Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
B. Herbst-Aepfel. Taf. 3.
27. Großer rother Herbstfaros. Le gros Fa-
ros rouge d'Automne. Fig. 27.

Er ist ein vortrefflicher Apfel zum frischen Genuß,
und für wirthschaftlichen Gebrauch sehr vorzüglich.
Seine Form ist plattrund und mißt 3 Zoll in die Breite
und 2 Zoll 5 Linien in die Höhe. Seine Wölbung ge-
gen den Stiel ist der gegen die Blume fast gleich.
Diese hat lange spitze Blättchen, die sich schließen, und
stehet in einer tiefen und stark ausgewölbten Einsenkung
zwischen seinen Falten, die sanfte Rippen über die Frucht
bis an die Stielhöhle führen. Der Stiel ist kurz und
nicht stark, und stehet meist nur etwas weniges vor. --
Die zarte Schale ist auf der Sonnenseite abgeschossen
roth, als ob Carmosin mit etwas Gelb gemischt wäre, so
auf der Schattenseite blässer ist, und hat wohl auch
hin und wieder grün marmorirte Flecken. Puncte be-
merkt man nur auf der Sonnenseite, die fein und weiß-
lichgelb sind. -- Die Frucht hat äußerlich einen violen-
artigen Geruch. Das Fleisch selbst ist gelblich,
locker, zartkörnig, saftvoll und hat einen angenehmen
Geschmack mit einem Violenparfüm. Das Kernhaus
ist sehr weit, calvillenartig, und stößt bis an die Stiel-
wurzel und oben fast bis an die Kelchröhre. -- Die
Frucht zeitigt in der ersten Hälfte Octobers und hält
sich 8 Wochen.

Der Baum wird groß, macht lange, glänzend
rothbraune, mit vieler feiner Wolle bekleidete und mit
weißen, runden, feinen Puncten stark besetzte Sommer-
triebe: kleine Augen mit starken Augenträgern, und
ein ansehnlich großes, eyförmiges Blatt.

B. Herbſt-Aepfel. Taf. 3.
27. Großer rother Herbſtfaros. Le gros Fa-
ros rouge d'Automne. Fig. 27.

Er iſt ein vortrefflicher Apfel zum friſchen Genuß,
und für wirthſchaftlichen Gebrauch ſehr vorzüglich.
Seine Form iſt plattrund und mißt 3 Zoll in die Breite
und 2 Zoll 5 Linien in die Höhe. Seine Wölbung ge-
gen den Stiel iſt der gegen die Blume faſt gleich.
Dieſe hat lange ſpitze Blättchen, die ſich ſchließen, und
ſtehet in einer tiefen und ſtark ausgewölbten Einſenkung
zwiſchen ſeinen Falten, die ſanfte Rippen über die Frucht
bis an die Stielhöhle führen. Der Stiel iſt kurz und
nicht ſtark, und ſtehet meiſt nur etwas weniges vor. —
Die zarte Schale iſt auf der Sonnenſeite abgeſchoſſen
roth, als ob Carmoſin mit etwas Gelb gemiſcht wäre, ſo
auf der Schattenſeite bläſſer iſt, und hat wohl auch
hin und wieder grün marmorirte Flecken. Puncte be-
merkt man nur auf der Sonnenſeite, die fein und weiß-
lichgelb ſind. — Die Frucht hat äußerlich einen violen-
artigen Geruch. Das Fleiſch ſelbſt iſt gelblich,
locker, zartkörnig, ſaftvoll und hat einen angenehmen
Geſchmack mit einem Violenparfüm. Das Kernhaus
iſt ſehr weit, calvillenartig, und ſtößt bis an die Stiel-
wurzel und oben faſt bis an die Kelchröhre. — Die
Frucht zeitigt in der erſten Hälfte Octobers und hält
ſich 8 Wochen.

Der Baum wird groß, macht lange, glänzend
rothbraune, mit vieler feiner Wolle bekleidete und mit
weißen, runden, feinen Puncten ſtark beſetzte Sommer-
triebe: kleine Augen mit ſtarken Augenträgern, und
ein anſehnlich großes, eyförmiges Blatt.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0091" n="43"/>
              <fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">B</hi>. <hi rendition="#g">Herb&#x017F;t</hi>-<hi rendition="#g">Aepfel</hi>. Taf. 3.</fw><lb/>
              <div n="5">
                <head>27. <hi rendition="#g">Großer rother Herb&#x017F;tfaros</hi>. <hi rendition="#aq">Le gros Fa-<lb/>
ros rouge d'Automne.</hi> Fig. 27.</head><lb/>
                <p>Er i&#x017F;t ein vortrefflicher Apfel zum fri&#x017F;chen Genuß,<lb/>
und für wirth&#x017F;chaftlichen Gebrauch &#x017F;ehr vorzüglich.<lb/>
Seine Form i&#x017F;t plattrund und mißt 3 Zoll in die Breite<lb/>
und 2 Zoll 5 Linien in die Höhe. Seine Wölbung ge-<lb/>
gen den Stiel i&#x017F;t der gegen die <hi rendition="#g">Blume</hi> fa&#x017F;t gleich.<lb/>
Die&#x017F;e hat lange &#x017F;pitze Blättchen, die &#x017F;ich &#x017F;chließen, und<lb/>
&#x017F;tehet in einer tiefen und &#x017F;tark ausgewölbten Ein&#x017F;enkung<lb/>
zwi&#x017F;chen &#x017F;einen Falten, die &#x017F;anfte Rippen über die Frucht<lb/>
bis an die Stielhöhle führen. Der <hi rendition="#g">Stiel</hi> i&#x017F;t kurz und<lb/>
nicht &#x017F;tark, und &#x017F;tehet mei&#x017F;t nur etwas weniges vor. &#x2014;<lb/>
Die zarte <hi rendition="#g">Schale</hi> i&#x017F;t auf der Sonnen&#x017F;eite abge&#x017F;cho&#x017F;&#x017F;en<lb/>
roth, als ob Carmo&#x017F;in mit etwas Gelb gemi&#x017F;cht wäre, &#x017F;o<lb/>
auf der Schatten&#x017F;eite blä&#x017F;&#x017F;er i&#x017F;t, und hat wohl auch<lb/>
hin und wieder grün marmorirte Flecken. Puncte be-<lb/>
merkt man nur auf der Sonnen&#x017F;eite, die fein und weiß-<lb/>
lichgelb &#x017F;ind. &#x2014; Die Frucht hat äußerlich einen violen-<lb/>
artigen <hi rendition="#g">Geruch</hi>. Das <hi rendition="#g">Flei&#x017F;ch</hi> &#x017F;elb&#x017F;t i&#x017F;t gelblich,<lb/>
locker, zartkörnig, &#x017F;aftvoll und hat einen angenehmen<lb/>
Ge&#x017F;chmack mit einem Violenparfüm. Das <hi rendition="#g">Kernhaus</hi><lb/>
i&#x017F;t &#x017F;ehr weit, calvillenartig, und &#x017F;tößt bis an die Stiel-<lb/>
wurzel und oben fa&#x017F;t bis an die Kelchröhre. &#x2014; Die<lb/>
Frucht <hi rendition="#g">zeitigt</hi> in der er&#x017F;ten Hälfte Octobers und hält<lb/>
&#x017F;ich 8 Wochen.</p><lb/>
                <p>Der <hi rendition="#g">Baum</hi> wird groß, macht lange, glänzend<lb/>
rothbraune, mit vieler feiner Wolle bekleidete und mit<lb/>
weißen, runden, feinen Puncten &#x017F;tark be&#x017F;etzte <hi rendition="#g">Sommer</hi>-<lb/><hi rendition="#g">triebe</hi>: kleine <hi rendition="#g">Augen</hi> mit &#x017F;tarken Augenträgern, und<lb/>
ein an&#x017F;ehnlich großes, eyförmiges <hi rendition="#g">Blatt</hi>.</p>
              </div><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[43/0091] B. Herbſt-Aepfel. Taf. 3. 27. Großer rother Herbſtfaros. Le gros Fa- ros rouge d'Automne. Fig. 27. Er iſt ein vortrefflicher Apfel zum friſchen Genuß, und für wirthſchaftlichen Gebrauch ſehr vorzüglich. Seine Form iſt plattrund und mißt 3 Zoll in die Breite und 2 Zoll 5 Linien in die Höhe. Seine Wölbung ge- gen den Stiel iſt der gegen die Blume faſt gleich. Dieſe hat lange ſpitze Blättchen, die ſich ſchließen, und ſtehet in einer tiefen und ſtark ausgewölbten Einſenkung zwiſchen ſeinen Falten, die ſanfte Rippen über die Frucht bis an die Stielhöhle führen. Der Stiel iſt kurz und nicht ſtark, und ſtehet meiſt nur etwas weniges vor. — Die zarte Schale iſt auf der Sonnenſeite abgeſchoſſen roth, als ob Carmoſin mit etwas Gelb gemiſcht wäre, ſo auf der Schattenſeite bläſſer iſt, und hat wohl auch hin und wieder grün marmorirte Flecken. Puncte be- merkt man nur auf der Sonnenſeite, die fein und weiß- lichgelb ſind. — Die Frucht hat äußerlich einen violen- artigen Geruch. Das Fleiſch ſelbſt iſt gelblich, locker, zartkörnig, ſaftvoll und hat einen angenehmen Geſchmack mit einem Violenparfüm. Das Kernhaus iſt ſehr weit, calvillenartig, und ſtößt bis an die Stiel- wurzel und oben faſt bis an die Kelchröhre. — Die Frucht zeitigt in der erſten Hälfte Octobers und hält ſich 8 Wochen. Der Baum wird groß, macht lange, glänzend rothbraune, mit vieler feiner Wolle bekleidete und mit weißen, runden, feinen Puncten ſtark beſetzte Sommer- triebe: kleine Augen mit ſtarken Augenträgern, und ein anſehnlich großes, eyförmiges Blatt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/91
Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/91>, abgerufen am 25.04.2024.