Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Oberb Oberh
O.
Ober-Base,

Heisset auf dem Stammbaum
des Ober-Elter-Vater Schwester.

Ober-Bette. siehe. Deck-
Bette.
Oberbettzügen, oder, Deck-
bettzügen,

Seynd grosse, von weissen oder
blauen Damast, Zwillig, Stan-
gen- oder anderer weisser Leinwand
verfertigte Zügen, wormit die O-
ber- oder Deckbetten bekleidet und
überzogen werden.

Ober-Elter-Mutter, oder,
Uran-Frau,

Heisset der Elter- oder Grosse-
Mutter ihre Mutter.

von Oberfeldt,

Susanna, gebohrne Rusche-
plattin, und hernachmahls Ver-
mählte von Nannexen, eine in der
Lateinischen Poesie erfahrne Da-
me, so von dem Rehebockischen
Wappen ein artiges und sinnrei-
ches Lateinisches Epigramma ver-
fertiget. Vid. Lezner. in Histor.
Ludovici Pii. c.
61.

Ober-Hoffmeisterin,

Ist die erste und vornehmste
Dame vom Range, unter denen
Hof-Dames und Cammer-Frau-
en, zu einer Kayserin, Königin
oder Fürstin Staat und Bedie-
nung bestimmet; heisset die erste
Ehren-Dame, oder Dame d'ho-
neur.

[Spaltenumbruch]
Oberm Obst
Ober-Muhme,

Heisset der Ober-Elter-Mutter
ihre Schwester.

Oberschale,

Heisset dem Weibesvolck bey
dem Fleisch-Einkauff das oberste
Stück Ziem, so von der Keile des
Rindes gehacket wird.

Oberta,

Jana, war eine beruffene Zaube-
rin und Hexe.

Oblaten,

Sind ein gantz dünnes Geba-
ckens, das aus einem Teig von
Mehl, Milch, Eyern und etwas
Gewürtz vermischet, in einem ge-
linden Oblaten-Eisen bey gelinden
Feuer gebacken wird.

Oblat-Eisen,

Ist ein aus Eisen verfertigtes
Instrument, aus 2. breiten auf
einander passenden Theilen beste-
hend, worinnen die Oblaten geba-
cken und zubereitet werden.

Obst anreyhen,

Heisset das geschälte und zer-
schnittene Obst, mit der Anreyhe-
Nadel an Bindfaden reyhen, und
selbiges entweder an die Sonne
Reyhenweise herunter hengen,
oder in höltzerne Rahmen und
Reiffe spannen.

Obst backen,

Heisset das geschälte oder unge-
schälte Obst in Backofen schieben,
und darinnen dürre werden lassen.

Obst-
U u 2
[Spaltenumbruch]
Oberb Oberh
O.
Ober-Baſe,

Heiſſet auf dem Stammbaum
des Ober-Elter-Vater Schweſter.

Ober-Bette. ſiehe. Deck-
Bette.
Oberbettzuͤgen, oder, Deck-
bettzuͤgen,

Seynd groſſe, von weiſſen oder
blauen Damaſt, Zwillig, Stan-
gen- oder anderer weiſſer Leinwand
verfertigte Zuͤgen, wormit die O-
ber- oder Deckbetten bekleidet und
uͤberzogen werden.

Ober-Elter-Mutter, oder,
Uran-Frau,

Heiſſet der Elter- oder Groſſe-
Mutter ihre Mutter.

von Oberfeldt,

Suſanna, gebohrne Ruſche-
plattin, und hernachmahls Ver-
maͤhlte von Nannexen, eine in der
Lateiniſchen Poeſie erfahrne Da-
me, ſo von dem Rehebockiſchen
Wappen ein artiges und ſinnrei-
ches Lateiniſches Epigramma ver-
fertiget. Vid. Lezner. in Hiſtor.
Ludovici Pii. c.
61.

Ober-Hoffmeiſterin,

Iſt die erſte und vornehmſte
Dame vom Range, unter denen
Hof-Dames und Cammer-Frau-
en, zu einer Kayſerin, Koͤnigin
oder Fuͤrſtin Staat und Bedie-
nung beſtimmet; heiſſet die erſte
Ehren-Dame, oder Dame d’ho-
neur.

[Spaltenumbruch]
Oberm Obſt
Ober-Muhme,

Heiſſet der Ober-Elter-Mutter
ihre Schweſter.

Oberſchale,

Heiſſet dem Weibesvolck bey
dem Fleiſch-Einkauff das oberſte
Stuͤck Ziem, ſo von der Keile des
Rindes gehacket wird.

Oberta,

Jana, war eine beruffene Zaube-
rin und Hexe.

Oblaten,

Sind ein gantz duͤnnes Geba-
ckens, das aus einem Teig von
Mehl, Milch, Eyern und etwas
Gewuͤrtz vermiſchet, in einem ge-
linden Oblaten-Eiſen bey gelinden
Feuer gebacken wird.

Oblat-Eiſen,

Iſt ein aus Eiſen verfertigtes
Inſtrument, aus 2. breiten auf
einander paſſenden Theilen beſte-
hend, worinnen die Oblaten geba-
cken und zubereitet werden.

Obſt anreyhen,

Heiſſet das geſchaͤlte und zer-
ſchnittene Obſt, mit der Anreyhe-
Nadel an Bindfaden reyhen, und
ſelbiges entweder an die Sonne
Reyhenweiſe herunter hengen,
oder in hoͤltzerne Rahmen und
Reiffe ſpannen.

Obſt backen,

Heiſſet das geſchaͤlte oder unge-
ſchaͤlte Obſt in Backofen ſchieben,
und darinnen duͤrre werden laſſen.

Obſt-
U u 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0697"/>
          <cb n="1349"/>
        </div>
      </div><lb/>
      <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#g">Oberb Oberh</hi> </fw><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#aq">O.</hi> </hi> </head><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Ober-Ba&#x017F;e,</hi> </head><lb/>
          <p>Hei&#x017F;&#x017F;et auf dem Stammbaum<lb/>
des Ober-Elter-Vater Schwe&#x017F;ter.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Ober-Bette. &#x017F;iehe. Deck-<lb/>
Bette.</hi> </head>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Oberbettzu&#x0364;gen, oder, Deck-<lb/>
bettzu&#x0364;gen,</hi> </head><lb/>
          <p>Seynd gro&#x017F;&#x017F;e, von wei&#x017F;&#x017F;en oder<lb/>
blauen Dama&#x017F;t, Zwillig, Stan-<lb/>
gen- oder anderer wei&#x017F;&#x017F;er Leinwand<lb/>
verfertigte Zu&#x0364;gen, wormit die O-<lb/>
ber- oder Deckbetten bekleidet und<lb/>
u&#x0364;berzogen werden.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Ober-Elter-Mutter, oder,<lb/>
Uran-Frau,</hi> </head><lb/>
          <p>Hei&#x017F;&#x017F;et der Elter- oder Gro&#x017F;&#x017F;e-<lb/>
Mutter ihre Mutter.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>von <hi rendition="#b">Oberfeldt,</hi></head><lb/>
          <p>Su&#x017F;anna, gebohrne Ru&#x017F;che-<lb/>
plattin, und hernachmahls Ver-<lb/>
ma&#x0364;hlte von Nannexen, eine in der<lb/>
Lateini&#x017F;chen Poe&#x017F;ie erfahrne Da-<lb/>
me, &#x017F;o von dem Rehebocki&#x017F;chen<lb/>
Wappen ein artiges und &#x017F;innrei-<lb/>
ches Lateini&#x017F;ches <hi rendition="#aq">Epigramma</hi> ver-<lb/>
fertiget. <hi rendition="#aq">Vid. Lezner. in Hi&#x017F;tor.<lb/>
Ludovici Pii. c.</hi> 61.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Ober-Hoffmei&#x017F;terin,</hi> </head><lb/>
          <p>I&#x017F;t die er&#x017F;te und vornehm&#x017F;te<lb/>
Dame vom Range, unter denen<lb/>
Hof-Dames und Cammer-Frau-<lb/>
en, zu einer Kay&#x017F;erin, Ko&#x0364;nigin<lb/>
oder Fu&#x0364;r&#x017F;tin Staat und Bedie-<lb/>
nung be&#x017F;timmet; hei&#x017F;&#x017F;et die er&#x017F;te<lb/>
Ehren-Dame, oder <hi rendition="#aq">Dame d&#x2019;ho-<lb/>
neur.</hi></p><lb/>
          <cb n="1350"/>
        </div><lb/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#g">Oberm Ob&#x017F;t</hi> </fw><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Ober-Muhme,</hi> </head><lb/>
          <p>Hei&#x017F;&#x017F;et der Ober-Elter-Mutter<lb/>
ihre Schwe&#x017F;ter.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Ober&#x017F;chale,</hi> </head><lb/>
          <p>Hei&#x017F;&#x017F;et dem Weibesvolck bey<lb/>
dem Flei&#x017F;ch-Einkauff das ober&#x017F;te<lb/>
Stu&#x0364;ck Ziem, &#x017F;o von der Keile des<lb/>
Rindes gehacket wird.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq">Oberta,</hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Jana,</hi> war eine beruffene Zaube-<lb/>
rin und Hexe.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Oblaten,</hi> </head><lb/>
          <p>Sind ein gantz du&#x0364;nnes Geba-<lb/>
ckens, das aus einem Teig von<lb/>
Mehl, Milch, Eyern und etwas<lb/>
Gewu&#x0364;rtz vermi&#x017F;chet, in einem ge-<lb/>
linden Oblaten-Ei&#x017F;en bey gelinden<lb/>
Feuer gebacken wird.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Oblat-Ei&#x017F;en,</hi> </head><lb/>
          <p>I&#x017F;t ein aus Ei&#x017F;en verfertigtes<lb/>
In&#x017F;trument, aus 2. breiten auf<lb/>
einander pa&#x017F;&#x017F;enden Theilen be&#x017F;te-<lb/>
hend, worinnen die Oblaten geba-<lb/>
cken und zubereitet werden.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Ob&#x017F;t anreyhen,</hi> </head><lb/>
          <p>Hei&#x017F;&#x017F;et das ge&#x017F;cha&#x0364;lte und zer-<lb/>
&#x017F;chnittene Ob&#x017F;t, mit der Anreyhe-<lb/>
Nadel an Bindfaden reyhen, und<lb/>
&#x017F;elbiges entweder an die Sonne<lb/>
Reyhenwei&#x017F;e herunter hengen,<lb/>
oder in ho&#x0364;ltzerne Rahmen und<lb/>
Reiffe &#x017F;pannen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Ob&#x017F;t backen,</hi> </head><lb/>
          <p>Hei&#x017F;&#x017F;et das ge&#x017F;cha&#x0364;lte oder unge-<lb/>
&#x017F;cha&#x0364;lte Ob&#x017F;t in Backofen &#x017F;chieben,<lb/>
und darinnen du&#x0364;rre werden la&#x017F;&#x017F;en.<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">U u 2</fw><fw place="bottom" type="catch">Ob&#x017F;t-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0697] Oberb Oberh Oberm Obſt O. Ober-Baſe, Heiſſet auf dem Stammbaum des Ober-Elter-Vater Schweſter. Ober-Bette. ſiehe. Deck- Bette. Oberbettzuͤgen, oder, Deck- bettzuͤgen, Seynd groſſe, von weiſſen oder blauen Damaſt, Zwillig, Stan- gen- oder anderer weiſſer Leinwand verfertigte Zuͤgen, wormit die O- ber- oder Deckbetten bekleidet und uͤberzogen werden. Ober-Elter-Mutter, oder, Uran-Frau, Heiſſet der Elter- oder Groſſe- Mutter ihre Mutter. von Oberfeldt, Suſanna, gebohrne Ruſche- plattin, und hernachmahls Ver- maͤhlte von Nannexen, eine in der Lateiniſchen Poeſie erfahrne Da- me, ſo von dem Rehebockiſchen Wappen ein artiges und ſinnrei- ches Lateiniſches Epigramma ver- fertiget. Vid. Lezner. in Hiſtor. Ludovici Pii. c. 61. Ober-Hoffmeiſterin, Iſt die erſte und vornehmſte Dame vom Range, unter denen Hof-Dames und Cammer-Frau- en, zu einer Kayſerin, Koͤnigin oder Fuͤrſtin Staat und Bedie- nung beſtimmet; heiſſet die erſte Ehren-Dame, oder Dame d’ho- neur. Ober-Muhme, Heiſſet der Ober-Elter-Mutter ihre Schweſter. Oberſchale, Heiſſet dem Weibesvolck bey dem Fleiſch-Einkauff das oberſte Stuͤck Ziem, ſo von der Keile des Rindes gehacket wird. Oberta, Jana, war eine beruffene Zaube- rin und Hexe. Oblaten, Sind ein gantz duͤnnes Geba- ckens, das aus einem Teig von Mehl, Milch, Eyern und etwas Gewuͤrtz vermiſchet, in einem ge- linden Oblaten-Eiſen bey gelinden Feuer gebacken wird. Oblat-Eiſen, Iſt ein aus Eiſen verfertigtes Inſtrument, aus 2. breiten auf einander paſſenden Theilen beſte- hend, worinnen die Oblaten geba- cken und zubereitet werden. Obſt anreyhen, Heiſſet das geſchaͤlte und zer- ſchnittene Obſt, mit der Anreyhe- Nadel an Bindfaden reyhen, und ſelbiges entweder an die Sonne Reyhenweiſe herunter hengen, oder in hoͤltzerne Rahmen und Reiffe ſpannen. Obſt backen, Heiſſet das geſchaͤlte oder unge- ſchaͤlte Obſt in Backofen ſchieben, und darinnen duͤrre werden laſſen. Obſt- U u 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/697
Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/697>, abgerufen am 28.03.2024.