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Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804.

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kommt zum Vater, denn durch mich, der versteht p1c_XXII.002
nicht, warum Paulus erst blind werden mußte, eh er das p1c_XXII.003
Evangelium verkündete.

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Aus dem engen Standpunkt des Scheins angesehn, p1c_XXII.005
geht der Himmel mit seinen Lichtern über uns auf im Morgen p1c_XXII.006
und sinkt nieder im Abend. Aus dem freyen Standpunkte p1c_XXII.007
der Wahrheit angesehn, wälzt sich die Erde unaufhörlich p1c_XXII.008
gegen ihren Morgen, dem Anschaun des himmlischen Lichtes p1c_XXII.009
zu.

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Wer in der Astronomie auf dem engen Standpunkte p1c_XXII.011
des Scheins festgekettet ist, mag beobachten, nur wer p1c_XXII.012
sich frey auf den Standpunkt der Wahrheit gestellt hat, kann p1c_XXII.013
erklären.

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Aus dem engen Standpunkte des weltlichen Scheins p1c_XXII.015
angesehn, richtet sich das Leben von dem Erdboden auf, als p1c_XXII.016
ein engbrüstiges Kind, wächst, erreicht seinen Mittag und p1c_XXII.017
sinkt wieder in den Staub.

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Aus der erleuchteten Höhe der Religion angesehn, ist p1c_XXII.019
das Leben eine vertrauenvolle Hingabe an die Unermeßlichkeit, p1c_XXII.020
ein ewiges liebendes Aufstreben zum Anschaun des Allerheiligsten.

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nicht, warum Paulus erst blind werden mußte, eh er das p1c_XXII.003
Evangelium verkündete.

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Aus dem engen Standpunkt des Scheins angesehn, p1c_XXII.005
geht der Himmel mit seinen Lichtern über uns auf im Morgen p1c_XXII.006
und sinkt nieder im Abend. Aus dem freyen Standpunkte p1c_XXII.007
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Wer in der Astronomie auf dem engen Standpunkte p1c_XXII.011
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ein engbrüstiges Kind, wächst, erreicht seinen Mittag und p1c_XXII.017
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Aus der erleuchteten Höhe der Religion angesehn, ist p1c_XXII.019
das Leben eine vertrauenvolle Hingabe an die Unermeßlichkeit, p1c_XXII.020
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[RXXII/0026] p1c_XXII.001 kommt zum Vater, denn durch mich, der versteht p1c_XXII.002 nicht, warum Paulus erst blind werden mußte, eh er das p1c_XXII.003 Evangelium verkündete. p1c_XXII.004 Aus dem engen Standpunkt des Scheins angesehn, p1c_XXII.005 geht der Himmel mit seinen Lichtern über uns auf im Morgen p1c_XXII.006 und sinkt nieder im Abend. Aus dem freyen Standpunkte p1c_XXII.007 der Wahrheit angesehn, wälzt sich die Erde unaufhörlich p1c_XXII.008 gegen ihren Morgen, dem Anschaun des himmlischen Lichtes p1c_XXII.009 zu. p1c_XXII.010 Wer in der Astronomie auf dem engen Standpunkte p1c_XXII.011 des Scheins festgekettet ist, mag beobachten, nur wer p1c_XXII.012 sich frey auf den Standpunkt der Wahrheit gestellt hat, kann p1c_XXII.013 erklären. p1c_XXII.014 Aus dem engen Standpunkte des weltlichen Scheins p1c_XXII.015 angesehn, richtet sich das Leben von dem Erdboden auf, als p1c_XXII.016 ein engbrüstiges Kind, wächst, erreicht seinen Mittag und p1c_XXII.017 sinkt wieder in den Staub. p1c_XXII.018 Aus der erleuchteten Höhe der Religion angesehn, ist p1c_XXII.019 das Leben eine vertrauenvolle Hingabe an die Unermeßlichkeit, p1c_XXII.020 ein ewiges liebendes Aufstreben zum Anschaun des Allerheiligsten. p1c_XXII.021

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Zitationshilfe: Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804, S. RXXII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clodius_poetik01_1804/26>, abgerufen am 19.04.2024.