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Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874.

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langen nach guten Priestern. Daher ermahnest Du uns
und sprichst: "Bittet den Herrn der Ernte, daß Er Ar-
beiter in Seinen Weinberg sende!"
O Jesu, könnte ich,
Dieser Deiner Worte eingedenk, mich des Verlangens er-
wehren, einen Sohn in die Reihen der Priester eintreten
zu sehen? Und welch eine Gnade für meinen Sohn und
für mich! So flehe ich denn zu Dir, o Herr, daß Du,
wenn es Deinen Rathschlüssen nicht widerstreitet, meinen
Sohn erweckest, ihn mit dem priesterlichen Berufe begna-
digst und in die Zahl Deiner Priester aufnehmest. "Du
lenkest die Herzen der Menschen wie Wasserbäche,"
Du
konntest aus einem Saulus einen Paulus machen, "Dir
ist Alles möglich."
Erweise denn, Du Mächtiger, die Kraft
Deiner Gnade; erhöre mein Flehen! Ach Herr, ich erkenne
es, daß ich solcher Gnade nicht würdig bin. Aber Du
bist reich an Gnade auch für Unwürdige; sei es auch für
mich! Alles will ich, wenn ich die Erfüllung meiner
Bitte hoffen darf, aufbieten, um den also berufenen Sohn,
so viel an mir ist, zu einem würdigen Priester zu erziehen
und daher ihn in wahrer Gottesfurcht und Frömmigkeit
zu begründen. Amen.

Ihr auserwählten Mütter, die ihr das Glück und die
Gnade hattet, der Kirche würdige Priester zu geben, un-
terstützet mein unwürdiges Gebet. Amen.

Gebet für einen Sohn, der Priesterberuf hat.

O Gott, der Du mich Unwürdige der unschätzbaren
Gnade gewürdigt hast, meinen Sohn mit dem priesterlichen
Berufe zu begnadigen, mit dankbarem Herzen flehe ich zu
Dir, daß Du das gute Werk in ihm erhalten und zur
Vollendung führen wollest. Ach wie leicht wird dieser
hohe priesterliche Beruf durch eigene schuld zu Schanden!
Wie groß und zahlreich sind für Knaben und Jünglinge
die Gefahren, demselben untreu zu werden! Daher bitte
ich Dich, o Gott, schütze meinen Sohn in diesen Gefahren,
führe ihn, daß er ohne Wanken die gefährliche Laufbahn
vollende und das hohe Ziel, dem er entgegengeht, stets un-
verrückt im Auge habe. Suche ihn heim mit den kost-
barsten Segnungen Deiner Gnade, damit eine wahrhaft

langen nach guten Priestern. Daher ermahnest Du uns
und sprichst: „Bittet den Herrn der Ernte, daß Er Ar-
beiter in Seinen Weinberg sende!“
O Jesu, könnte ich,
Dieser Deiner Worte eingedenk, mich des Verlangens er-
wehren, einen Sohn in die Reihen der Priester eintreten
zu sehen? Und welch eine Gnade für meinen Sohn und
für mich! So flehe ich denn zu Dir, o Herr, daß Du,
wenn es Deinen Rathschlüssen nicht widerstreitet, meinen
Sohn erweckest, ihn mit dem priesterlichen Berufe begna-
digst und in die Zahl Deiner Priester aufnehmest. „Du
lenkest die Herzen der Menschen wie Wasserbäche,“
Du
konntest aus einem Saulus einen Paulus machen, „Dir
ist Alles möglich.“
Erweise denn, Du Mächtiger, die Kraft
Deiner Gnade; erhöre mein Flehen! Ach Herr, ich erkenne
es, daß ich solcher Gnade nicht würdig bin. Aber Du
bist reich an Gnade auch für Unwürdige; sei es auch für
mich! Alles will ich, wenn ich die Erfüllung meiner
Bitte hoffen darf, aufbieten, um den also berufenen Sohn,
so viel an mir ist, zu einem würdigen Priester zu erziehen
und daher ihn in wahrer Gottesfurcht und Frömmigkeit
zu begründen. Amen.

Ihr auserwählten Mütter, die ihr das Glück und die
Gnade hattet, der Kirche würdige Priester zu geben, un-
terstützet mein unwürdiges Gebet. Amen.

Gebet für einen Sohn, der Priesterberuf hat.

O Gott, der Du mich Unwürdige der unschätzbaren
Gnade gewürdigt hast, meinen Sohn mit dem priesterlichen
Berufe zu begnadigen, mit dankbarem Herzen flehe ich zu
Dir, daß Du das gute Werk in ihm erhalten und zur
Vollendung führen wollest. Ach wie leicht wird dieser
hohe priesterliche Beruf durch eigene schuld zu Schanden!
Wie groß und zahlreich sind für Knaben und Jünglinge
die Gefahren, demselben untreu zu werden! Daher bitte
ich Dich, o Gott, schütze meinen Sohn in diesen Gefahren,
führe ihn, daß er ohne Wanken die gefährliche Laufbahn
vollende und das hohe Ziel, dem er entgegengeht, stets un-
verrückt im Auge habe. Suche ihn heim mit den kost-
barsten Segnungen Deiner Gnade, damit eine wahrhaft

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[189/0400] langen nach guten Priestern. Daher ermahnest Du uns und sprichst: „Bittet den Herrn der Ernte, daß Er Ar- beiter in Seinen Weinberg sende!“ O Jesu, könnte ich, Dieser Deiner Worte eingedenk, mich des Verlangens er- wehren, einen Sohn in die Reihen der Priester eintreten zu sehen? Und welch eine Gnade für meinen Sohn und für mich! So flehe ich denn zu Dir, o Herr, daß Du, wenn es Deinen Rathschlüssen nicht widerstreitet, meinen Sohn erweckest, ihn mit dem priesterlichen Berufe begna- digst und in die Zahl Deiner Priester aufnehmest. „Du lenkest die Herzen der Menschen wie Wasserbäche,“ Du konntest aus einem Saulus einen Paulus machen, „Dir ist Alles möglich.“ Erweise denn, Du Mächtiger, die Kraft Deiner Gnade; erhöre mein Flehen! Ach Herr, ich erkenne es, daß ich solcher Gnade nicht würdig bin. Aber Du bist reich an Gnade auch für Unwürdige; sei es auch für mich! Alles will ich, wenn ich die Erfüllung meiner Bitte hoffen darf, aufbieten, um den also berufenen Sohn, so viel an mir ist, zu einem würdigen Priester zu erziehen und daher ihn in wahrer Gottesfurcht und Frömmigkeit zu begründen. Amen. Ihr auserwählten Mütter, die ihr das Glück und die Gnade hattet, der Kirche würdige Priester zu geben, un- terstützet mein unwürdiges Gebet. Amen. Gebet für einen Sohn, der Priesterberuf hat. O Gott, der Du mich Unwürdige der unschätzbaren Gnade gewürdigt hast, meinen Sohn mit dem priesterlichen Berufe zu begnadigen, mit dankbarem Herzen flehe ich zu Dir, daß Du das gute Werk in ihm erhalten und zur Vollendung führen wollest. Ach wie leicht wird dieser hohe priesterliche Beruf durch eigene schuld zu Schanden! Wie groß und zahlreich sind für Knaben und Jünglinge die Gefahren, demselben untreu zu werden! Daher bitte ich Dich, o Gott, schütze meinen Sohn in diesen Gefahren, führe ihn, daß er ohne Wanken die gefährliche Laufbahn vollende und das hohe Ziel, dem er entgegengeht, stets un- verrückt im Auge habe. Suche ihn heim mit den kost- barsten Segnungen Deiner Gnade, damit eine wahrhaft

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Zitationshilfe: Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_mutter_1874/400>, abgerufen am 19.03.2024.