Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Drey und Viertzigste (Andere)
zu dieser gegenwärtigen Zeit/ wer wolte diese dreissig Jahr über nicht gern
ein Siebenschläffer gewesen seyn/ und anietzo auffwachen zu der neuen gül-
denen Friedens-Zeit/ zu dieser neuen Freude? Wie froh waren die Jün-
ger Christi auff den Ostertag/ da sie den Herren Jesum wiederumb
sahen: Ach wie froh/ wann wir ihn mit unsern Augen sehen/ nicht nur
aber ihn/ sondern alle die liebe Leute und Freunde/ die wir hie mit Schmer-
tzen verlassen/ und derselben Rücken nachsehen müssen. Vnterdessen bleibt
Dan. 12, 13.uns allen das epitaphium Danielis c. 12. sein final- und Schluß-Trost von
Gott selbst gestellt/ ein schöner und vielleicht selten gepredigter Leich-Text:
Du aber Daniel gehe hin/ biß das Ende komme/ und ruhe/
daß du auffstehest in deinem Theil am Ende der Tage!
Gott
geb uns solche Danielische Gänge/ sanffte Ruhe/ erwündschte Aufferste-
hung/ seelige Antheilen/ umb Jesu Christi unsers aufferstandenen Heilan-
des willen/ Amen.



Die Drey und Viertzigste Predigt/

Vber den dritten Articul/
Von der Aufferstehung des Fleisches/

Die Andere Predigt/

Von der Eigenschafft der Aufferstehung/
was dieselbe sey?

GEliebte in Christo: Zwey sonder- und wunder-
elogia rühmet Syrach in seinem catalogo und Re-
Syr. 48, 14.
15.
gister der grossen Helden Altes Testaments cap. 48. von
dem grossen
Thaumandro. Wundermann und
heroischen Propheten Elisa/
so sich nach seinem To-
de begeben/ da er lebet thäte er Zeichen/ und da er tod war that
2. Reg. 13,
21.
er Wunder. Zielet damit auff die Histori 2. Reg. 13. da wir lesen/ daß
als nach seinem Tode die Moabiter ins Land gefallen/ und eben ein Toder
aus der Statt heraus getragen worden/ haben die Toden gräber/ aus Furcht
der streiffenden Rotten/ ihren toden Leichnam ins nächst-beste Grab und

ohngefähr

Die Drey und Viertzigſte (Andere)
zu dieſer gegenwaͤrtigen Zeit/ wer wolte dieſe dreiſſig Jahr uͤber nicht gern
ein Siebenſchlaͤffer geweſen ſeyn/ und anietzo auffwachen zu der neuen guͤl-
denen Friedens-Zeit/ zu dieſer neuen Freude? Wie froh waren die Juͤn-
ger Chriſti auff den Oſtertag/ da ſie den Herren Jeſum wiederumb
ſahen: Ach wie froh/ wann wir ihn mit unſern Augen ſehen/ nicht nur
aber ihn/ ſondern alle die liebe Leute und Freunde/ die wir hie mit Schmer-
tzen verlaſſen/ und derſelben Ruͤcken nachſehen muͤſſen. Vnterdeſſen bleibt
Dan. 12, 13.uns allen das epitaphium Danielis c. 12. ſein final- und Schluß-Troſt von
Gott ſelbſt geſtellt/ ein ſchoͤner und vielleicht ſelten gepredigter Leich-Text:
Du aber Daniel gehe hin/ biß das Ende komme/ und ruhe/
daß du auffſteheſt in deinem Theil am Ende der Tage!
Gott
geb uns ſolche Danieliſche Gaͤnge/ ſanffte Ruhe/ erwuͤndſchte Aufferſte-
hung/ ſeelige Antheilen/ umb Jeſu Chriſti unſers aufferſtandenen Heilan-
des willen/ Amen.



Die Drey und Viertzigſte Predigt/

Vber den dritten Articul/
Von der Aufferſtehung des Fleiſches/

Die Andere Predigt/

Von der Eigenſchafft der Aufferſtehung/
was dieſelbe ſey?

GEliebte in Chriſto: Zwey ſonder- und wunder-
elogia ruͤhmet Syrach in ſeinem catalogo und Re-
Syr. 48, 14.
15.
giſter der groſſen Helden Altes Teſtaments cap. 48. von
dem groſſen
Thaumandro. Wundermann und
heroiſchen Propheten Eliſa/
ſo ſich nach ſeinem To-
de begeben/ da er lebet thaͤte er Zeichen/ und da er tod war that
2. Reg. 13,
21.
er Wunder. Zielet damit auff die Hiſtori 2. Reg. 13. da wir leſen/ daß
als nach ſeinem Tode die Moabiter ins Land gefallen/ und eben ein Toder
aus der Statt heraus getragen wordẽ/ haben die Toden graͤber/ aus Furcht
der ſtreiffenden Rotten/ ihren toden Leichnam ins naͤchſt-beſte Grab und

ohngefaͤhr
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0558" n="526"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die Drey und Viertzig&#x017F;te (Andere)</hi></fw><lb/>
zu die&#x017F;er gegenwa&#x0364;rtigen Zeit/ wer wolte die&#x017F;e drei&#x017F;&#x017F;ig Jahr u&#x0364;ber nicht gern<lb/>
ein Sieben&#x017F;chla&#x0364;ffer gewe&#x017F;en &#x017F;eyn/ und anietzo auffwachen zu der neuen gu&#x0364;l-<lb/>
denen Friedens-Zeit/ zu die&#x017F;er neuen Freude? Wie froh waren die Ju&#x0364;n-<lb/>
ger Chri&#x017F;ti auff den O&#x017F;tertag/ da &#x017F;ie den <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herren</hi></hi> Je&#x017F;um wiederumb<lb/>
&#x017F;ahen: Ach wie froh/ wann wir ihn mit un&#x017F;ern Augen &#x017F;ehen/ nicht nur<lb/>
aber ihn/ &#x017F;ondern alle die liebe Leute und Freunde/ die wir hie mit Schmer-<lb/>
tzen verla&#x017F;&#x017F;en/ und der&#x017F;elben Ru&#x0364;cken nach&#x017F;ehen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en. Vnterde&#x017F;&#x017F;en bleibt<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Dan.</hi> 12, 13.</note>uns allen das <hi rendition="#aq">epitaphium Danielis c.</hi> 12. &#x017F;ein <hi rendition="#aq">final-</hi> und Schluß-Tro&#x017F;t von<lb/>
Gott &#x017F;elb&#x017F;t ge&#x017F;tellt/ ein &#x017F;cho&#x0364;ner und vielleicht &#x017F;elten gepredigter Leich-Text:<lb/><hi rendition="#fr">Du aber Daniel gehe hin/ biß das Ende komme/ und ruhe/<lb/>
daß du auff&#x017F;tehe&#x017F;t in deinem Theil am Ende der Tage!</hi> <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Gott</hi></hi><lb/>
geb uns &#x017F;olche Danieli&#x017F;che Ga&#x0364;nge/ &#x017F;anffte Ruhe/ erwu&#x0364;nd&#x017F;chte Auffer&#x017F;te-<lb/>
hung/ &#x017F;eelige Antheilen/ umb Je&#x017F;u Chri&#x017F;ti un&#x017F;ers auffer&#x017F;tandenen Heilan-<lb/>
des willen/ Amen.</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#fr">Die Drey und Viertzig&#x017F;te Predigt/</hi> </head><lb/>
        <argument>
          <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Vber den dritten Articul/<lb/>
Von der Auffer&#x017F;tehung des Flei&#x017F;ches/</hi> </hi> </p>
        </argument><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Die Andere Predigt/</hi> </head><lb/>
          <argument>
            <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Von der Eigen&#x017F;chafft der Auffer&#x017F;tehung/<lb/>
was die&#x017F;elbe &#x017F;ey?</hi> </hi> </p>
          </argument><lb/>
          <p><hi rendition="#in">G</hi>Eliebte in Chri&#x017F;to: <hi rendition="#fr">Zwey &#x017F;onder- und wunder-</hi><lb/><hi rendition="#aq">elogia</hi> ru&#x0364;hmet <hi rendition="#fr">Syrach</hi> in &#x017F;einem <hi rendition="#aq">catalogo</hi> und Re-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Syr.</hi> 48, 14.<lb/>
15.</note>gi&#x017F;ter der gro&#x017F;&#x017F;en Helden Altes Te&#x017F;taments cap. 48. <hi rendition="#fr">von<lb/>
dem gro&#x017F;&#x017F;en</hi> <hi rendition="#aq">Thaumandro.</hi> <hi rendition="#fr">Wundermann und<lb/>
heroi&#x017F;chen Propheten Eli&#x017F;a/</hi> &#x017F;o &#x017F;ich nach &#x017F;einem To-<lb/>
de begeben/ <hi rendition="#fr">da er lebet tha&#x0364;te er Zeichen/ und da er tod war that</hi><lb/><note place="left">2. <hi rendition="#aq">Reg.</hi> 13,<lb/>
21.</note><hi rendition="#fr">er Wunder.</hi> Zielet damit auff die Hi&#x017F;tori 2. <hi rendition="#aq">Reg.</hi> 13. da wir le&#x017F;en/ daß<lb/>
als nach &#x017F;einem Tode die Moabiter ins Land gefallen/ und eben ein Toder<lb/>
aus der Statt heraus getragen worde&#x0303;/ haben die Toden gra&#x0364;ber/ aus Furcht<lb/>
der &#x017F;treiffenden Rotten/ ihren toden Leichnam ins na&#x0364;ch&#x017F;t-be&#x017F;te Grab und<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ohngefa&#x0364;hr</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[526/0558] Die Drey und Viertzigſte (Andere) zu dieſer gegenwaͤrtigen Zeit/ wer wolte dieſe dreiſſig Jahr uͤber nicht gern ein Siebenſchlaͤffer geweſen ſeyn/ und anietzo auffwachen zu der neuen guͤl- denen Friedens-Zeit/ zu dieſer neuen Freude? Wie froh waren die Juͤn- ger Chriſti auff den Oſtertag/ da ſie den Herren Jeſum wiederumb ſahen: Ach wie froh/ wann wir ihn mit unſern Augen ſehen/ nicht nur aber ihn/ ſondern alle die liebe Leute und Freunde/ die wir hie mit Schmer- tzen verlaſſen/ und derſelben Ruͤcken nachſehen muͤſſen. Vnterdeſſen bleibt uns allen das epitaphium Danielis c. 12. ſein final- und Schluß-Troſt von Gott ſelbſt geſtellt/ ein ſchoͤner und vielleicht ſelten gepredigter Leich-Text: Du aber Daniel gehe hin/ biß das Ende komme/ und ruhe/ daß du auffſteheſt in deinem Theil am Ende der Tage! Gott geb uns ſolche Danieliſche Gaͤnge/ ſanffte Ruhe/ erwuͤndſchte Aufferſte- hung/ ſeelige Antheilen/ umb Jeſu Chriſti unſers aufferſtandenen Heilan- des willen/ Amen. Dan. 12, 13. Die Drey und Viertzigſte Predigt/ Vber den dritten Articul/ Von der Aufferſtehung des Fleiſches/ Die Andere Predigt/ Von der Eigenſchafft der Aufferſtehung/ was dieſelbe ſey? GEliebte in Chriſto: Zwey ſonder- und wunder- elogia ruͤhmet Syrach in ſeinem catalogo und Re- giſter der groſſen Helden Altes Teſtaments cap. 48. von dem groſſen Thaumandro. Wundermann und heroiſchen Propheten Eliſa/ ſo ſich nach ſeinem To- de begeben/ da er lebet thaͤte er Zeichen/ und da er tod war that er Wunder. Zielet damit auff die Hiſtori 2. Reg. 13. da wir leſen/ daß als nach ſeinem Tode die Moabiter ins Land gefallen/ und eben ein Toder aus der Statt heraus getragen wordẽ/ haben die Toden graͤber/ aus Furcht der ſtreiffenden Rotten/ ihren toden Leichnam ins naͤchſt-beſte Grab und ohngefaͤhr Syr. 48, 14. 15. 2. Reg. 13, 21.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/558
Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657, S. 526. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/558>, abgerufen am 19.04.2024.