
platt ſind. Der Bauch ſitzet hoch oben, da ſich die Birne
hoch zurundet, gleichwol eine Fläche macht, darauf ſie
geſtellet werden kann, und darinnen die Blume, die
oft ihre Blättchen verlieret, in einer oft ſehr tiefen Ein-
ſenkung ſitzet. Der Stiel iſt dick, fleiſchig, hat Knöpf-
chen, iſt gegen anderthalb Zoll lang, und ſcheinet einge-
ſteckt zu ſeyn. — Die Schale iſt ganz glatt, inwen-
dig rau und ſandig, wie meiſt bey den Bergamotten,
bey der Zeitigung grünlichgelb und grün punctirt, im
höchſten Grad der Zeitigung aber goldgelb, und alsdenn
grau punctirt. Bey ſehr beſonnten Früchten zeigt ſich
bisweilen ein ganz ſanfter Anflug ſtreifigter Röthe. Zu-
weilen zeigen ſich auch graue Roſtflecken. Das Fleiſch
iſt ſehr zart, ſüßſaftig, mit einer feinen Säure erhöhet,
und von einem angenehmen Geſchmack, und Bergamot-

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[603/0651] B. Herbſt-Bergamotten. Taf. 23. B. Herbſt-Bergamotten. 175. Die teutſche National-Bergamott. Fig. 175. Dieſes iſt eine große, ſchöne Frucht, aus einem Kern entſtanden, 2 Zoll 6 Linien hoch und 2 Zoll 5 Li- nien breit, aber oft viel größer. Sie weicht von der regulären Bergamottenform etwas ab, da ſie von der Mitte des Bauches anfängt coniſch abzunehmen, und nach einer geringen Einbiegung in eine ſtumpfe Spitze auszugehen. Jedoch gibt es auch mehrere, die am Stiel platt ſind. Der Bauch ſitzet hoch oben, da ſich die Birne hoch zurundet, gleichwol eine Fläche macht, darauf ſie geſtellet werden kann, und darinnen die Blume, die oft ihre Blättchen verlieret, in einer oft ſehr tiefen Ein- ſenkung ſitzet. Der Stiel iſt dick, fleiſchig, hat Knöpf- chen, iſt gegen anderthalb Zoll lang, und ſcheinet einge- ſteckt zu ſeyn. — Die Schale iſt ganz glatt, inwen- dig rau und ſandig, wie meiſt bey den Bergamotten, bey der Zeitigung grünlichgelb und grün punctirt, im höchſten Grad der Zeitigung aber goldgelb, und alsdenn grau punctirt. Bey ſehr beſonnten Früchten zeigt ſich bisweilen ein ganz ſanfter Anflug ſtreifigter Röthe. Zu- weilen zeigen ſich auch graue Roſtflecken. Das Fleiſch iſt ſehr zart, ſüßſaftig, mit einer feinen Säure erhöhet, und von einem angenehmen Geſchmack, und Bergamot-

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Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 603. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/651>, abgerufen am 19.04.2024.