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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.

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Predigt.
fasset ist/ und hat Gottes Wort/ so kan er als ein Christ/ wol
die Blinden sehend/ und die Lahmen gehend machen/ denn
Gottes Wort ist in ihm/ und er ist Gottes Sohn/ und wir
thun durch Gottes Gaben und Gnade/ was Gott durch sich
thut/ das ist ein anders. So ist es nun ein groß Ding/ daß
ein Christ den Tod und Teuffel fressen: Jtem/ wenn ihm
der Kopff abgerissen wird/ daß er soll gedencken/ der Tod sey
ein Schlaff/ und er werde seinen Kopff bald wieder kriegen.

Tom. 3. Lat. pag. 358. f. 2. Nunc belli quidam homines, qui-
bus tota religio ludus & jocus est, nos rident, & objiciunt, ne
claudum quidem equum a Lutheranis sanatum, nosque prorsus
hoc miraculorum dono destitutos. Sed scriptum est, impius non
videbit gloriam Domini. Nam & hodie caeci recipiunt visum, cum
reducuntur ad cognitionem Christi obsessae a Sathana mentes. Sur-
di audiunt Evangelium. Claudi, qui sedebant in suis superstitio-
nibus, & idololatrae, erecta fide exiliunt, & jucunde ambulant.
Nam & Helias idololatras claudicantes vocat. Muti quoque jam
laudem Dei canunt & praedicant. Quos non movent haec mira-
cula, illi ne quidem Christo corporaliter exercenti miracula cre-
dent, nihilo enim minora sunt, quam excitare mortuos, aut red-
dere visum.

Unter welchen geistlichen Wundern das gröste ist der liebthätige
Glaube/ samt dessen Erweckung und Beständigkeit. Welches alles Luthe-
rus in den Exempeln der dreyen Hauptmänner/ dessen zu Capernaum/ zu
Cäsarea/ und dessen/ der unter dem Creutz gestanden/ (Vid. Brentium ad
Joh. p.
760.) deren die Evangelische Histori gedenckt/ gar herrlich heraus-
gestrichen Tom. 4. Witt. p. 493. & seqq. Jch sage/ der liebthätige Glau-
be/ sintemal es bey diesen letzten Zeiten dahin kommen/ daß Frömmigkeit
und Ubung rechter guter Werck ein Miracul, rar/ und ungewöhnliche
Dinge werden. Der liebe GOTT erhalte uns in seiner Warheit/
steure des Teuffels Lügen und Gespenst/ sein Wort ist und
bleibt die Warheit. Amen.



Die
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Predigt.
faſſet iſt/ und hat Gottes Wort/ ſo kan er als ein Chriſt/ wol
die Blinden ſehend/ und die Lahmen gehend machen/ denn
Gottes Wort iſt in ihm/ und er iſt Gottes Sohn/ und wir
thun durch Gottes Gaben und Gnade/ was Gott durch ſich
thut/ das iſt ein anders. So iſt es nun ein groß Ding/ daß
ein Chriſt den Tod und Teuffel freſſen: Jtem/ wenn ihm
der Kopff abgeriſſen wird/ daß er ſoll gedencken/ der Tod ſey
ein Schlaff/ und er werde ſeinen Kopff bald wieder kriegen.

Tom. 3. Lat. pag. 358. f. 2. Nunc belli quidam homines, qui-
bus tota religio ludus & jocus eſt, nos rident, & objiciunt, ne
claudum quidem equum à Lutheranis ſanatum, nosque prorſus
hoc miraculorum dono deſtitutos. Sed ſcriptum eſt, impius non
videbit gloriam Domini. Nam & hodie cæci recipiunt viſum, cùm
reducuntur ad cognitionem Chriſti obſeſſæ à Sathana mentes. Sur-
di audiunt Evangelium. Claudi, qui ſedebant in ſuis ſuperſtitio-
nibus, & idololatræ, erectâ fide exiliunt, & jucunde ambulant.
Nam & Helias idololatras claudicantes vocat. Muti quoque jam
laudem Dei canunt & prædicant. Quos non movent hæc mira-
cula, illi ne quidem Chriſto corporaliter exercenti miracula cre-
dent, nihilo enim minora ſunt, quam excitare mortuos, aut red-
dere viſum.

Unter welchen geiſtlichen Wundern das groͤſte iſt der liebthaͤtige
Glaube/ ſamt deſſen Erweckung und Beſtaͤndigkeit. Welches alles Luthe-
rus in den Exempeln der dreyen Hauptmaͤnner/ deſſen zu Capernaum/ zu
Caͤſarea/ und deſſen/ der unter dem Creutz geſtanden/ (Vid. Brentium ad
Joh. p.
760.) deren die Evangeliſche Hiſtori gedenckt/ gar herꝛlich heraus-
geſtrichen Tom. 4. Witt. p. 493. & ſeqq. Jch ſage/ der liebthaͤtige Glau-
be/ ſintemal es bey dieſen letzten Zeiten dahin kommen/ daß Froͤmmigkeit
und Ubung rechter guter Werck ein Miracul, rar/ und ungewoͤhnliche
Dinge werden. Der liebe GOTT erhalte uns in ſeiner Warheit/
ſteure des Teuffels Luͤgen und Geſpenſt/ ſein Wort iſt und
bleibt die Warheit. Amen.



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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666, S. 813. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus08_1666/837>, abgerufen am 24.04.2024.