Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch]

Albu Alber
mählich kochen lassen, biß du mey-
nest, daß es gnug sey. Endlich
thue es vom Feuer, setze es an einen
kühlen Ort, und laß es erkalten.
Wilt du anrichten, nimm den Hahn
aus der Sosse und wickle ihn aus
der Serviette, lege ihn auf eine
Schüssel, garnire mit Citronen und
Gelee und giebs hin. NB. Ob
gleich der Hahn gantz weich in der
Serviette gekochet wird, kan es nicht
zerfallen; Vielmehr bekommt er,
nachdem er kalt worden, ein An-
sehen, wie eine Gallerie, wird auch
auffs neue gantz feste. Solte
derselbe wieder von der Tafel kom-
men, so stecke ihn in seine vorige
Sosse, auch ist ein solch Essen wohl
über 6. Wochen gut zu behalten.
Wer etwan ein Capaune, Gans,
Ente und dergleichen auf diese Art
zurichten will, der gehe nur nach
obiger Vorschrifft, er wird nicht
irren.

Albunea, siehe Sibylla Ti-
burtina.
Alberta

Catharina, aus Böhmen, so um
den Anfang des XVII. Seculi gele-
bet, war M. Nicolai Alberti in Böh-
men gelehrte Tochter, und war
nebst ihrer Mutter-Sprache der
Hebräischen, Griechischen und La-
teinischen sehr kundig. G. Mart. a
Baldhoven in Catalog. Virgin. Eru-
ditar. Parthenic. Westhon. annexo.

Alberta

Joanna, war eine berühmte Hexe
und Zauberin.

[Spaltenumbruch]
Alber Alcme
Albertini

Detta la Reggiana Givoanni.
Eine virtuose und berühmte Sän-
gerin in Italien.

d' Albuquerque,

Eine Spanische Fürstin, Wittbe
des Duc d' Albuquerque, und erste-
re Cammer-Frau der Königin, eine
Dame von grossen Geist und ge-
lehrter Wissenschafft. Die Ano-
nyma
des Memoires de La Cour d'
Espagne
leget ihr ein grosses Lob
bey. P. II. p. 98. & 99.

Alceste,

Die Gemahlin des Thessalischen
Königs Admetus, welche ihren Ge-
mahl so getreu und beständig gelie-
bet, daß, nachdem sie von dem Ora-
culo
vernommen, daß ihr Gemahl
anders nicht von der tödtlichen
Kranckheit auffkähme, als wenn ie-
mand vor ihm stürbe, sie solches in
Ermanglung und Darbiethung ei-
nes andern, aus Liebe selbst auf sich
genommen.

Alcistene,

War eine zu ihrer Zeit vortreff-
liche Mahlerin und Künstlerin.

Alcithoe,

Ein Thebanisches Weib, wel-
che, weil sie dem Baccho nicht an-
dern Weibern gleich opffern wolte,
sondern bey ihren Wollspinnen zu
Hause verblieb, von dem erzürnten
Baccho in eine Fleder-Mauß ver-
wandelt ward.

Alcmena,

Amphitruonis Weib, so in

ihres

[Spaltenumbruch]

Albu Alber
maͤhlich kochen laſſen, biß du mey-
neſt, daß es gnug ſey. Endlich
thue es vom Feuer, ſetze es an einen
kuͤhlen Ort, und laß es erkalten.
Wilt du anrichten, nimm den Hahn
aus der Soſſe und wickle ihn aus
der Serviette, lege ihn auf eine
Schuͤſſel, garnire mit Citronen und
Gelée und giebs hin. NB. Ob
gleich der Hahn gantz weich in der
Serviette gekochet wird, kan es nicht
zerfallen; Vielmehr bekommt er,
nachdem er kalt worden, ein An-
ſehen, wie eine Gallerie, wird auch
auffs neue gantz feſte. Solte
derſelbe wieder von der Tafel kom-
men, ſo ſtecke ihn in ſeine vorige
Soſſe, auch iſt ein ſolch Eſſen wohl
uͤber 6. Wochen gut zu behalten.
Wer etwan ein Capaune, Gans,
Ente und dergleichen auf dieſe Art
zurichten will, der gehe nur nach
obiger Vorſchrifft, er wird nicht
irren.

Albunea, ſiehe Sibylla Ti-
burtina.
Alberta

Catharina, aus Boͤhmen, ſo um
den Anfang des XVII. Seculi gele-
bet, war M. Nicolai Alberti in Boͤh-
men gelehrte Tochter, und war
nebſt ihrer Mutter-Sprache der
Hebraͤiſchen, Griechiſchen und La-
teiniſchen ſehr kundig. G. Mart. a
Baldhoven in Catalog. Virgin. Eru-
ditar. Parthenic. Weſthon. annexo.

Alberta

Joanna, war eine beruͤhmte Hexe
und Zauberin.

[Spaltenumbruch]
Alber Alcme
Albertini

Detta la Reggiana Givoanni.
Eine virtuoſe und beruͤhmte Saͤn-
gerin in Italien.

d’ Albuquerque,

Eine Spaniſche Fuͤrſtin, Wittbe
des Duc d’ Albuquerque, und erſte-
re Cammer-Frau der Koͤnigin, eine
Dame von groſſen Geiſt und ge-
lehrter Wiſſenſchafft. Die Ano-
nyma
des Memoires de La Cour d’
Eſpagne
leget ihr ein groſſes Lob
bey. P. II. p. 98. & 99.

Alceſte,

Die Gemahlin des Theſſaliſchen
Koͤnigs Admetus, welche ihren Ge-
mahl ſo getreu und beſtaͤndig gelie-
bet, daß, nachdem ſie von dem Ora-
culo
vernommen, daß ihr Gemahl
anders nicht von der toͤdtlichen
Kranckheit auffkaͤhme, als wenn ie-
mand vor ihm ſtuͤrbe, ſie ſolches in
Ermanglung und Darbiethung ei-
nes andern, aus Liebe ſelbſt auf ſich
genommen.

Alciſtene,

War eine zu ihrer Zeit vortreff-
liche Mahlerin und Kuͤnſtlerin.

Alcithoe,

Ein Thebaniſches Weib, wel-
che, weil ſie dem Baccho nicht an-
dern Weibern gleich opffern wolte,
ſondern bey ihren Wollſpinnen zu
Hauſe verblieb, von dem erzuͤrnten
Baccho in eine Fleder-Mauß ver-
wandelt ward.

Alcmena,

Amphitruonis Weib, ſo in

ihres
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0046"/><cb n="47"/><lb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Albu Alber</hi></fw><lb/>
ma&#x0364;hlich kochen la&#x017F;&#x017F;en, biß du mey-<lb/>
ne&#x017F;t, daß es gnug &#x017F;ey. Endlich<lb/>
thue es vom Feuer, &#x017F;etze es an einen<lb/>
ku&#x0364;hlen Ort, und laß es erkalten.<lb/>
Wilt du anrichten, nimm den Hahn<lb/>
aus der So&#x017F;&#x017F;e und wickle ihn aus<lb/>
der <hi rendition="#aq">Serviette,</hi> lege ihn auf eine<lb/>
Schu&#x0364;&#x017F;&#x017F;el, <hi rendition="#aq">garnire</hi> mit Citronen und<lb/><hi rendition="#aq">Gelée</hi> und giebs hin. <hi rendition="#aq">NB.</hi> Ob<lb/>
gleich der Hahn gantz weich in der<lb/><hi rendition="#aq">Serviette</hi> gekochet wird, kan es nicht<lb/>
zerfallen; Vielmehr bekommt er,<lb/>
nachdem er kalt worden, ein An-<lb/>
&#x017F;ehen, wie eine Gallerie, wird auch<lb/>
auffs neue gantz fe&#x017F;te. Solte<lb/>
der&#x017F;elbe wieder von der Tafel kom-<lb/>
men, &#x017F;o &#x017F;tecke ihn in &#x017F;eine vorige<lb/>
So&#x017F;&#x017F;e, auch i&#x017F;t ein &#x017F;olch E&#x017F;&#x017F;en wohl<lb/>
u&#x0364;ber 6. Wochen gut zu behalten.<lb/>
Wer etwan ein Capaune, Gans,<lb/>
Ente und dergleichen auf die&#x017F;e Art<lb/>
zurichten will, der gehe nur nach<lb/>
obiger Vor&#x017F;chrifft, er wird nicht<lb/>
irren.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq">Albunea,</hi> <hi rendition="#b">&#x017F;iehe</hi> <hi rendition="#aq">Sibylla Ti-<lb/>
burtina.</hi> </head>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq">Alberta</hi> </head><lb/>
          <p>Catharina, aus Bo&#x0364;hmen, &#x017F;o um<lb/>
den Anfang des <hi rendition="#aq">XVII. Seculi</hi> gele-<lb/>
bet, war <hi rendition="#aq">M. Nicolai Alberti</hi> in Bo&#x0364;h-<lb/>
men gelehrte Tochter, und war<lb/>
neb&#x017F;t ihrer Mutter-Sprache der<lb/>
Hebra&#x0364;i&#x017F;chen, Griechi&#x017F;chen und La-<lb/>
teini&#x017F;chen &#x017F;ehr kundig. <hi rendition="#aq">G. Mart. a<lb/>
Baldhoven in Catalog. Virgin. Eru-<lb/>
ditar. Parthenic. We&#x017F;thon. annexo.</hi></p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq">Alberta</hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Joanna,</hi> war eine beru&#x0364;hmte Hexe<lb/>
und Zauberin.</p><lb/>
          <cb n="48"/>
        </div><lb/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#g">Alber Alcme</hi> </fw><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq">Albertini</hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Detta la Reggiana Givoanni.</hi><lb/>
Eine <hi rendition="#aq">virtuo&#x017F;e</hi> und beru&#x0364;hmte Sa&#x0364;n-<lb/>
gerin in Italien.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq">d&#x2019; Albuquerque,</hi> </head><lb/>
          <p>Eine Spani&#x017F;che Fu&#x0364;r&#x017F;tin, Wittbe<lb/>
des <hi rendition="#aq">Duc d&#x2019; Albuquerque,</hi> und er&#x017F;te-<lb/>
re Cammer-Frau der Ko&#x0364;nigin, eine<lb/><hi rendition="#aq">Dame</hi> von gro&#x017F;&#x017F;en Gei&#x017F;t und ge-<lb/>
lehrter Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chafft. Die <hi rendition="#aq">Ano-<lb/>
nyma</hi> des <hi rendition="#aq">Memoires de La Cour d&#x2019;<lb/>
E&#x017F;pagne</hi> leget ihr ein gro&#x017F;&#x017F;es Lob<lb/>
bey. <hi rendition="#aq">P. II. p.</hi> 98. &amp; 99.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq">Alce&#x017F;te,</hi> </head><lb/>
          <p>Die Gemahlin des <hi rendition="#aq">The&#x017F;&#x017F;ali</hi>&#x017F;chen<lb/>
Ko&#x0364;nigs <hi rendition="#aq">Admetus,</hi> welche ihren Ge-<lb/>
mahl &#x017F;o getreu und be&#x017F;ta&#x0364;ndig gelie-<lb/>
bet, daß, nachdem &#x017F;ie von dem <hi rendition="#aq">Ora-<lb/>
culo</hi> vernommen, daß ihr Gemahl<lb/>
anders nicht von der to&#x0364;dtlichen<lb/>
Kranckheit auffka&#x0364;hme, als wenn ie-<lb/>
mand vor ihm &#x017F;tu&#x0364;rbe, &#x017F;ie &#x017F;olches in<lb/>
Ermanglung und Darbiethung ei-<lb/>
nes andern, aus Liebe &#x017F;elb&#x017F;t auf &#x017F;ich<lb/>
genommen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq">Alci&#x017F;tene,</hi> </head><lb/>
          <p>War eine zu ihrer Zeit vortreff-<lb/>
liche Mahlerin und Ku&#x0364;n&#x017F;tlerin.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq">Alcithoe,</hi> </head><lb/>
          <p>Ein <hi rendition="#aq">Thebani</hi>&#x017F;ches Weib, wel-<lb/>
che, weil &#x017F;ie dem <hi rendition="#aq">Baccho</hi> nicht an-<lb/>
dern Weibern gleich opffern wolte,<lb/>
&#x017F;ondern bey ihren Woll&#x017F;pinnen zu<lb/>
Hau&#x017F;e verblieb, von dem erzu&#x0364;rnten<lb/><hi rendition="#aq">Baccho</hi> in eine Fleder-Mauß ver-<lb/>
wandelt ward.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq">Alcmena,</hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Amphitruonis</hi> Weib, &#x017F;o in<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ihres</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0046] Albu Alber Alber Alcme maͤhlich kochen laſſen, biß du mey- neſt, daß es gnug ſey. Endlich thue es vom Feuer, ſetze es an einen kuͤhlen Ort, und laß es erkalten. Wilt du anrichten, nimm den Hahn aus der Soſſe und wickle ihn aus der Serviette, lege ihn auf eine Schuͤſſel, garnire mit Citronen und Gelée und giebs hin. NB. Ob gleich der Hahn gantz weich in der Serviette gekochet wird, kan es nicht zerfallen; Vielmehr bekommt er, nachdem er kalt worden, ein An- ſehen, wie eine Gallerie, wird auch auffs neue gantz feſte. Solte derſelbe wieder von der Tafel kom- men, ſo ſtecke ihn in ſeine vorige Soſſe, auch iſt ein ſolch Eſſen wohl uͤber 6. Wochen gut zu behalten. Wer etwan ein Capaune, Gans, Ente und dergleichen auf dieſe Art zurichten will, der gehe nur nach obiger Vorſchrifft, er wird nicht irren. Albunea, ſiehe Sibylla Ti- burtina. Alberta Catharina, aus Boͤhmen, ſo um den Anfang des XVII. Seculi gele- bet, war M. Nicolai Alberti in Boͤh- men gelehrte Tochter, und war nebſt ihrer Mutter-Sprache der Hebraͤiſchen, Griechiſchen und La- teiniſchen ſehr kundig. G. Mart. a Baldhoven in Catalog. Virgin. Eru- ditar. Parthenic. Weſthon. annexo. Alberta Joanna, war eine beruͤhmte Hexe und Zauberin. Albertini Detta la Reggiana Givoanni. Eine virtuoſe und beruͤhmte Saͤn- gerin in Italien. d’ Albuquerque, Eine Spaniſche Fuͤrſtin, Wittbe des Duc d’ Albuquerque, und erſte- re Cammer-Frau der Koͤnigin, eine Dame von groſſen Geiſt und ge- lehrter Wiſſenſchafft. Die Ano- nyma des Memoires de La Cour d’ Eſpagne leget ihr ein groſſes Lob bey. P. II. p. 98. & 99. Alceſte, Die Gemahlin des Theſſaliſchen Koͤnigs Admetus, welche ihren Ge- mahl ſo getreu und beſtaͤndig gelie- bet, daß, nachdem ſie von dem Ora- culo vernommen, daß ihr Gemahl anders nicht von der toͤdtlichen Kranckheit auffkaͤhme, als wenn ie- mand vor ihm ſtuͤrbe, ſie ſolches in Ermanglung und Darbiethung ei- nes andern, aus Liebe ſelbſt auf ſich genommen. Alciſtene, War eine zu ihrer Zeit vortreff- liche Mahlerin und Kuͤnſtlerin. Alcithoe, Ein Thebaniſches Weib, wel- che, weil ſie dem Baccho nicht an- dern Weibern gleich opffern wolte, ſondern bey ihren Wollſpinnen zu Hauſe verblieb, von dem erzuͤrnten Baccho in eine Fleder-Mauß ver- wandelt ward. Alcmena, Amphitruonis Weib, ſo in ihres

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/46
Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/46>, abgerufen am 24.04.2024.