Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch]

Lala
Handthierung daselbst zu treiben,
begab. Zu welcher sich auch, weil sie
von ausbündiger Schönheit war,
jedermann, der aus Griechenland
war, begab, ja auch die mächtig-
sten und vornehmsten Häupter, sie
ließ aber niemanden als um grosses
Geld zu, gestallt sie vor eine einige
Nacht zehn tausend Drachmas zu
fodern sich nicht scheuete; derglei-
chen der berühmte Redner Demo-
sthenes,
so dem weit erschollnen Ruf-
fe nach zu dieser schönen Lais nach
Corinth gesegelt war, erfuhr, wel-
cher ihr aber vor Verwunderung
und Erstaunuug zur Antwort gab:
er möchte solche Reue nimmermehr
mit zehen tausend Drachmen er-
kauffen. Letzlich hat sich diese
theure Crämerin nach Thessalien
gemacht, allwo sie das Mannes-
volck in solcher Hochachtung aus
Liebe hielte, daß sie, so offt sie vor
ihr Hauß vorbey giengen, die
Schwellen mit Wein bespritzten,
worüber sich aber die andern Thes-
salischen Weiber so entrüsteten, daß
sie diese schöne Lais, die in dem Ve-
nus
Tempel opffern wolte, aus
Neid und Mißgunst ermordeten.

Lala,

Von Cyzicus oder Spiga, eine
künstliche Vestalische Nonne, so zu
M. Varronis Zeiten gelebet, und
nicht nur allein vortrefflich gemah-
let, sondern auch künstlich in Helf-
fenbein gegraben, wie sie denn ihr
eigenes Contrafait verfertiget.
Plinius meldet von ihr, daß nie-
mahls einiger Mahler eine so ge-
schwinde Hand wie sie gehabt, und
daß sie so vollkommen in der Kunst
gewesen, daß man ihre Wercke vor
[Spaltenumbruch]

Lamm
Gemählde der damahls berühmten
Meister, Sopyli und Dionysii habe
sicher verkauffen können. Vid.
Sandrarts
deutsche Academie T. II.

Lamm,

Agnus, Agneau, ist in der Haus-
haltung ein nützliches Thier: denn
es dienet denen Menschen mit zu-
nehmenden Jahren auf allerhand
Art und Weise. Zwar wollen ih-
rer viel das Lammfleisch nicht loben
weil es gar zu viel Feuchtigkeiten in
sich habe, und deßwegen ungesund
sey: hingegen andere verzehren es
mit desto grössern Appetit und be-
finden sich wohl dabey, wenn es son-
derlich der Koch gut zurichtet, als:
1) Lammfleisch fricassirt; 2) Lamm-
fleisch mit Carfiol; 3) Lammfleisch
mit Muscheln; 4) Lammfleisch
mit Citronen; 5) Lammfleisch mit
sauerer Limonie; 6) Lammfleisch
mit Sauerampffer; 7) Lammfleisch
mit Klösen und Morgeln; 8)
Lammfleisch mit Majoran; 9)
Lammfleisch mit Semmelschnitten;
10) Lammfleisch mit Capern und
kleinen Rosinen; 11) Lammfleisch
mit Spinat; 12) Lammflesch mit
Haferwurtzel; 13) Lammfleisch mit
grüner Petersilie; 14) Lammfleisch
mit Petersilien Wurtzeln; 15)
Lammfleisch mit Selerie; 16)
Lammfleisch mit Schwämmgen und
geschnittenen Rüben; 17) Lamm-
fleisch Estouffade; 18) Lammfleisch
Carbonade; 19) Lammfleisch mit
Zuckerwurtzeln; 20) Lammfleisch
Pasteten; 21) Lammfleisch mit ge-
füllten Sallat; 22) Lammfleisch
mit Saffran; 23) Lammfleisch mit
Krebsen, Morgeln, Spargel, Klöß-
gen etc.; 24) Lammfleisch gespickt

gebraten;

[Spaltenumbruch]

Lala
Handthierung daſelbſt zu treiben,
begab. Zu welcher ſich auch, weil ſie
von ausbuͤndiger Schoͤnheit war,
jedermann, der aus Griechenland
war, begab, ja auch die maͤchtig-
ſten und vornehmſten Haͤupter, ſie
ließ aber niemanden als um groſſes
Geld zu, geſtallt ſie vor eine einige
Nacht zehn tauſend Drachmas zu
fodern ſich nicht ſcheuete; derglei-
chen der beruͤhmte Redner Demo-
ſthenes,
ſo dem weit erſchollnẽ Ruf-
fe nach zu dieſer ſchoͤnen Lais nach
Corinth geſegelt war, erfuhr, wel-
cher ihr aber vor Verwunderung
und Erſtaunuug zur Antwort gab:
er moͤchte ſolche Reue nimmermehr
mit zehen tauſend Drachmen er-
kauffen. Letzlich hat ſich dieſe
theure Craͤmerin nach Theſſalien
gemacht, allwo ſie das Mannes-
volck in ſolcher Hochachtung aus
Liebe hielte, daß ſie, ſo offt ſie vor
ihr Hauß vorbey giengen, die
Schwellen mit Wein beſpritzten,
woruͤber ſich aber die andern Theſ-
ſaliſchen Weiber ſo entruͤſteten, daß
ſie dieſe ſchoͤne Lais, die in dem Ve-
nus
Tempel opffern wolte, aus
Neid und Mißgunſt ermordeten.

Lala,

Von Cyzicus oder Spiga, eine
kuͤnſtliche Veſtaliſche Nonne, ſo zu
M. Varronis Zeiten gelebet, und
nicht nur allein vortrefflich gemah-
let, ſondern auch kuͤnſtlich in Helf-
fenbein gegraben, wie ſie denn ihr
eigenes Contrafait verfertiget.
Plinius meldet von ihr, daß nie-
mahls einiger Mahler eine ſo ge-
ſchwinde Hand wie ſie gehabt, und
daß ſie ſo vollkommen in der Kunſt
geweſen, daß man ihre Wercke vor
[Spaltenumbruch]

Lamm
Gemaͤhlde der damahls beruͤhmten
Meiſter, Sopyli und Dionyſii habe
ſicher verkauffen koͤnnen. Vid.
Sandrarts
deutſche Academie T. II.

Lamm,

Agnus, Agneau, iſt in der Haus-
haltung ein nuͤtzliches Thier: denn
es dienet denen Menſchen mit zu-
nehmenden Jahren auf allerhand
Art und Weiſe. Zwar wollen ih-
rer viel das Lammfleiſch nicht loben
weil es gar zu viel Feuchtigkeiten in
ſich habe, und deßwegen ungeſund
ſey: hingegen andere verzehren es
mit deſto groͤſſern Appetit und be-
finden ſich wohl dabey, wenn es ſon-
derlich der Koch gut zurichtet, als:
1) Lammfleiſch fricasſirt; 2) Lam̃-
fleiſch mit Carfiol; 3) Lammfleiſch
mit Muſcheln; 4) Lammfleiſch
mit Citronen; 5) Lammfleiſch mit
ſauerer Limonie; 6) Lammfleiſch
mit Sauerampffer; 7) Lam̃fleiſch
mit Kloͤſen und Morgeln; 8)
Lammfleiſch mit Majoran; 9)
Lammfleiſch mit Semmelſchnitten;
10) Lammfleiſch mit Capern und
kleinen Roſinen; 11) Lammfleiſch
mit Spinat; 12) Lammfleſch mit
Haferwurtzel; 13) Lam̃fleiſch mit
gruͤner Peterſilie; 14) Lam̃fleiſch
mit Peterſilien Wurtzeln; 15)
Lammfleiſch mit Selerie; 16)
Lammfleiſch mit Schwaͤm̃gen und
geſchnittenen Ruͤben; 17) Lamm-
fleiſch Eſtouffade; 18) Lammfleiſch
Carbonade; 19) Lammfleiſch mit
Zuckerwurtzeln; 20) Lammfleiſch
Paſteten; 21) Lammfleiſch mit ge-
fuͤllten Sallat; 22) Lammfleiſch
mit Saffran; 23) Lammfleiſch mit
Krebſen, Morgeln, Spaꝛgel, Kloͤß-
gen ꝛc.; 24) Lammfleiſch geſpickt

gebraten;
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0582"/><cb n="1119"/><lb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Lala</hi></fw><lb/>
Handthierung da&#x017F;elb&#x017F;t zu treiben,<lb/>
begab. Zu welcher &#x017F;ich auch, weil &#x017F;ie<lb/>
von ausbu&#x0364;ndiger Scho&#x0364;nheit war,<lb/>
jedermann, der aus Griechenland<lb/>
war, begab, ja auch die ma&#x0364;chtig-<lb/>
&#x017F;ten und vornehm&#x017F;ten Ha&#x0364;upter, &#x017F;ie<lb/>
ließ aber niemanden als um gro&#x017F;&#x017F;es<lb/>
Geld zu, ge&#x017F;tallt &#x017F;ie vor eine einige<lb/>
Nacht zehn tau&#x017F;end <hi rendition="#aq">Drachmas</hi> zu<lb/>
fodern &#x017F;ich nicht &#x017F;cheuete; derglei-<lb/>
chen der beru&#x0364;hmte Redner <hi rendition="#aq">Demo-<lb/>
&#x017F;thenes,</hi> &#x017F;o dem weit er&#x017F;chollne&#x0303; Ruf-<lb/>
fe nach zu die&#x017F;er &#x017F;cho&#x0364;nen <hi rendition="#aq">Lais</hi> nach<lb/>
Corinth ge&#x017F;egelt war, erfuhr, wel-<lb/>
cher ihr aber vor Verwunderung<lb/>
und Er&#x017F;taunuug zur Antwort gab:<lb/>
er mo&#x0364;chte &#x017F;olche Reue nimmermehr<lb/>
mit zehen tau&#x017F;end <hi rendition="#aq">Drachmen</hi> er-<lb/>
kauffen. Letzlich hat &#x017F;ich die&#x017F;e<lb/>
theure Cra&#x0364;merin nach The&#x017F;&#x017F;alien<lb/>
gemacht, allwo &#x017F;ie das Mannes-<lb/>
volck in &#x017F;olcher Hochachtung aus<lb/>
Liebe hielte, daß &#x017F;ie, &#x017F;o offt &#x017F;ie vor<lb/>
ihr Hauß vorbey giengen, die<lb/>
Schwellen mit Wein be&#x017F;pritzten,<lb/>
woru&#x0364;ber &#x017F;ich aber die andern The&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ali&#x017F;chen Weiber &#x017F;o entru&#x0364;&#x017F;teten, daß<lb/>
&#x017F;ie die&#x017F;e &#x017F;cho&#x0364;ne <hi rendition="#aq">Lais,</hi> die in dem <hi rendition="#aq">Ve-<lb/>
nus</hi> Tempel opffern wolte, aus<lb/>
Neid und Mißgun&#x017F;t ermordeten.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq">Lala,</hi> </head><lb/>
          <p>Von <hi rendition="#aq">Cyzicus</hi> oder <hi rendition="#aq">Spiga,</hi> eine<lb/>
ku&#x0364;n&#x017F;tliche <hi rendition="#aq">Ve&#x017F;tali</hi>&#x017F;che Nonne, &#x017F;o zu<lb/><hi rendition="#aq">M. Varronis</hi> Zeiten gelebet, und<lb/>
nicht nur allein vortrefflich gemah-<lb/>
let, &#x017F;ondern auch ku&#x0364;n&#x017F;tlich in Helf-<lb/>
fenbein gegraben, wie &#x017F;ie denn ihr<lb/>
eigenes <hi rendition="#aq">Contrafait</hi> verfertiget.<lb/><hi rendition="#aq">Plinius</hi> meldet von ihr, daß nie-<lb/>
mahls einiger Mahler eine &#x017F;o ge-<lb/>
&#x017F;chwinde Hand wie &#x017F;ie gehabt, und<lb/>
daß &#x017F;ie &#x017F;o vollkommen in der Kun&#x017F;t<lb/>
gewe&#x017F;en, daß man ihre Wercke vor<lb/><cb n="1120"/><lb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Lamm</hi></fw><lb/>
Gema&#x0364;hlde der damahls beru&#x0364;hmten<lb/>
Mei&#x017F;ter, <hi rendition="#aq">Sopyli</hi> und <hi rendition="#aq">Diony&#x017F;ii</hi> habe<lb/>
&#x017F;icher verkauffen ko&#x0364;nnen. <hi rendition="#aq">Vid.<lb/>
Sandrarts</hi> deut&#x017F;che <hi rendition="#aq">Academie T. II.</hi></p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Lamm,</hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Agnus, Agneau,</hi> i&#x017F;t in der Haus-<lb/>
haltung ein nu&#x0364;tzliches Thier: denn<lb/>
es dienet denen Men&#x017F;chen mit zu-<lb/>
nehmenden Jahren auf allerhand<lb/>
Art und Wei&#x017F;e. Zwar wollen ih-<lb/>
rer viel das Lammflei&#x017F;ch nicht loben<lb/>
weil es gar zu viel Feuchtigkeiten in<lb/>
&#x017F;ich habe, und deßwegen unge&#x017F;und<lb/>
&#x017F;ey: hingegen andere verzehren es<lb/>
mit de&#x017F;to gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;ern <hi rendition="#aq">Appetit</hi> und be-<lb/>
finden &#x017F;ich wohl dabey, wenn es &#x017F;on-<lb/>
derlich der Koch gut zurichtet, als:<lb/>
1) Lammflei&#x017F;ch <hi rendition="#aq">fricas&#x017F;irt;</hi> 2) Lam&#x0303;-<lb/>
flei&#x017F;ch mit Carfiol; 3) Lammflei&#x017F;ch<lb/>
mit Mu&#x017F;cheln; 4) Lammflei&#x017F;ch<lb/>
mit Citronen; 5) Lammflei&#x017F;ch mit<lb/>
&#x017F;auerer <hi rendition="#aq">Limonie;</hi> 6) Lammflei&#x017F;ch<lb/>
mit Sauerampffer; 7) Lam&#x0303;flei&#x017F;ch<lb/>
mit Klo&#x0364;&#x017F;en und Morgeln; 8)<lb/>
Lammflei&#x017F;ch mit Majoran; 9)<lb/>
Lammflei&#x017F;ch mit Semmel&#x017F;chnitten;<lb/>
10) Lammflei&#x017F;ch mit Capern und<lb/>
kleinen Ro&#x017F;inen; 11) Lammflei&#x017F;ch<lb/>
mit Spinat; 12) Lammfle&#x017F;ch mit<lb/>
Haferwurtzel; 13) Lam&#x0303;flei&#x017F;ch mit<lb/>
gru&#x0364;ner Peter&#x017F;ilie; 14) Lam&#x0303;flei&#x017F;ch<lb/>
mit Peter&#x017F;ilien Wurtzeln; 15)<lb/>
Lammflei&#x017F;ch mit Selerie; 16)<lb/>
Lammflei&#x017F;ch mit Schwa&#x0364;m&#x0303;gen und<lb/>
ge&#x017F;chnittenen Ru&#x0364;ben; 17) Lamm-<lb/>
flei&#x017F;ch <hi rendition="#aq">E&#x017F;touffade;</hi> 18) Lammflei&#x017F;ch<lb/><hi rendition="#aq">Carbonade;</hi> 19) Lammflei&#x017F;ch mit<lb/>
Zuckerwurtzeln; 20) Lammflei&#x017F;ch<lb/>
Pa&#x017F;teten; 21) Lammflei&#x017F;ch mit ge-<lb/>
fu&#x0364;llten Sallat; 22) Lammflei&#x017F;ch<lb/>
mit Saffran; 23) Lammflei&#x017F;ch mit<lb/>
Kreb&#x017F;en, Morgeln, Spa&#xA75B;gel, Klo&#x0364;ß-<lb/>
gen &#xA75B;c.; 24) Lammflei&#x017F;ch ge&#x017F;pickt<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">gebraten;</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0582] Lala Lamm Handthierung daſelbſt zu treiben, begab. Zu welcher ſich auch, weil ſie von ausbuͤndiger Schoͤnheit war, jedermann, der aus Griechenland war, begab, ja auch die maͤchtig- ſten und vornehmſten Haͤupter, ſie ließ aber niemanden als um groſſes Geld zu, geſtallt ſie vor eine einige Nacht zehn tauſend Drachmas zu fodern ſich nicht ſcheuete; derglei- chen der beruͤhmte Redner Demo- ſthenes, ſo dem weit erſchollnẽ Ruf- fe nach zu dieſer ſchoͤnen Lais nach Corinth geſegelt war, erfuhr, wel- cher ihr aber vor Verwunderung und Erſtaunuug zur Antwort gab: er moͤchte ſolche Reue nimmermehr mit zehen tauſend Drachmen er- kauffen. Letzlich hat ſich dieſe theure Craͤmerin nach Theſſalien gemacht, allwo ſie das Mannes- volck in ſolcher Hochachtung aus Liebe hielte, daß ſie, ſo offt ſie vor ihr Hauß vorbey giengen, die Schwellen mit Wein beſpritzten, woruͤber ſich aber die andern Theſ- ſaliſchen Weiber ſo entruͤſteten, daß ſie dieſe ſchoͤne Lais, die in dem Ve- nus Tempel opffern wolte, aus Neid und Mißgunſt ermordeten. Lala, Von Cyzicus oder Spiga, eine kuͤnſtliche Veſtaliſche Nonne, ſo zu M. Varronis Zeiten gelebet, und nicht nur allein vortrefflich gemah- let, ſondern auch kuͤnſtlich in Helf- fenbein gegraben, wie ſie denn ihr eigenes Contrafait verfertiget. Plinius meldet von ihr, daß nie- mahls einiger Mahler eine ſo ge- ſchwinde Hand wie ſie gehabt, und daß ſie ſo vollkommen in der Kunſt geweſen, daß man ihre Wercke vor Gemaͤhlde der damahls beruͤhmten Meiſter, Sopyli und Dionyſii habe ſicher verkauffen koͤnnen. Vid. Sandrarts deutſche Academie T. II. Lamm, Agnus, Agneau, iſt in der Haus- haltung ein nuͤtzliches Thier: denn es dienet denen Menſchen mit zu- nehmenden Jahren auf allerhand Art und Weiſe. Zwar wollen ih- rer viel das Lammfleiſch nicht loben weil es gar zu viel Feuchtigkeiten in ſich habe, und deßwegen ungeſund ſey: hingegen andere verzehren es mit deſto groͤſſern Appetit und be- finden ſich wohl dabey, wenn es ſon- derlich der Koch gut zurichtet, als: 1) Lammfleiſch fricasſirt; 2) Lam̃- fleiſch mit Carfiol; 3) Lammfleiſch mit Muſcheln; 4) Lammfleiſch mit Citronen; 5) Lammfleiſch mit ſauerer Limonie; 6) Lammfleiſch mit Sauerampffer; 7) Lam̃fleiſch mit Kloͤſen und Morgeln; 8) Lammfleiſch mit Majoran; 9) Lammfleiſch mit Semmelſchnitten; 10) Lammfleiſch mit Capern und kleinen Roſinen; 11) Lammfleiſch mit Spinat; 12) Lammfleſch mit Haferwurtzel; 13) Lam̃fleiſch mit gruͤner Peterſilie; 14) Lam̃fleiſch mit Peterſilien Wurtzeln; 15) Lammfleiſch mit Selerie; 16) Lammfleiſch mit Schwaͤm̃gen und geſchnittenen Ruͤben; 17) Lamm- fleiſch Eſtouffade; 18) Lammfleiſch Carbonade; 19) Lammfleiſch mit Zuckerwurtzeln; 20) Lammfleiſch Paſteten; 21) Lammfleiſch mit ge- fuͤllten Sallat; 22) Lammfleiſch mit Saffran; 23) Lammfleiſch mit Krebſen, Morgeln, Spaꝛgel, Kloͤß- gen ꝛc.; 24) Lammfleiſch geſpickt gebraten;

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/582
Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/582>, abgerufen am 28.03.2024.