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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.

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Die Sieben und Dreissigste (Erste)


Die Sieben und Dreissigste Predigt/

Vber den dritten Articul.
Von der seligen Hinfahrt der glaubigen außer-
wehlten Kinder Gottes aus diesem zeitlichen in das
ewige himlische Leben.

Aus des geistreichen Simeons Schwanen-
Gesang Luc. 2/ 29. 30. 31. 32.

HERR/ nun lässest du deinen Diener im Frie-
den fahren/ wie du gesaget hast/ dann mei-
ne Augen haben deinen Heiland gesehen/
welchen du bereitet hast für allen Völckern/
ein Liecht zu erleuchten die Heyden/ und
zum Preiß deines Volcks Jsrael.

Die Erste Predigt/

Von der hinfahrenden Person/ dem
lieben Simeon.

GEliebte in Christo: Daß wir für dißmal Euer Liebe zu
erklären vorgenommen den also genanten Schwa-
nen-Gesang des geistreichen Simeonis/
dann so
mögen wir ihn wohl mit Warheit nennen; Von dem
Schwan ist sonst etlich tausend Jahr geglaubt von grosser
Anzahl/ so wohl Heydnischen und Christlichen Scribenten erzehlet worden/
als solt derselbe von der Zeit seines Todes diviniren und weissagen/ und
zuvor mit einem lieblichen Gesang seines Lebens End anmelden/ odikoi de
Arist. l. 9.
hist. anim.
c. 12.
l. 1. Tusc.
qq.
kai pei tas telotas malisa adousin, schreibet Aristoteles, Die Sing-Vögel
pflegen meistentheils umb ihr Ende zu singen. Die Schwanen/ schreibet
Cicero, sind nicht ohne Vrsach dem Apollini geweyhet worden/ weil es
scheinet/ als hätten sie die divination und Weissagung von ihm geschöpfft

und
Die Sieben und Dreiſſigſte (Erſte)


Die Sieben und Dreiſſigſte Predigt/

Vber den dritten Articul.
Von der ſeligen Hinfahrt der glaubigen außer-
wehlten Kinder Gottes aus dieſem zeitlichen in das
ewige himliſche Leben.

Aus des geiſtreichen Simeons Schwanen-
Geſang Luc. 2/ 29. 30. 31. 32.

HERR/ nun läſſeſt du deinen Diener im Frie-
den fahren/ wie du geſaget haſt/ dann mei-
ne Augen haben deinen Heiland geſehen/
welchen du bereitet haſt fuͤr allen Voͤlckern/
ein Liecht zu erleuchten die Heyden/ und
zum Preiß deines Volcks Jſrael.

Die Erſte Predigt/

Von der hinfahrenden Perſon/ dem
lieben Simeon.

GEliebte in Chriſto: Daß wir fuͤr dißmal Euer Liebe zu
erklaͤren vorgenommen den alſo genanten Schwa-
nen-Geſang des geiſtreichen Simeonis/
dann ſo
moͤgen wir ihn wohl mit Warheit nennen; Von dem
Schwan iſt ſonſt etlich tauſend Jahr geglaubt von groſſer
Anzahl/ ſo wohl Heydniſchen und Chriſtlichen Scribenten erzehlet worden/
als ſolt derſelbe von der Zeit ſeines Todes diviniren und weiſſagen/ und
zuvor mit einem lieblichen Geſang ſeines Lebens End anmelden/ ὠδικοὶ δὲ
Ariſt. l. 9.
hiſt. anim.
c. 12.
l. 1. Tuſc.
qq.
καὶ ϖεὶ τὰς τελωτὰς μάλιςα ἄδουσιν, ſchreibet Ariſtoteles, Die Sing-Voͤgel
pflegen meiſtentheils umb ihr Ende zu ſingen. Die Schwanen/ ſchreibet
Cicero, ſind nicht ohne Vrſach dem Apollini geweyhet worden/ weil es
ſcheinet/ als haͤtten ſie die divination und Weiſſagung von ihm geſchoͤpfft

und
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[452/0484] Die Sieben und Dreiſſigſte (Erſte) Die Sieben und Dreiſſigſte Predigt/ Vber den dritten Articul. Von der ſeligen Hinfahrt der glaubigen außer- wehlten Kinder Gottes aus dieſem zeitlichen in das ewige himliſche Leben. Aus des geiſtreichen Simeons Schwanen- Geſang Luc. 2/ 29. 30. 31. 32. HERR/ nun läſſeſt du deinen Diener im Frie- den fahren/ wie du geſaget haſt/ dann mei- ne Augen haben deinen Heiland geſehen/ welchen du bereitet haſt fuͤr allen Voͤlckern/ ein Liecht zu erleuchten die Heyden/ und zum Preiß deines Volcks Jſrael. Die Erſte Predigt/ Von der hinfahrenden Perſon/ dem lieben Simeon. GEliebte in Chriſto: Daß wir fuͤr dißmal Euer Liebe zu erklaͤren vorgenommen den alſo genanten Schwa- nen-Geſang des geiſtreichen Simeonis/ dann ſo moͤgen wir ihn wohl mit Warheit nennen; Von dem Schwan iſt ſonſt etlich tauſend Jahr geglaubt von groſſer Anzahl/ ſo wohl Heydniſchen und Chriſtlichen Scribenten erzehlet worden/ als ſolt derſelbe von der Zeit ſeines Todes diviniren und weiſſagen/ und zuvor mit einem lieblichen Geſang ſeines Lebens End anmelden/ ὠδικοὶ δὲ καὶ ϖεὶ τὰς τελωτὰς μάλιςα ἄδουσιν, ſchreibet Ariſtoteles, Die Sing-Voͤgel pflegen meiſtentheils umb ihr Ende zu ſingen. Die Schwanen/ ſchreibet Cicero, ſind nicht ohne Vrſach dem Apollini geweyhet worden/ weil es ſcheinet/ als haͤtten ſie die divination und Weiſſagung von ihm geſchoͤpfft und Ariſt. l. 9. hiſt. anim. c. 12. l. 1. Tuſc. qq.

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657, S. 452. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/484>, abgerufen am 28.03.2024.