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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

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C. Winter-Aepfel. Taf. 3.
Kernhaus ist calvillartig und groß, mit vielen voll-
kommenen Kernen. -- Die Frucht reift im Novem-
ber und hält sich 4 Monate.

Der Baum wird groß, ist sehr fruchtbar und
macht eine flache Krone. Junge Bäume machen Frucht-
spieße, wie Stacheln nach mancher Birnen Art. Seine
Sommertriebe sind hellröthlich, sehr fein wollig,
stark weiß punctirt; die Augen dick und weiß wollig,
auf breiten, vorstehenden Augenträgern: das Blatt
groß, oval, hellgrün, und bogenförmig gezähnt.

31. Der lange Cartheuser. Fig. 31.

Für die Küche ganz unvergleichlich, indem er alle
gute Eigenschaften in dieser Hinsicht in sich vereiniget,
sich wie ein Mark verkocht, sich helle, süß und überaus
schmackhaft macht, und vom November bis in den May
zu benutzen ist. Auf Kuchen ist er der beste. Uebrigens
aber auch zum Frischessen nicht zu verachten, da sein
Fleisch weiß, sehr zart, und ziemlich vest, saftig und
von einem ganz angenehmen Geschmack ist, nur fehlt
Gewürz. -- Dieser Apfel nimmt mancherley Gestalten
auf einem und demselben Baum an, und ist bald rund-
licht, bald länglicht, bald mit starken Rippen oder Er-
höhungen, bald glattrund in seiner mittlern Wölbung,
und eyrund. Meist aber ist seine Gestalt walzenförmig,
in seiner schönen Größe 2 Zoll 3 Linien breit und 2 Zoll
9 Linien hoch. Die Blume ist meist in Beulen tief
eingezwängt, die über die Frucht flach hinlaufen, und
sie ungleich, auch vielmals eine Seite höher als die an-

C. Winter-Aepfel. Taf. 3.
Kernhaus iſt calvillartig und groß, mit vielen voll-
kommenen Kernen. — Die Frucht reift im Novem-
ber und hält ſich 4 Monate.

Der Baum wird groß, iſt ſehr fruchtbar und
macht eine flache Krone. Junge Bäume machen Frucht-
ſpieße, wie Stacheln nach mancher Birnen Art. Seine
Sommertriebe ſind hellröthlich, ſehr fein wollig,
ſtark weiß punctirt; die Augen dick und weiß wollig,
auf breiten, vorſtehenden Augenträgern: das Blatt
groß, oval, hellgrün, und bogenförmig gezähnt.

31. Der lange Cartheuſer. Fig. 31.

Für die Küche ganz unvergleichlich, indem er alle
gute Eigenſchaften in dieſer Hinſicht in ſich vereiniget,
ſich wie ein Mark verkocht, ſich helle, ſüß und überaus
ſchmackhaft macht, und vom November bis in den May
zu benutzen iſt. Auf Kuchen iſt er der beſte. Uebrigens
aber auch zum Friſcheſſen nicht zu verachten, da ſein
Fleiſch weiß, ſehr zart, und ziemlich veſt, ſaftig und
von einem ganz angenehmen Geſchmack iſt, nur fehlt
Gewürz. — Dieſer Apfel nimmt mancherley Geſtalten
auf einem und demſelben Baum an, und iſt bald rund-
licht, bald länglicht, bald mit ſtarken Rippen oder Er-
höhungen, bald glattrund in ſeiner mittlern Wölbung,
und eyrund. Meiſt aber iſt ſeine Geſtalt walzenförmig,
in ſeiner ſchönen Größe 2 Zoll 3 Linien breit und 2 Zoll
9 Linien hoch. Die Blume iſt meiſt in Beulen tief
eingezwängt, die über die Frucht flach hinlaufen, und
ſie ungleich, auch vielmals eine Seite höher als die an-

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[47/0095] C. Winter-Aepfel. Taf. 3. Kernhaus iſt calvillartig und groß, mit vielen voll- kommenen Kernen. — Die Frucht reift im Novem- ber und hält ſich 4 Monate. Der Baum wird groß, iſt ſehr fruchtbar und macht eine flache Krone. Junge Bäume machen Frucht- ſpieße, wie Stacheln nach mancher Birnen Art. Seine Sommertriebe ſind hellröthlich, ſehr fein wollig, ſtark weiß punctirt; die Augen dick und weiß wollig, auf breiten, vorſtehenden Augenträgern: das Blatt groß, oval, hellgrün, und bogenförmig gezähnt. 31. Der lange Cartheuſer. Fig. 31. Für die Küche ganz unvergleichlich, indem er alle gute Eigenſchaften in dieſer Hinſicht in ſich vereiniget, ſich wie ein Mark verkocht, ſich helle, ſüß und überaus ſchmackhaft macht, und vom November bis in den May zu benutzen iſt. Auf Kuchen iſt er der beſte. Uebrigens aber auch zum Friſcheſſen nicht zu verachten, da ſein Fleiſch weiß, ſehr zart, und ziemlich veſt, ſaftig und von einem ganz angenehmen Geſchmack iſt, nur fehlt Gewürz. — Dieſer Apfel nimmt mancherley Geſtalten auf einem und demſelben Baum an, und iſt bald rund- licht, bald länglicht, bald mit ſtarken Rippen oder Er- höhungen, bald glattrund in ſeiner mittlern Wölbung, und eyrund. Meiſt aber iſt ſeine Geſtalt walzenförmig, in ſeiner ſchönen Größe 2 Zoll 3 Linien breit und 2 Zoll 9 Linien hoch. Die Blume iſt meiſt in Beulen tief eingezwängt, die über die Frucht flach hinlaufen, und ſie ungleich, auch vielmals eine Seite höher als die an-

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Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/95>, abgerufen am 16.04.2024.