Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756.

Bild:
<< vorherige Seite
Der Land-Wirthschaft 3 Abschnitt
terhalt aus dem Pflanzen - Reiche haben, zur
Nahrung dienen könne.
Fürs dritte: Wenn wir dem nachdenken, wie die
Zergliederer der Natur die Emulsionen zuberei-
ten, indem sie aus einer Materie das fette Oel
durchs Ausdrükken ziehen, und diese mit Wasser
stoßen: Wenn wir ferner mit diesen Emulsio-
nen die Milch vergleichen, und bey diesem erwe-
gen, daß die Milch Farbe alsdenn gezeuget wer-
de, wenn man Oel durch rütteln, stossen, oder
reiben mit dem Wasser vermischt; so wird auch
dieß die von uns gemachte Erklärung rechtfer-
tigen, und vielleicht, wo sie noch unvollkommen
ist, sie vollkommen zu machen, Gelegenheit
geben.
§. 255.
Von der Füt-
terung zur
Milch-Nu-
tzung.

So weit von der Natur der Milch, um diejenigen
Regeln vestzusetzen, die bey der Fütterung dieser Thie-
re anzuwenden sind.

Die erste
Regel.

Die erste Regel:

Melkendes Vieh muß kein Futter bekommen,
als was gesunde Säfte hat.
(§. 254. und An-
merkung
dieses §.)

§. 256.
Die andere
Regel.

Die andere Regel:

Melkendes Vieh muß mit solchen Dingen ge-
füttert werden, aus welchen sich das Oel
durchs Ausdrükken ziehen läst, und wenn
dieß nicht sogleich möglich ist, so muß das
Futter zuvor zu dieser Absicht zubereitet
werden.

Anmerk.
Der Land-Wirthſchaft 3 Abſchnitt
terhalt aus dem Pflanzen - Reiche haben, zur
Nahrung dienen koͤnne.
Fuͤrs dritte: Wenn wir dem nachdenken, wie die
Zergliederer der Natur die Emulſionen zuberei-
ten, indem ſie aus einer Materie das fette Oel
durchs Ausdruͤkken ziehen, und dieſe mit Waſſer
ſtoßen: Wenn wir ferner mit dieſen Emulſio-
nen die Milch vergleichen, und bey dieſem erwe-
gen, daß die Milch Farbe alsdenn gezeuget wer-
de, wenn man Oel durch ruͤtteln, ſtoſſen, oder
reiben mit dem Waſſer vermiſcht; ſo wird auch
dieß die von uns gemachte Erklaͤrung rechtfer-
tigen, und vielleicht, wo ſie noch unvollkommen
iſt, ſie vollkommen zu machen, Gelegenheit
geben.
§. 255.
Von der Fuͤt-
terung zur
Milch-Nu-
tzung.

So weit von der Natur der Milch, um diejenigen
Regeln veſtzuſetzen, die bey der Fuͤtterung dieſer Thie-
re anzuwenden ſind.

Die erſte
Regel.

Die erſte Regel:

Melkendes Vieh muß kein Futter bekommen,
als was geſunde Saͤfte hat.
(§. 254. und An-
merkung
dieſes §.)

§. 256.
Die andere
Regel.

Die andere Regel:

Melkendes Vieh muß mit ſolchen Dingen ge-
fuͤttert werden, aus welchen ſich das Oel
durchs Ausdruͤkken ziehen laͤſt, und wenn
dieß nicht ſogleich moͤglich iſt, ſo muß das
Futter zuvor zu dieſer Abſicht zubereitet
werden.

Anmerk.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <list>
                <item><pb facs="#f0202" n="182"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Der Land-Wirth&#x017F;chaft 3 Ab&#x017F;chnitt</hi></fw><lb/>
terhalt aus dem Pflanzen - Reiche haben, zur<lb/>
Nahrung dienen ko&#x0364;nne.</item><lb/>
                <item><hi rendition="#fr">Fu&#x0364;rs dritte:</hi> Wenn wir dem nachdenken, wie die<lb/>
Zergliederer der Natur die Emul&#x017F;ionen zuberei-<lb/>
ten, indem &#x017F;ie aus einer Materie das fette Oel<lb/>
durchs Ausdru&#x0364;kken ziehen, und die&#x017F;e mit Wa&#x017F;&#x017F;er<lb/>
&#x017F;toßen: Wenn wir ferner mit die&#x017F;en Emul&#x017F;io-<lb/>
nen die Milch vergleichen, und bey die&#x017F;em erwe-<lb/>
gen, daß die Milch Farbe alsdenn gezeuget wer-<lb/>
de, wenn man Oel durch ru&#x0364;tteln, &#x017F;to&#x017F;&#x017F;en, oder<lb/>
reiben mit dem Wa&#x017F;&#x017F;er vermi&#x017F;cht; &#x017F;o wird auch<lb/>
dieß die von uns gemachte Erkla&#x0364;rung rechtfer-<lb/>
tigen, und vielleicht, wo &#x017F;ie noch unvollkommen<lb/>
i&#x017F;t, &#x017F;ie vollkommen zu machen, Gelegenheit<lb/>
geben.</item>
              </list>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 255.</head><lb/>
              <note place="left">Von der Fu&#x0364;t-<lb/>
terung zur<lb/>
Milch-Nu-<lb/>
tzung.</note>
              <p>So weit von der Natur der Milch, um diejenigen<lb/>
Regeln ve&#x017F;tzu&#x017F;etzen, die bey der Fu&#x0364;tterung die&#x017F;er Thie-<lb/>
re anzuwenden &#x017F;ind.</p><lb/>
              <note place="left">Die er&#x017F;te<lb/>
Regel.</note>
              <p> <hi rendition="#et">Die er&#x017F;te Regel:</hi> </p><lb/>
              <p> <hi rendition="#et"><hi rendition="#fr">Melkendes Vieh muß kein Futter bekommen,<lb/>
als was ge&#x017F;unde Sa&#x0364;fte hat.</hi> (§. 254. und <hi rendition="#fr">An-<lb/>
merkung</hi> die&#x017F;es §.)</hi> </p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 256.</head><lb/>
              <note place="left">Die andere<lb/>
Regel.</note>
              <p> <hi rendition="#et">Die andere Regel:</hi> </p><lb/>
              <p> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#fr">Melkendes Vieh muß mit &#x017F;olchen Dingen ge-<lb/>
fu&#x0364;ttert werden, aus welchen &#x017F;ich das Oel<lb/>
durchs Ausdru&#x0364;kken ziehen la&#x0364;&#x017F;t, und wenn<lb/>
dieß nicht &#x017F;ogleich mo&#x0364;glich i&#x017F;t, &#x017F;o muß das<lb/>
Futter zuvor zu die&#x017F;er Ab&#x017F;icht zubereitet<lb/>
werden.</hi> </hi> </p><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Anmerk.</hi> </fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[182/0202] Der Land-Wirthſchaft 3 Abſchnitt terhalt aus dem Pflanzen - Reiche haben, zur Nahrung dienen koͤnne. Fuͤrs dritte: Wenn wir dem nachdenken, wie die Zergliederer der Natur die Emulſionen zuberei- ten, indem ſie aus einer Materie das fette Oel durchs Ausdruͤkken ziehen, und dieſe mit Waſſer ſtoßen: Wenn wir ferner mit dieſen Emulſio- nen die Milch vergleichen, und bey dieſem erwe- gen, daß die Milch Farbe alsdenn gezeuget wer- de, wenn man Oel durch ruͤtteln, ſtoſſen, oder reiben mit dem Waſſer vermiſcht; ſo wird auch dieß die von uns gemachte Erklaͤrung rechtfer- tigen, und vielleicht, wo ſie noch unvollkommen iſt, ſie vollkommen zu machen, Gelegenheit geben. §. 255. So weit von der Natur der Milch, um diejenigen Regeln veſtzuſetzen, die bey der Fuͤtterung dieſer Thie- re anzuwenden ſind. Die erſte Regel: Melkendes Vieh muß kein Futter bekommen, als was geſunde Saͤfte hat. (§. 254. und An- merkung dieſes §.) §. 256. Die andere Regel: Melkendes Vieh muß mit ſolchen Dingen ge- fuͤttert werden, aus welchen ſich das Oel durchs Ausdruͤkken ziehen laͤſt, und wenn dieß nicht ſogleich moͤglich iſt, ſo muß das Futter zuvor zu dieſer Abſicht zubereitet werden. Anmerk.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/202
Zitationshilfe: Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/202>, abgerufen am 28.03.2024.