Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756.

Bild:
<< vorherige Seite

Der Stadt-Wirthschaft 2 Abschnitt
ren, sondern es kann auch diese Verzögerung eine
Ursache werden, daß bald dieß, bald jenes verdirbt.
Dieß aber kann der Wirth bey der Brennerey nicht
vertragen. Jst die Blase zu klein, so kann sie ei-
nen solchen Aufwand nicht abwerfen. Daher ist dieß
ein Punkt, den ein Wirth wohl erwegen muß, wenn
er nicht mit Schaden brennen will.

§. 425.
Fürs dritte,
die Bestim-
mung der
Anzahl des
Mast-Vie-
hes.

Jn Ansehung des dritten Punkts, den wir §. 417.
angesetzet haben, ist zu merken, ob man allein mit
dem Spülich masten, oder ob man nur den Spülich
anwenden will, anderes Mast-Futter damit einzu-
brühen. Beyde Fälle sind möglich. Nur bey dem
ersten Fall muß man, wenn Rind-Vieh soll gema-
stet werden, außer dem Spülich wenigstens Stroh
zum Vorlegen und zum Hekkerling haben. Ueber-
haupt gehet die Mastung in dem ersten Fall langsa-
mer, als in dem lezten, und das Fleisch wird bey die-
sem zum Räuchern geschickter, als bey jenem. Wer
dasjenige wiederholet, was wir bereits oben §. 287.
und folgenden von der Mastung abgehandelt haben,
der wird das übrige leicht einsehen, was hier noch
könnte angemerket werden.

§. 426.
Wie die
Brennerey
zu berech-
nen,

Die Berechnung von der Brauerey, die wir §.
377. und folgenden vestgesetzt haben, ist auch bey der
Brandweins-Brennerey anzuwenden. Es ist nur nö-
1) Jn An-
sehung der
Ausgaben.
thig, daß wir dasjenige verändern, was nach der
Beschaffenheit der Sache muß verändert werden.
Die Berechnung des Aufwandes bestehet in folgen-
den Kapiteln:

Die

Der Stadt-Wirthſchaft 2 Abſchnitt
ren, ſondern es kann auch dieſe Verzoͤgerung eine
Urſache werden, daß bald dieß, bald jenes verdirbt.
Dieß aber kann der Wirth bey der Brennerey nicht
vertragen. Jſt die Blaſe zu klein, ſo kann ſie ei-
nen ſolchen Aufwand nicht abwerfen. Daher iſt dieß
ein Punkt, den ein Wirth wohl erwegen muß, wenn
er nicht mit Schaden brennen will.

§. 425.
Fuͤrs dritte,
die Beſtim-
mung der
Anzahl des
Maſt-Vie-
hes.

Jn Anſehung des dritten Punkts, den wir §. 417.
angeſetzet haben, iſt zu merken, ob man allein mit
dem Spuͤlich maſten, oder ob man nur den Spuͤlich
anwenden will, anderes Maſt-Futter damit einzu-
bruͤhen. Beyde Faͤlle ſind moͤglich. Nur bey dem
erſten Fall muß man, wenn Rind-Vieh ſoll gema-
ſtet werden, außer dem Spuͤlich wenigſtens Stroh
zum Vorlegen und zum Hekkerling haben. Ueber-
haupt gehet die Maſtung in dem erſten Fall langſa-
mer, als in dem lezten, und das Fleiſch wird bey die-
ſem zum Raͤuchern geſchickter, als bey jenem. Wer
dasjenige wiederholet, was wir bereits oben §. 287.
und folgenden von der Maſtung abgehandelt haben,
der wird das uͤbrige leicht einſehen, was hier noch
koͤnnte angemerket werden.

§. 426.
Wie die
Brennerey
zu berech-
nen,

Die Berechnung von der Brauerey, die wir §.
377. und folgenden veſtgeſetzt haben, iſt auch bey der
Brandweins-Brennerey anzuwenden. Es iſt nur noͤ-
1) Jn An-
ſehung der
Ausgaben.
thig, daß wir dasjenige veraͤndern, was nach der
Beſchaffenheit der Sache muß veraͤndert werden.
Die Berechnung des Aufwandes beſtehet in folgen-
den Kapiteln:

Die
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0306" n="286"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Der Stadt-Wirth&#x017F;chaft 2 Ab&#x017F;chnitt</hi></fw><lb/>
ren, &#x017F;ondern es kann auch die&#x017F;e Verzo&#x0364;gerung eine<lb/>
Ur&#x017F;ache werden, daß bald dieß, bald jenes verdirbt.<lb/>
Dieß aber kann der Wirth bey der Brennerey nicht<lb/>
vertragen. J&#x017F;t die Bla&#x017F;e zu klein, &#x017F;o kann &#x017F;ie ei-<lb/>
nen &#x017F;olchen Aufwand nicht abwerfen. Daher i&#x017F;t dieß<lb/>
ein Punkt, den ein Wirth wohl erwegen muß, wenn<lb/>
er nicht mit Schaden brennen will.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 425.</head><lb/>
              <note place="left">Fu&#x0364;rs dritte,<lb/>
die Be&#x017F;tim-<lb/>
mung der<lb/>
Anzahl des<lb/>
Ma&#x017F;t-Vie-<lb/>
hes.</note>
              <p>Jn An&#x017F;ehung des dritten Punkts, den wir §. 417.<lb/>
ange&#x017F;etzet haben, i&#x017F;t zu merken, ob man allein mit<lb/>
dem Spu&#x0364;lich ma&#x017F;ten, oder ob man nur den Spu&#x0364;lich<lb/>
anwenden will, anderes Ma&#x017F;t-Futter damit einzu-<lb/>
bru&#x0364;hen. Beyde Fa&#x0364;lle &#x017F;ind mo&#x0364;glich. Nur bey dem<lb/>
er&#x017F;ten Fall muß man, wenn Rind-Vieh &#x017F;oll gema-<lb/>
&#x017F;tet werden, außer dem Spu&#x0364;lich wenig&#x017F;tens Stroh<lb/>
zum Vorlegen und zum Hekkerling haben. Ueber-<lb/>
haupt gehet die Ma&#x017F;tung in dem er&#x017F;ten Fall lang&#x017F;a-<lb/>
mer, als in dem lezten, und das Flei&#x017F;ch wird bey die-<lb/>
&#x017F;em zum Ra&#x0364;uchern ge&#x017F;chickter, als bey jenem. Wer<lb/>
dasjenige wiederholet, was wir bereits oben §. 287.<lb/>
und folgenden von der Ma&#x017F;tung abgehandelt haben,<lb/>
der wird das u&#x0364;brige leicht ein&#x017F;ehen, was hier noch<lb/>
ko&#x0364;nnte angemerket werden.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 426.</head><lb/>
              <note place="left">Wie die<lb/>
Brennerey<lb/>
zu berech-<lb/>
nen,</note>
              <p>Die Berechnung von der Brauerey, die wir §.<lb/>
377. und folgenden ve&#x017F;tge&#x017F;etzt haben, i&#x017F;t auch bey der<lb/>
Brandweins-Brennerey anzuwenden. Es i&#x017F;t nur no&#x0364;-<lb/><note place="left">1) Jn An-<lb/>
&#x017F;ehung der<lb/>
Ausgaben.</note>thig, daß wir dasjenige vera&#x0364;ndern, was nach der<lb/>
Be&#x017F;chaffenheit der Sache muß vera&#x0364;ndert werden.<lb/>
Die Berechnung des Aufwandes be&#x017F;tehet in folgen-<lb/>
den Kapiteln:</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Die</hi> </fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[286/0306] Der Stadt-Wirthſchaft 2 Abſchnitt ren, ſondern es kann auch dieſe Verzoͤgerung eine Urſache werden, daß bald dieß, bald jenes verdirbt. Dieß aber kann der Wirth bey der Brennerey nicht vertragen. Jſt die Blaſe zu klein, ſo kann ſie ei- nen ſolchen Aufwand nicht abwerfen. Daher iſt dieß ein Punkt, den ein Wirth wohl erwegen muß, wenn er nicht mit Schaden brennen will. §. 425. Jn Anſehung des dritten Punkts, den wir §. 417. angeſetzet haben, iſt zu merken, ob man allein mit dem Spuͤlich maſten, oder ob man nur den Spuͤlich anwenden will, anderes Maſt-Futter damit einzu- bruͤhen. Beyde Faͤlle ſind moͤglich. Nur bey dem erſten Fall muß man, wenn Rind-Vieh ſoll gema- ſtet werden, außer dem Spuͤlich wenigſtens Stroh zum Vorlegen und zum Hekkerling haben. Ueber- haupt gehet die Maſtung in dem erſten Fall langſa- mer, als in dem lezten, und das Fleiſch wird bey die- ſem zum Raͤuchern geſchickter, als bey jenem. Wer dasjenige wiederholet, was wir bereits oben §. 287. und folgenden von der Maſtung abgehandelt haben, der wird das uͤbrige leicht einſehen, was hier noch koͤnnte angemerket werden. §. 426. Die Berechnung von der Brauerey, die wir §. 377. und folgenden veſtgeſetzt haben, iſt auch bey der Brandweins-Brennerey anzuwenden. Es iſt nur noͤ- thig, daß wir dasjenige veraͤndern, was nach der Beſchaffenheit der Sache muß veraͤndert werden. Die Berechnung des Aufwandes beſtehet in folgen- den Kapiteln: 1) Jn An- ſehung der Ausgaben. Die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/306
Zitationshilfe: Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 286. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/306>, abgerufen am 18.04.2024.