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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Hermap Hermio
Entschluß nicht satt bewundern
konte, versprach ihr aus Mitleiden
alle mögliche Hülffe, brachte es auch
vom Carolo Longueval, Comte de
Buquoy,
so weit, daß sie zu ihrem
Manne in das Gefängniß gelassen
wurde. Als sie nun selbigen mit
unter denen Todes-Expectanten
mit nicht geringer Wehmuth und
fast Todes erschrecken erblickte, be-
kannte sie, nachdem sie sich wieder-
um in etwas erhohlet, ihm und al-
len Anwesenden, wie daß sie alles,
was ihr lieb gewesen, verkauffet,
und dadurch unter solcher ange-
kommenen, Gestalt ihren Mann zu
raozioniren gesuchet; dieses zu er-
halten, würde man ihr doch nicht
verweigern, daß sie ihren Mann
begleiten und auch die allergrau-
samsten Martern mit ihm ausste-
hen möchte. Als nun diese wun-
derbare Begebenheit dem Comto
de Buquoy
hinterbracht ward, ver-
langte er beyde Personen zu sehen,
u. wurde durch dieser Frauen Groß-
muth
dergestalt beweget, daß er ihr
und ihrem Manne die Freyheit
schenckte. Hilarion de Costa des
Femmes illustres.

Hermaphrodyte. Siehe.
Zwitter.
Hermelin-Fell,

Ist ein schneeweisses zartes
und weiches Fellgen von dem Her-
melin,
einem kleinen Wiesel in Lap-
land und Siberien, wormit sich
das Frauenzimmer allerhand füt-
tern und vorstossen läst.

Hermione,

Eine Tochter des Menelaus und
der schönen Helena, so noch als ein
klein Mägdlein von ihrem Groß-
[Spaltenumbruch]

Hermo Hero
Vater, in Abwesenheit ihres Va-
ters, an den Orestes war verspro-
chen worden. Als aber ihr Vater
Menelaus, nicht wissend, daß sie in
seiner Abwesenheit allbereit an einen
versprochen, sie dem Pyrrho, des A-
chillis
Sohn, zum Weibe beygeleget
hat Orestes, als welcher ein näheres
und erstes Recht an sie zu haben
vermeynte, ihren Mann Pyrrhum
in dem Tempel des Apollinis ermor-
det, und seine ehemahlige Braut zu
sich genommen. Dergleichen Nah-
men führte gleichfalls auch eine
Tochter des Martis und der Venus,
nehmlich des Cadmi Eheweib, wel-
cher der Vulcanus ein sehr schönes,
doch vergifftetes Halsband vereh-
ret. Es ward aber diese letztere
Hermione mit ihrem Manne zuletzt
in eine Schlange verwandelt.

Hermodica,

Des Königs in Phrygien Gemah-
lin, eine kluge und verständige Da-
me,
so in Rechts- und Regiments-
Sachen sehr erfahren gewesen. Vid.
Spangenbergs Adel-Spiegel.
p. 427.

Hero,

Ein vortrefflich schönes wohlge-
stalltes Weibesbild aus Sesto, einer
Stadt in Thracien, gebürtig, war
eine Priesterin der Venus, und hat-
te sich ein gewisser Jüngling, Lean-
der
genennet, in selbige so sehr ver-
liebet, daß er, so offt er mit seiner
Geliebte vertraut sprechen wolte,
allezeit des Nachts über den Hel-
lespont
zu schwimmen pflegte. Als
er aber einsmahls auf eben solchen
gefährlichen Wege begriffen war,
u. sich ein Sturm auf dem Meer er-
hub, muste er wegen allzugrosser
Mattigkeit den wütenden Wellen

sein
C c 3

[Spaltenumbruch]

Hermap Hermio
Entſchluß nicht ſatt bewundern
konte, verſprach ihr aus Mitleiden
alle moͤgliche Huͤlffe, brachte es auch
vom Carolo Longueval, Comte de
Buquoy,
ſo weit, daß ſie zu ihrem
Manne in das Gefaͤngniß gelaſſen
wurde. Als ſie nun ſelbigen mit
unter denen Todes-Expectanten
mit nicht geringer Wehmuth und
faſt Todes erſchrecken erblickte, be-
kannte ſie, nachdem ſie ſich wieder-
um in etwas erhohlet, ihm und al-
len Anweſenden, wie daß ſie alles,
was ihr lieb geweſen, verkauffet,
und dadurch unter ſolcher ange-
kom̃enen, Geſtalt ihren Mann zu
raozioniren geſuchet; dieſes zu er-
halten, wuͤrde man ihr doch nicht
verweigern, daß ſie ihren Mann
begleiten und auch die allergrau-
ſamſten Martern mit ihm ausſte-
hen moͤchte. Als nun dieſe wun-
derbare Begebenheit dem Comto
de Buquoy
hinterbracht ward, ver-
langte er beyde Perſonen zu ſehen,
u. wurde durch dieſer Frauen Groß-
muth
dergeſtalt beweget, daß er ihr
und ihrem Manne die Freyheit
ſchenckte. Hilarion de Coſta des
Femmes illuſtres.

Hermaphrodyte. Siehe.
Zwitter.
Hermelin-Fell,

Iſt ein ſchneeweiſſes zartes
und weiches Fellgen von dem Her-
melin,
einem kleinen Wieſel in Lap-
land und Siberien, wormit ſich
das Frauenzimmer allerhand fuͤt-
tern und vorſtoſſen laͤſt.

Hermione,

Eine Tochter des Menelaus und
der ſchoͤnen Helena, ſo noch als ein
klein Maͤgdlein von ihrem Groß-
[Spaltenumbruch]

Hermo Hero
Vater, in Abweſenheit ihres Va-
ters, an den Oreſtes war verſpro-
chen worden. Als aber ihr Vater
Menelaus, nicht wiſſend, daß ſie in
ſeiner Abweſenheit allbereit an einẽ
verſprochen, ſie dem Pyrrho, des A-
chillis
Sohn, zum Weibe beygeleget
hat Oreſtes, als welcher ein naͤheres
und erſtes Recht an ſie zu haben
vermeynte, ihren Mann Pyrrhum
in dem Tempel des Apollinis ermor-
det, und ſeine ehemahlige Braut zu
ſich genommen. Dergleichen Nah-
men fuͤhrte gleichfalls auch eine
Tochter des Martis und der Venus,
nehmlich des Cadmi Eheweib, wel-
cher der Vulcanus ein ſehr ſchoͤnes,
doch vergifftetes Halsband vereh-
ret. Es ward aber dieſe letztere
Hermione mit ihrem Mañe zuletzt
in eine Schlange verwandelt.

Hermodica,

Des Koͤnigs in Phrygien Gemah-
lin, eine kluge und verſtaͤndige Da-
me,
ſo in Rechts- und Regiments-
Sachen ſehr erfahren geweſen. Vid.
Spangenbergs Adel-Spiegel.
p. 427.

Hero,

Ein vortrefflich ſchoͤnes wohlge-
ſtalltes Weibesbild aus Seſto, einer
Stadt in Thracien, gebuͤrtig, war
eine Prieſterin der Venus, und hat-
te ſich ein gewiſſer Juͤngling, Lean-
der
genennet, in ſelbige ſo ſehr ver-
liebet, daß er, ſo offt er mit ſeiner
Geliebte vertraut ſprechen wolte,
allezeit des Nachts uͤber den Hel-
lespont
zu ſchwimmen pflegte. Als
er aber einsmahls auf eben ſolchen
gefaͤhrlichen Wege begriffen war,
u. ſich ein Sturm auf dem Meer er-
hub, muſte er wegen allzugroſſer
Mattigkeit den wuͤtenden Wellen

ſein
C c 3
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[0427] Hermap Hermio Hermo Hero Entſchluß nicht ſatt bewundern konte, verſprach ihr aus Mitleiden alle moͤgliche Huͤlffe, brachte es auch vom Carolo Longueval, Comte de Buquoy, ſo weit, daß ſie zu ihrem Manne in das Gefaͤngniß gelaſſen wurde. Als ſie nun ſelbigen mit unter denen Todes-Expectanten mit nicht geringer Wehmuth und faſt Todes erſchrecken erblickte, be- kannte ſie, nachdem ſie ſich wieder- um in etwas erhohlet, ihm und al- len Anweſenden, wie daß ſie alles, was ihr lieb geweſen, verkauffet, und dadurch unter ſolcher ange- kom̃enen, Geſtalt ihren Mann zu raozioniren geſuchet; dieſes zu er- halten, wuͤrde man ihr doch nicht verweigern, daß ſie ihren Mann begleiten und auch die allergrau- ſamſten Martern mit ihm ausſte- hen moͤchte. Als nun dieſe wun- derbare Begebenheit dem Comto de Buquoy hinterbracht ward, ver- langte er beyde Perſonen zu ſehen, u. wurde durch dieſer Frauen Groß- muth dergeſtalt beweget, daß er ihr und ihrem Manne die Freyheit ſchenckte. Hilarion de Coſta des Femmes illuſtres. Hermaphrodyte. Siehe. Zwitter. Hermelin-Fell, Iſt ein ſchneeweiſſes zartes und weiches Fellgen von dem Her- melin, einem kleinen Wieſel in Lap- land und Siberien, wormit ſich das Frauenzimmer allerhand fuͤt- tern und vorſtoſſen laͤſt. Hermione, Eine Tochter des Menelaus und der ſchoͤnen Helena, ſo noch als ein klein Maͤgdlein von ihrem Groß- Vater, in Abweſenheit ihres Va- ters, an den Oreſtes war verſpro- chen worden. Als aber ihr Vater Menelaus, nicht wiſſend, daß ſie in ſeiner Abweſenheit allbereit an einẽ verſprochen, ſie dem Pyrrho, des A- chillis Sohn, zum Weibe beygeleget hat Oreſtes, als welcher ein naͤheres und erſtes Recht an ſie zu haben vermeynte, ihren Mann Pyrrhum in dem Tempel des Apollinis ermor- det, und ſeine ehemahlige Braut zu ſich genommen. Dergleichen Nah- men fuͤhrte gleichfalls auch eine Tochter des Martis und der Venus, nehmlich des Cadmi Eheweib, wel- cher der Vulcanus ein ſehr ſchoͤnes, doch vergifftetes Halsband vereh- ret. Es ward aber dieſe letztere Hermione mit ihrem Mañe zuletzt in eine Schlange verwandelt. Hermodica, Des Koͤnigs in Phrygien Gemah- lin, eine kluge und verſtaͤndige Da- me, ſo in Rechts- und Regiments- Sachen ſehr erfahren geweſen. Vid. Spangenbergs Adel-Spiegel. p. 427. Hero, Ein vortrefflich ſchoͤnes wohlge- ſtalltes Weibesbild aus Seſto, einer Stadt in Thracien, gebuͤrtig, war eine Prieſterin der Venus, und hat- te ſich ein gewiſſer Juͤngling, Lean- der genennet, in ſelbige ſo ſehr ver- liebet, daß er, ſo offt er mit ſeiner Geliebte vertraut ſprechen wolte, allezeit des Nachts uͤber den Hel- lespont zu ſchwimmen pflegte. Als er aber einsmahls auf eben ſolchen gefaͤhrlichen Wege begriffen war, u. ſich ein Sturm auf dem Meer er- hub, muſte er wegen allzugroſſer Mattigkeit den wuͤtenden Wellen ſein C c 3

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/427>, abgerufen am 24.04.2024.