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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756.

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verschiedenen Werken der Natur überhaupt.
§. 106.

Jn Ansehung der Festigkeit können wir vier ArtenEintheilung
der Felder,
in Ansehung
der Festig-
keit.

der Felder bilden. Jn derersten Art hangen die Erd-
theile so stark an einander, daß man die Figur der Erd-
fläche ohne Gewalt nicht ändern kan. Wir wollen diese
harte Felder nennen. Jn der andern Art hangen
die Erdtheile also aneinander, daß sie leicht könnon
getrennet werden, doch aber läst sich die Figur eines
solchen Erdklumpens, ohne diesen zu zermalmen,
nicht verändern. Diese wollen wir spröde Felder
nennen. Jn der dritten Art hangen die Erdtheile
also aneinander, daß sie zwar leicht können getren-
net werden, doch aber läst sich die Figur eines solchen
Erdklumpens verändern, ohne diesen zu zermalmen.
Diese können schmierichte Felder genennet werden.
Jn der vierten Art können wir keine merkliche Zusam-
menhängung der Erdtheile wahrnehmen, und diese
werden lukkere Felder genennet.

§. 107.

Die lukkern Felder können wiederum in zwey Ar-Fernere Ab-
theilung die-
ser Einthei-
lung.

ten vertheilet werden Einige haben eine solche Er-
de, die sich in der Hand zu einem Klumpen drükken
läst. Andere haben eine solche Erde, die, wenn sie
mit der Hand zusammen gedrücket wird, keinen Klum-
pen bildet. Jene wollen wir lukkere Felder von der
ersten, und diese lukkere Felder von der andern
Art
nennen. Will man jene insbesondere lukkere Er-
de und diese Sand nennen. So wird man bey mir
keinen Widerspruch finden. Doch scheinet es, als
wenn der Sand nur eine Art von dieser Art der Er-
de sey.

§. 108.
verſchiedenen Werken der Natur uͤberhaupt.
§. 106.

Jn Anſehung der Feſtigkeit koͤnnen wir vier ArtenEintheilung
der Felder,
in Anſehung
der Feſtig-
keit.

der Felder bilden. Jn dererſten Art hangen die Erd-
theile ſo ſtark an einander, daß man die Figur der Erd-
flaͤche ohne Gewalt nicht aͤndern kan. Wir wollen dieſe
harte Felder nennen. Jn der andern Art hangen
die Erdtheile alſo aneinander, daß ſie leicht koͤnnon
getrennet werden, doch aber laͤſt ſich die Figur eines
ſolchen Erdklumpens, ohne dieſen zu zermalmen,
nicht veraͤndern. Dieſe wollen wir ſproͤde Felder
nennen. Jn der dritten Art hangen die Erdtheile
alſo aneinander, daß ſie zwar leicht koͤnnen getren-
net werden, doch aber laͤſt ſich die Figur eines ſolchen
Erdklumpens veraͤndern, ohne dieſen zu zermalmen.
Dieſe koͤnnen ſchmierichte Felder genennet werden.
Jn der vierten Art koͤnnen wir keine merkliche Zuſam-
menhaͤngung der Erdtheile wahrnehmen, und dieſe
werden lukkere Felder genennet.

§. 107.

Die lukkern Felder koͤnnen wiederum in zwey Ar-Fernere Ab-
theilung die-
ſer Einthei-
lung.

ten vertheilet werden Einige haben eine ſolche Er-
de, die ſich in der Hand zu einem Klumpen druͤkken
laͤſt. Andere haben eine ſolche Erde, die, wenn ſie
mit der Hand zuſammen gedruͤcket wird, keinen Klum-
pen bildet. Jene wollen wir lukkere Felder von der
erſten, und dieſe lukkere Felder von der andern
Art
nennen. Will man jene insbeſondere lukkere Er-
de und dieſe Sand nennen. So wird man bey mir
keinen Widerſpruch finden. Doch ſcheinet es, als
wenn der Sand nur eine Art von dieſer Art der Er-
de ſey.

§. 108.
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[95/0115] verſchiedenen Werken der Natur uͤberhaupt. §. 106. Jn Anſehung der Feſtigkeit koͤnnen wir vier Arten der Felder bilden. Jn dererſten Art hangen die Erd- theile ſo ſtark an einander, daß man die Figur der Erd- flaͤche ohne Gewalt nicht aͤndern kan. Wir wollen dieſe harte Felder nennen. Jn der andern Art hangen die Erdtheile alſo aneinander, daß ſie leicht koͤnnon getrennet werden, doch aber laͤſt ſich die Figur eines ſolchen Erdklumpens, ohne dieſen zu zermalmen, nicht veraͤndern. Dieſe wollen wir ſproͤde Felder nennen. Jn der dritten Art hangen die Erdtheile alſo aneinander, daß ſie zwar leicht koͤnnen getren- net werden, doch aber laͤſt ſich die Figur eines ſolchen Erdklumpens veraͤndern, ohne dieſen zu zermalmen. Dieſe koͤnnen ſchmierichte Felder genennet werden. Jn der vierten Art koͤnnen wir keine merkliche Zuſam- menhaͤngung der Erdtheile wahrnehmen, und dieſe werden lukkere Felder genennet. Eintheilung der Felder, in Anſehung der Feſtig- keit. §. 107. Die lukkern Felder koͤnnen wiederum in zwey Ar- ten vertheilet werden Einige haben eine ſolche Er- de, die ſich in der Hand zu einem Klumpen druͤkken laͤſt. Andere haben eine ſolche Erde, die, wenn ſie mit der Hand zuſammen gedruͤcket wird, keinen Klum- pen bildet. Jene wollen wir lukkere Felder von der erſten, und dieſe lukkere Felder von der andern Art nennen. Will man jene insbeſondere lukkere Er- de und dieſe Sand nennen. So wird man bey mir keinen Widerſpruch finden. Doch ſcheinet es, als wenn der Sand nur eine Art von dieſer Art der Er- de ſey. Fernere Ab- theilung die- ſer Einthei- lung. §. 108.

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Zitationshilfe: Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/115>, abgerufen am 24.04.2024.