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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Mechtil Mekin
ser Ottonis l. Tochter, eine gelehr-
te Princeßin, der Wittekind, der
berühmte Corbeische Mönch, seine
drey Bücher Annalium dediciret
hat. Vid. Matthiae Theatr. Histor.
p.
864.

Mechtildis,

Ludwigs des Sanfftmüthigen,
Churfürsten in der Pfaltz Tochter,
und Ludovici II. des ältern, Gra-
fens zu Würtenberg Gemahlin,
eine qualificirte Dame, welche sol-
che Liebe zu denen Studiis trug, daß
sie nicht nur ihren andern Gemahl,
Albrecht, Hertzogen von Oester-
reich A. 1461. zu Aufrichtung der
Universität zu Freyburg im Briß-
gau, sondern auch ihren Sohn,
Graf Eberharden zu Stifftung der
Tübingischen Universität A. 1477.
veranlassete und auffmunterte.

Mechtildis,

Eine Gräfin von Hackeborn
und Nonne zu Helepde, Benedi-
ctiner-Ordens in der Grafschafft
Mannsfeld, so um das Jahr Chri-
sti 1300. floriret, hat viele Offen-
bahrungen und Visionen hinter-
lassen, auch ein Buch von der geist-
lichen Gnade geschrieben, welches
in Lateinischer, Frantzöischer und
Italiänischer Sprache sehr offte
gedruckt worden. Ihr güldnes
Gebet-Buch ist zu München ge-
druckt A. 1614. Flacius setzet sie in
seinen Catalogum mit unter die
Testes Veritatis p. 774. & 793.
was aber D. Feustking von ihr hält,
ist in seinem Gynaeceo Haeretic. Fa-
natic. p. 471. seqq.
zu lesen.

Meckinsia,

Bathusia, war eine sehr gelehrte
[Spaltenumbruch]

Medea Medul
Matrone, und wird von der ge-
lehrten Schurmannin in einer E-
pistel, so sie an Simonds d'Evves
geschrieben, p. 218. sehr gerühmet.

Medea,

Eine Tochter des Colchi-
schen Königs AEetae, verstunde die
Zauberey und Artzney-Kunst, so
sie von der Hecate erlernet. Sie
liebte den Jason hefftig, dem sie auch
als er nach Colchis reisete, um da-
selbst das göldne Vließ zu erobern,
vorhero sattsam unterwiesen, wie
er der Argonauten Heer sicher
dämpffen, die Feuer speyenden Stie-
re jagen, den Drachen, der das
göldne Vließ bewachte, überwälti-
gen, ihn hernach ermorden, und
auf solche Art sicher diesen köstli-
chen Raub darvon bringen könte.
Mit dem Jason hat sie 4. Söhne,
nehmlich den Mermyrum. Phaere-
tem, Polyxenum
und Thessalum,
gezeuget. Als Jason sich endlich
nach einer andern Frau nehmlich
des Corinthischen Königs Creon-
tis
Tochter, die Glaucam oder Creu-
sam,
umsahe, ward Medea so ey-
fersüchtig hierüber, daß sie die
Glaucam, nebst ihrem Vater Cre-
onte,
nachdem sie jener einen be-
zauberten Hochzeit-Schleyer über-
sendet, mit samt dem Königlichen
Pallaste verbrandte, und alle ihre
Söhne, so sie mit dem Jason zuvor
erzeuget hatte, aus Zorn und Rach-
gier abschlachtete.

Medullina,

Eine Römische Jungfer, ward
von ihren eigenem Vater in Trun-
ckenheit und im Finstern ge-
schwängert; zoge ihm, damit sie

ihren
Frauenzimmer-Lexicon. R r

[Spaltenumbruch]

Mechtil Mekin
ſer Ottonis l. Tochter, eine gelehr-
te Princeßin, der Wittekind, der
beruͤhmte Corbeiſche Moͤnch, ſeine
drey Buͤcher Annalium dediciret
hat. Vid. Matthiæ Theatr. Hiſtor.
p.
864.

Mechtildis,

Ludwigs des Sanfftmuͤthigen,
Churfuͤrſten in der Pfaltz Tochter,
und Ludovici II. des aͤltern, Gra-
fens zu Wuͤrtenberg Gemahlin,
eine qualificirte Dame, welche ſol-
che Liebe zu denen Studiis trug, daß
ſie nicht nur ihren andern Gemahl,
Albrecht, Hertzogen von Oeſter-
reich A. 1461. zu Aufrichtung der
Univerſitaͤt zu Freyburg im Briß-
gau, ſondern auch ihren Sohn,
Graf Eberharden zu Stifftung der
Tuͤbingiſchen Univeꝛſitaͤt A. 1477.
veranlaſſete und auffmunterte.

Mechtildis,

Eine Graͤfin von Hackeborn
und Nonne zu Helepde, Benedi-
ctiner-Ordens in der Grafſchafft
Mannsfeld, ſo um das Jahr Chri-
ſti 1300. floriret, hat viele Offen-
bahrungen und Viſionen hinter-
laſſen, auch ein Buch von der geiſt-
lichen Gnade geſchrieben, welches
in Lateiniſcher, Frantzoͤiſcher und
Italiaͤniſcher Sprache ſehr offte
gedruckt worden. Ihr guͤldnes
Gebet-Buch iſt zu Muͤnchen ge-
druckt A. 1614. Flacius ſetzet ſie in
ſeinen Catalogum mit unter die
Teſtes Veritatis p. 774. & 793.
was aber D. Feuſtking von ihr haͤlt,
iſt in ſeinem Gynæceo Hæretic. Fa-
natic. p. 471. ſeqq.
zu leſen.

Meckinſia,

Bathuſia, war eine ſehr gelehrte
[Spaltenumbruch]

Medea Medul
Matrone, und wird von der ge-
lehrten Schurmannin in einer E-
piſtel, ſo ſie an Simonds d’Evves
geſchrieben, p. 218. ſehr geruͤhmet.

Medea,

Eine Tochter des Colchi-
ſchen Koͤnigs Æetæ, verſtunde die
Zauberey und Artzney-Kunſt, ſo
ſie von der Hecate erlernet. Sie
liebte den Jaſon hefftig, dem ſie auch
als er nach Colchis reiſete, um da-
ſelbſt das goͤldne Vließ zu erobern,
vorhero ſattſam unterwieſen, wie
er der Argonauten Heer ſicher
daͤmpffen, die Feuer ſpeyendẽ Stie-
re jagen, den Drachen, der das
goͤldne Vließ bewachte, uͤberwaͤlti-
gen, ihn hernach ermorden, und
auf ſolche Art ſicher dieſen koͤſtli-
chen Raub darvon bringen koͤnte.
Mit dem Jaſon hat ſie 4. Soͤhne,
nehmlich den Mermyrum. Phære-
tem, Polyxenum
und Theſſalum,
gezeuget. Als Jaſon ſich endlich
nach einer andern Frau nehmlich
des Corinthiſchen Koͤnigs Creon-
tis
Tochter, die Glaucam oder Creu-
ſam,
umſahe, ward Medea ſo ey-
ferſuͤchtig hieruͤber, daß ſie die
Glaucam, nebſt ihrem Vater Cre-
onte,
nachdem ſie jener einen be-
zauberten Hochzeit-Schleyer uͤber-
ſendet, mit ſamt dem Koͤniglichen
Pallaſte verbrandte, und alle ihre
Soͤhne, ſo ſie mit dem Jaſon zuvor
erzeuget hatte, aus Zorn und Rach-
gier abſchlachtete.

Medullina,

Eine Roͤmiſche Jungfer, ward
von ihren eigenem Vater in Trun-
ckenheit und im Finſtern ge-
ſchwaͤngert; zoge ihm, damit ſie

ihren
Frauenzim̃er-Lexicon. R r
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[0647] Mechtil Mekin Medea Medul ſer Ottonis l. Tochter, eine gelehr- te Princeßin, der Wittekind, der beruͤhmte Corbeiſche Moͤnch, ſeine drey Buͤcher Annalium dediciret hat. Vid. Matthiæ Theatr. Hiſtor. p. 864. Mechtildis, Ludwigs des Sanfftmuͤthigen, Churfuͤrſten in der Pfaltz Tochter, und Ludovici II. des aͤltern, Gra- fens zu Wuͤrtenberg Gemahlin, eine qualificirte Dame, welche ſol- che Liebe zu denen Studiis trug, daß ſie nicht nur ihren andern Gemahl, Albrecht, Hertzogen von Oeſter- reich A. 1461. zu Aufrichtung der Univerſitaͤt zu Freyburg im Briß- gau, ſondern auch ihren Sohn, Graf Eberharden zu Stifftung der Tuͤbingiſchen Univeꝛſitaͤt A. 1477. veranlaſſete und auffmunterte. Mechtildis, Eine Graͤfin von Hackeborn und Nonne zu Helepde, Benedi- ctiner-Ordens in der Grafſchafft Mannsfeld, ſo um das Jahr Chri- ſti 1300. floriret, hat viele Offen- bahrungen und Viſionen hinter- laſſen, auch ein Buch von der geiſt- lichen Gnade geſchrieben, welches in Lateiniſcher, Frantzoͤiſcher und Italiaͤniſcher Sprache ſehr offte gedruckt worden. Ihr guͤldnes Gebet-Buch iſt zu Muͤnchen ge- druckt A. 1614. Flacius ſetzet ſie in ſeinen Catalogum mit unter die Teſtes Veritatis p. 774. & 793. was aber D. Feuſtking von ihr haͤlt, iſt in ſeinem Gynæceo Hæretic. Fa- natic. p. 471. ſeqq. zu leſen. Meckinſia, Bathuſia, war eine ſehr gelehrte Matrone, und wird von der ge- lehrten Schurmannin in einer E- piſtel, ſo ſie an Simonds d’Evves geſchrieben, p. 218. ſehr geruͤhmet. Medea, Eine Tochter des Colchi- ſchen Koͤnigs Æetæ, verſtunde die Zauberey und Artzney-Kunſt, ſo ſie von der Hecate erlernet. Sie liebte den Jaſon hefftig, dem ſie auch als er nach Colchis reiſete, um da- ſelbſt das goͤldne Vließ zu erobern, vorhero ſattſam unterwieſen, wie er der Argonauten Heer ſicher daͤmpffen, die Feuer ſpeyendẽ Stie- re jagen, den Drachen, der das goͤldne Vließ bewachte, uͤberwaͤlti- gen, ihn hernach ermorden, und auf ſolche Art ſicher dieſen koͤſtli- chen Raub darvon bringen koͤnte. Mit dem Jaſon hat ſie 4. Soͤhne, nehmlich den Mermyrum. Phære- tem, Polyxenum und Theſſalum, gezeuget. Als Jaſon ſich endlich nach einer andern Frau nehmlich des Corinthiſchen Koͤnigs Creon- tis Tochter, die Glaucam oder Creu- ſam, umſahe, ward Medea ſo ey- ferſuͤchtig hieruͤber, daß ſie die Glaucam, nebſt ihrem Vater Cre- onte, nachdem ſie jener einen be- zauberten Hochzeit-Schleyer uͤber- ſendet, mit ſamt dem Koͤniglichen Pallaſte verbrandte, und alle ihre Soͤhne, ſo ſie mit dem Jaſon zuvor erzeuget hatte, aus Zorn und Rach- gier abſchlachtete. Medullina, Eine Roͤmiſche Jungfer, ward von ihren eigenem Vater in Trun- ckenheit und im Finſtern ge- ſchwaͤngert; zoge ihm, damit ſie ihren Frauenzim̃er-Lexicon. R r

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/647>, abgerufen am 25.04.2024.