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Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874.

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h. Communion mich, die Mutter, begnadigen, damit ich
sie, Deine Lieblinge, zu diesem Ziele führen möge. So
erfülle denn Deine liebevolle Absicht an mir! Mache durch
Deine mächtige Gnade mich zu einer wahrhaft guten Mut-
ter an meinen Kindern; statte mich reichlich aus mit allen
Eigenschaften und Tugenden einer guten Muter; segne Du
all mein Thun an ihnen!

O Herr, wäre es mir vergönnt gewesen, in jenen gna-
denreichen Tagen, wo Du durch Deine sichtbare Gegenwart
das h. Land beglücktest, in demselben zu leben und wie
Martha und Maria Dich in meinem Hanse aufzunehmen,
was würde mir wohl mehr am Herzen gelegen haben, als
gleichwie jene Mütter, meine Kinder Dir vorzuführen, auf
daß Du sie segnetest. Könnte ich's heut unterlassen, wo
Du - noch gnadenvoller - der Gast meiner Seele bist?
Ach nein, göttlicher Heiland, mein Herz drängt mich, in
diesem heiligsten und gnadenvollsten Augenblicke alle meine
Kinder im Geiste Dir vorzuführen und sie Deiner göttlichen
Huld und Gnade zu empfehlen. So nimm Dich denn ihrer
in Gnaden an! Ohne Dich kann ich nichts für das wahre
Wohl meiner Kinder thun; was ich auch thue, das wird
ohne Dich erfolglos bleiben. Lasse Dich also gnädig zu
mir herab und stehe mir zur Seite im Werke der Erzieh-
ung! Behüte meine Kinder vor der Sünde! Erfülle mein
Herz mit Deiner h. Liebe und mit Deinem Geiste, auf
daß sie in Allem nach Deiner Lehre und nach Deinem
Beispiele wandeln. Führe sie zum ewigen Leben. Amen.

Gebet der christl. Mutter für ihren Mann.*)

Gott, himmlischer Vater, wie mir, so hast Du auch
meinem Manne die Kinder anvertraut; gemeinschaftlich ist
unser Beruf. Und nur dann kann der Zweck desselben,
eine gute Erziehung der Kinder, erreicht werden, wenn wir

*) Gewiß wird jede gute christliche Ehefrau für ihren Mann, der ja
mit ihr durch geheimnisvolle Bande auf's Innigste vereinigt ist,
überhaupt recht fleißig beten, namentlich, wenn er gewissen Fehlern
und Verkehrtheiten ergeben ist, also für das Heil seiner Seele. Hier
aber haben wir die Mutter im Auge, insofern sie als Mutter ihrer
Kinder für ihn, als deren Vater betet.

h. Communion mich, die Mutter, begnadigen, damit ich
sie, Deine Lieblinge, zu diesem Ziele führen möge. So
erfülle denn Deine liebevolle Absicht an mir! Mache durch
Deine mächtige Gnade mich zu einer wahrhaft guten Mut-
ter an meinen Kindern; statte mich reichlich aus mit allen
Eigenschaften und Tugenden einer guten Muter; segne Du
all mein Thun an ihnen!

O Herr, wäre es mir vergönnt gewesen, in jenen gna-
denreichen Tagen, wo Du durch Deine sichtbare Gegenwart
das h. Land beglücktest, in demselben zu leben und wie
Martha und Maria Dich in meinem Hanse aufzunehmen,
was würde mir wohl mehr am Herzen gelegen haben, als
gleichwie jene Mütter, meine Kinder Dir vorzuführen, auf
daß Du sie segnetest. Könnte ich's heut unterlassen, wo
Du – noch gnadenvoller – der Gast meiner Seele bist?
Ach nein, göttlicher Heiland, mein Herz drängt mich, in
diesem heiligsten und gnadenvollsten Augenblicke alle meine
Kinder im Geiste Dir vorzuführen und sie Deiner göttlichen
Huld und Gnade zu empfehlen. So nimm Dich denn ihrer
in Gnaden an! Ohne Dich kann ich nichts für das wahre
Wohl meiner Kinder thun; was ich auch thue, das wird
ohne Dich erfolglos bleiben. Lasse Dich also gnädig zu
mir herab und stehe mir zur Seite im Werke der Erzieh-
ung! Behüte meine Kinder vor der Sünde! Erfülle mein
Herz mit Deiner h. Liebe und mit Deinem Geiste, auf
daß sie in Allem nach Deiner Lehre und nach Deinem
Beispiele wandeln. Führe sie zum ewigen Leben. Amen.

Gebet der christl. Mutter für ihren Mann.*)

Gott, himmlischer Vater, wie mir, so hast Du auch
meinem Manne die Kinder anvertraut; gemeinschaftlich ist
unser Beruf. Und nur dann kann der Zweck desselben,
eine gute Erziehung der Kinder, erreicht werden, wenn wir

*) Gewiß wird jede gute christliche Ehefrau für ihren Mann, der ja
mit ihr durch geheimnisvolle Bande auf's Innigste vereinigt ist,
überhaupt recht fleißig beten, namentlich, wenn er gewissen Fehlern
und Verkehrtheiten ergeben ist, also für das Heil seiner Seele. Hier
aber haben wir die Mutter im Auge, insofern sie als Mutter ihrer
Kinder für ihn, als deren Vater betet.
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[185/0396] h. Communion mich, die Mutter, begnadigen, damit ich sie, Deine Lieblinge, zu diesem Ziele führen möge. So erfülle denn Deine liebevolle Absicht an mir! Mache durch Deine mächtige Gnade mich zu einer wahrhaft guten Mut- ter an meinen Kindern; statte mich reichlich aus mit allen Eigenschaften und Tugenden einer guten Muter; segne Du all mein Thun an ihnen! O Herr, wäre es mir vergönnt gewesen, in jenen gna- denreichen Tagen, wo Du durch Deine sichtbare Gegenwart das h. Land beglücktest, in demselben zu leben und wie Martha und Maria Dich in meinem Hanse aufzunehmen, was würde mir wohl mehr am Herzen gelegen haben, als gleichwie jene Mütter, meine Kinder Dir vorzuführen, auf daß Du sie segnetest. Könnte ich's heut unterlassen, wo Du – noch gnadenvoller – der Gast meiner Seele bist? Ach nein, göttlicher Heiland, mein Herz drängt mich, in diesem heiligsten und gnadenvollsten Augenblicke alle meine Kinder im Geiste Dir vorzuführen und sie Deiner göttlichen Huld und Gnade zu empfehlen. So nimm Dich denn ihrer in Gnaden an! Ohne Dich kann ich nichts für das wahre Wohl meiner Kinder thun; was ich auch thue, das wird ohne Dich erfolglos bleiben. Lasse Dich also gnädig zu mir herab und stehe mir zur Seite im Werke der Erzieh- ung! Behüte meine Kinder vor der Sünde! Erfülle mein Herz mit Deiner h. Liebe und mit Deinem Geiste, auf daß sie in Allem nach Deiner Lehre und nach Deinem Beispiele wandeln. Führe sie zum ewigen Leben. Amen. Gebet der christl. Mutter für ihren Mann. *) Gott, himmlischer Vater, wie mir, so hast Du auch meinem Manne die Kinder anvertraut; gemeinschaftlich ist unser Beruf. Und nur dann kann der Zweck desselben, eine gute Erziehung der Kinder, erreicht werden, wenn wir *) Gewiß wird jede gute christliche Ehefrau für ihren Mann, der ja mit ihr durch geheimnisvolle Bande auf's Innigste vereinigt ist, überhaupt recht fleißig beten, namentlich, wenn er gewissen Fehlern und Verkehrtheiten ergeben ist, also für das Heil seiner Seele. Hier aber haben wir die Mutter im Auge, insofern sie als Mutter ihrer Kinder für ihn, als deren Vater betet.

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Zitationshilfe: Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_mutter_1874/396>, abgerufen am 25.04.2024.