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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.

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Predigt.
Joseph in Egypten seine güldene Kette. Zu solcher seeligen Nach-
folge/ zu solchem Fried und ruhigem Leben woll uns helffen der Herr Jesus
Christ; Sünd/ Tod/ Teufel/ Leben und Gnad/ alles in Hän-
den Er hat/ Er kan erretten/ alle die zu ihm tretten/
Amen.



Die Neun und Viertzigste Predigt/

Vber den dritten Articul.
Von dem ewigen Leben/

Die Fünffte Predigt/

Von der seeligen Anschauung Gottes
im ewigen Leben.

GEliebte in Christo: Gantz lieblich und anmuthig wird
uns der seelige Stand des himmlischen ewigen Lebens
gleichsam in einem Vorbild und Vorgeschmack praesenti-
ret und dargestellet Exod. 24. in folgenden Worten:Exod. 24,
9.

Da stiegen Mose/ Aaron/ Nad ab und Abihu/ und
die 70. Eltesten Jsrael hinauf/ und sahen den Gott Jsrael; un-
ter seinen Füssen war es wie ein schöner Saphir/ und wie die
Gestalt des Himmels/ wanns klar ist: Vnd er ließ seine Hand
nicht über dieselben Obersten in Jsrael/ und da sie Gott ge-
schauet hatten/ assen und truncken sie:
Da stehet I. das phaino-
menon, theatrum und Augen-Lust/ welches die Außerwehlte von
Volck/ Moses etc. gesehen/ niemand anders als der wahre lebendige Gott
Jsrael/ der ewige Sohn Gottes/ der seine Füsse sehen lassen/ der Gott
Abraham/ der grosse herrliche Gott/ der sie mit mächtiger Hand aus
Egypten geführet/ der kurtz zuvor seinen decalogum mit Donner und
Blitz und schröcklichem Pomp promulgirt/ nunmehr aber durch ein ange-
nehmes Opffer versühnet worden. Zuvor durfften sie nicht herzu tretten
an Berg/ will geschweigen auff den Berg steigen und von fernen an-
schauen/ nunmehr aber durch das Opffer-Blut/ in respectu des einigen

Versöhn-

Predigt.
Joſeph in Egypten ſeine guͤldene Kette. Zu ſolcher ſeeligen Nach-
folge/ zu ſolchem Fried und ruhigem Leben woll uns helffen der Herr Jeſus
Chriſt; Suͤnd/ Tod/ Teufel/ Leben und Gnad/ alles in Haͤn-
den Er hat/ Er kan erretten/ alle die zu ihm tretten/
Amen.



Die Neun und Viertzigſte Predigt/

Vber den dritten Articul.
Von dem ewigen Leben/

Die Fuͤnffte Predigt/

Von der ſeeligen Anſchauung Gottes
im ewigen Leben.

GEliebte in Chriſto: Gantz lieblich und anmuthig wird
uns der ſeelige Stand des himmliſchen ewigen Lebens
gleichſam in einem Vorbild und Vorgeſchmack præſenti-
ret und dargeſtellet Exod. 24. in folgenden Worten:Exod. 24,
9.

Da ſtiegen Moſe/ Aaron/ Nad ab und Abihu/ und
die 70. Elteſten Jſrael hinauf/ und ſahen den Gott Jſrael; un-
ter ſeinen Fuͤſſen war es wie ein ſchöner Saphir/ und wie die
Geſtalt des Himmels/ wanns klar iſt: Vnd er ließ ſeine Hand
nicht uͤber dieſelben Oberſten in Jſrael/ und da ſie Gott ge-
ſchauet hatten/ aſſen und truncken ſie:
Da ſtehet I. das φαινό-
μενον, theatrum und Augen-Luſt/ welches die Außerwehlte von
Volck/ Moſes ꝛc. geſehen/ niemand anders als der wahre lebendige Gott
Jſrael/ der ewige Sohn Gottes/ der ſeine Fuͤſſe ſehen laſſen/ der Gott
Abraham/ der groſſe herrliche Gott/ der ſie mit maͤchtiger Hand aus
Egypten gefuͤhret/ der kurtz zuvor ſeinen decalogum mit Donner und
Blitz und ſchroͤcklichem Pomp promulgirt/ nunmehr aber durch ein ange-
nehmes Opffer verſuͤhnet worden. Zuvor durfften ſie nicht herzu tretten
an Berg/ will geſchweigen auff den Berg ſteigen und von fernen an-
ſchauen/ nunmehr aber durch das Opffer-Blut/ in reſpectu des einigen

Verſoͤhn-
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[599/0631] Predigt. Joſeph in Egypten ſeine guͤldene Kette. Zu ſolcher ſeeligen Nach- folge/ zu ſolchem Fried und ruhigem Leben woll uns helffen der Herr Jeſus Chriſt; Suͤnd/ Tod/ Teufel/ Leben und Gnad/ alles in Haͤn- den Er hat/ Er kan erretten/ alle die zu ihm tretten/ Amen. Die Neun und Viertzigſte Predigt/ Vber den dritten Articul. Von dem ewigen Leben/ Die Fuͤnffte Predigt/ Von der ſeeligen Anſchauung Gottes im ewigen Leben. GEliebte in Chriſto: Gantz lieblich und anmuthig wird uns der ſeelige Stand des himmliſchen ewigen Lebens gleichſam in einem Vorbild und Vorgeſchmack præſenti- ret und dargeſtellet Exod. 24. in folgenden Worten: Da ſtiegen Moſe/ Aaron/ Nad ab und Abihu/ und die 70. Elteſten Jſrael hinauf/ und ſahen den Gott Jſrael; un- ter ſeinen Fuͤſſen war es wie ein ſchöner Saphir/ und wie die Geſtalt des Himmels/ wanns klar iſt: Vnd er ließ ſeine Hand nicht uͤber dieſelben Oberſten in Jſrael/ und da ſie Gott ge- ſchauet hatten/ aſſen und truncken ſie: Da ſtehet I. das φαινό- μενον, theatrum und Augen-Luſt/ welches die Außerwehlte von Volck/ Moſes ꝛc. geſehen/ niemand anders als der wahre lebendige Gott Jſrael/ der ewige Sohn Gottes/ der ſeine Fuͤſſe ſehen laſſen/ der Gott Abraham/ der groſſe herrliche Gott/ der ſie mit maͤchtiger Hand aus Egypten gefuͤhret/ der kurtz zuvor ſeinen decalogum mit Donner und Blitz und ſchroͤcklichem Pomp promulgirt/ nunmehr aber durch ein ange- nehmes Opffer verſuͤhnet worden. Zuvor durfften ſie nicht herzu tretten an Berg/ will geſchweigen auff den Berg ſteigen und von fernen an- ſchauen/ nunmehr aber durch das Opffer-Blut/ in reſpectu des einigen Verſoͤhn- Exod. 24, 9.

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657, S. 599. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/631>, abgerufen am 24.04.2024.